Arnsberg. Auf dem Gelände des Marienhospitals in Arnsberg richtet das Klinikum Hochsauerland eine Unterkunft für Geflüchtete ein. Das ist der Plan.

Angesichts der vielen Menschen, die derzeit aus der Ukraine fliehen, stellt sich das Klinikum Hochsauerland kurzfristig auf die Aufnahme von Geflüchteten ein. Auf dem Gelände des Marienhospitals in Arnsberg sowie am St. Walburga-Krankenhauses in Meschede sollen dazu bis zu 100 Appartements in derzeit leerstehenden Wohnheimen schnellstmöglich nutzbar gemacht werden. Das teilte das Klinikum mit.

In der Mitteilung heißt es: „Mit großer Sorge und Betroffenheit blicken wir auf die Ereignisse und gravierenden Entwicklungen in der Ukraine sowie die Schicksale derer, die durch den Krieg ihr Landverlassen müssen. Das Klinikum Hochsauerland wird auch in dieser besonderen Zeit seinen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen europäischen Herausforderung leisten“, erklärt Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland. „Die Infrastrukturgesellschaft des Klinikums bereitet die schnelle Aufnahme von Geflüchteten vor“, so Kemper weiter. Bereits zum Ende dieser Woche soll die Unterbringung erster Flüchtlinge auf dem Gelände des Marienhospitals möglich sein.

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Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner zeigte sich erfreut über die Entscheidung des Klinikums. Damit könne gewährleistet sein, dass man die Geflüchteten aus der Ukraine, bei denen man vor allem Frauen und Kinder erwarte, nicht in den regulären Flüchtlingsunterkünften der Stadt unterbringen müsse. Diese hätten als Familien derzeit andere Bedarfe im Vergleich zu den Menschen, die aktuell in den regulären Flüchtlingsunterkünften lebten. Neben der Unterbringung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge soll dabei auch die gesamte Versorgung mit Verpflegung und sonstigen Dingen des täglichen Bedarfs angeboten werden, so das Klinikum.

Wie die Stadt Arnsberg Ukraine-Flüchtlinge helfen will

Nach ihrer Ankunft wolle die Stadt Arnsberg prüfen, inwiefern man die Geflüchteten zeitnah auf privat angebotene Unterkünfte verteilen könne. Parallel dazu möchte man den Geflüchteten bei der Anmeldung helfen, denn nur dann bestehe ein formales Anrecht auf staatliche Unterstützung. Praktisch können Einreisende aus der Ukraine auch 90 Tage visumfrei nach Deutschland einreisen und müssen sich nicht anmelden – in diesen Fällen besteht allerdings kein Anspruch auf die oben genannten Unterstützungsleistungen.

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Zuvor müssen die vom Klinikum Hochsauerland bereitgestellten Appartements in den Wohnheimen in Arnsberg und Meschede saniert werden. Dies passiere aktuell mit Hochdruck, heißt es. Die Gesamtkosten für das Vorhaben nannte Richard Bornkeßel, Sprecher des Klinikums, auf Anfrage dieser Redaktion nicht. „Wir können das Investitionsvolumen zum derzeitigem Zeitpunkt noch nicht beziffern, da die Arbeiten noch laufen“, erklärte er. Klar ist: Dabei dürfte schnell eine sechsstellige Summe zusammenkommen.

Als Zeichen der Solidarität hat das Klinikum Hochsauerland bereits am vergangenen Freitag ein erstes medizinisches Hilfspaket auf den Weg in die Krisenregion gebracht.