Arnsberg. Die Wanderwege „Kurfürstlicher Thiergarten“ und „Klosterweg Rumbeck“ tragen dazu bei, dass der Wald bundesweit das Kulturdenkmal 2023 ist.
Das nennt man eine Erfolgsgeschichte: Der Wander- und Erlebnisweg „Kurfürstlicher Thiergarten“ und der neue Rumbecker „Klosterweg“ haben als Musterbeispiele für die Sichtbarmachung und den Erhalt historischer Spuren in der Natur entscheidend dazu beigetragen, dass die „Kulturlandschaft Wald“ jetzt bundesweit in Berlin zum Kulturdenkmal 2023 erhoben wurde. Ausgewählt vom Deutschen Forum Kulturlandschaft als Unterabteilung des Bundesverbandes „Heimat und Umwelt“.
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Zuerst belächelt, fand Wolfram Blankes Idee dann bundesweite Bedeutung
Eine Auszeichnung, die auch den Arnsberger Heimatfreund und Förster im Ruhestand Wolfram Blanke mit einigem Stolz erfüllt. War er es doch, der 2010 die Idee hatte und vorantrieb, den einstigen kurfürstlichen Thiergarten durch einen Wanderweg zu erschließen, um die vielfältige Geschichte dieses Waldstücks anschaulich zu erklären und damit für jeden erlebbar zu machen. Wie ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch.
„Es freut mich jedenfalls sehr,“ so Blanke, „dass diese Idee, für die ich erst belächelt wurde, nun bundesweite Bedeutung findet.“ So wurde Wolfram Blanke auch als Redner zum großen Festakt Verkündung des Naturdenkmals 2023 eingeladen.
„Zugleich wollen wir auch Wertschätzung für historisches Gut entstehen lassen“
Die Bedeutung dieser Idee habe der inzwischen verstorbene Prof. Wilfried Stichmann als damaliger Vorsitzender der NRW-Stiftung schon sofort 2010 erkannt und für „ausgezeichnet befunden“, erinnert sich Wolfram Blanke an die Anfänge.
Und die Idee war es, die Spuren von Menschen und Ereignissen im Wald für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, zu bewahren, mit einem Weg zu verbinden und zu erklären. „Aber zugleich wollen wir so auch Wertschätzung für historisches Gut entstehen lassen.“
„Durch das Engagement des Heimatbundes hat das Projekt richtig Fahrt aufgenommen“
Eine einmalige Attraktion in Nordrhein-Westfalen
Der „Kurfürstliche Thiergarten Arnsberg“ ist eine in Nordrhein-Westfalen einmalige Attraktion: ein etwa 14 Kilometer langer Wanderweg, der zu vielfältigen kulturhistorischen Schätzen führt.
Für deren Entdeckung benötigt man neben Wanderausrüstung und offenen Augen den eigens herausgebrachten Erlebnis-Wanderführer - erhältlich beim Verkehrsverein Arnsberg, in Arnsberger Buchhandlungen und im Sauerland-Museum.
Die Route im ehemals Kurfürstlichen Tiergarten ist das Ergebnis einer dreijährigen Spurensuche.
Interessierte finden einen markierten Wanderweg mit 41 historischen Stationen vor, der in 5 bis 6 Stunden aus der lauten Stadt in die Stille des Waldes und wieder zurück führt. Bei Bedarf kann der Weg auch etappenweise gelaufen werden.
Der als Regionale-Projekt entstandene Klosterweg Rumbeck wartet auf neun Kilometern mit 14 lehrreichen Stationen zum Prämonstratenserinnen-Kloster und dessen Wirtschaftsleben auf.
Beide Routen sind für den lokalen Tourismus von Bedeutung.
Nach der positiven Einschätzung Stichmanns,, so Blanke weiter, habe man dann zur Umsetzung eine Kooperationsgemeinschaft mit unter anderem der Stadt, dem Verkehrsverein und, als besonderem Glücksfall, mit dem Heimatbund Arnsberg gegründet, der sich auch dazu bereit erklärte, den Vorsitz zu übernehmen: „Und durch das Engagement des Heimatbundes hat das Projekt richtig Fahrt aufgenommen und konnte so letztlich auch verwirklicht werden.“
Für Wolfram Blanke ist ein solcher historischer Wanderweg eine wichtige Einrichtung. „Denn anders als in der Landwirtschaft bleiben die Spuren menschlichen Schaffens überall im Wald erhalten und müssen nur sichtbar gemacht werden.“ Diese wertvollen Spuren würden daher auch durch einen entsprechenden Paragrafen im Bundeswaldgesetz als von „besonderem Wert“ geschützt. Was aber nicht ausreichend publiziert werde.
Zu den besonderen Musterbeispielen von Waldkultur zählt der Rumbecker Klosterwegs
Zu diesen herausragenden Musterbeispielen von Waldkultur zählt auch der in 2019 eröffnete „Rumbecker Klosterweg,“ der nach dem Vorbild des „Kurfürstlichen Thiergartens“ mit großem ehrenamtlichen Engagement angelegt wurde.
„Damit verfügt die Stadt Arnsberg über zwei ganz besondere Angebote,“ sagt Wolfram Blanke, „deren Wert man auch in der unmittelbaren Nachbarschaft erkannt hat. So hat beispielsweise die Gemeinde Ense etwas Ähnliches entwickelt. Und das ist gut so.“