Arnsberg. Die Stadt Arnsberg prüft derzeit, wie sie Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterbringen könnte. Ist auch eine zentrale Notunterkunft geplant?

Nach Russlands Angriffe auf die Ukraine haben bereits Zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen und befinden sich derzeit auf der Flucht in den Westen. Wie viele Menschen derzeit nach Arnsberg und Umgebung kommen könnten, ist derzeit nicht abschätzbar.

Dennoch prüft die Stadt Arnsberg, wie sie die Geflüchteten unterbringen könnte. „Wir sind auf kurzfristige Anreisen und die damit einhergehende Versorgung der Menschen vorbereitet“, sagt Ramona Eifert, Sprecherin der Verwaltung. Sie betont: Die Menschen, die in Arnsberg ankommen, „werden versorgt“.

Ob es im Stadtgebiet künftig eine zentrale Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine geben wird und wo diese dann entstehen könnte, dazu wollte sich Eifert zunächst nicht äußern. Aktuell liefen aber Vorbereitungen. Mit Blick auf die Geflüchtetenbewegung aus Syrien im Jahr 2015 prüfe man seitens der Stadt nun, ob man wie damals mit einem Partner zusammenarbeiten könne.

Private Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

In der ehemaligen Pestalozzischule in Hüsten errichtete die Stadt in Kooperation mit dem Arbeitersamariterbund (ASB) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu jener Zeit eine Notunterkunft für rund 150 Geflüchtete. Auch heute möchte die Stadt Arnsberg laut Eifert in der Lage sein, „viele Menschen auf einmal aufnehmen zu können“.

Die Arnsberger Ortsverbände der Grünen und der CDU unterstützen Bürgermeister Ralf-Paul Bittner bei seinem Vorschlag zur Aufnahme von Geflüchteten in der Stadt. Als ein mögliches Aufnahmequartier nannten die Grünen beispielsweise das Heim am Marienhospital in Arnsberg.

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Die Verwaltung setzt unterdessen auf private Hilfsangebote, die derzeit an sie über verschiedene Kanäle herangetragen werden. Über das Wochenende, so Eifert, seien bereits rund 50 private Angebote bei der Stadt eingegangen. Aus diesem Grund habe die Stadt die E-Mail-Adresse obdach@arnsberg.de eingerichtet. Hier können private Unterkünfte ab sofort zentral gemeldet werden. Auch eine „hohe einstellige Zahl“ an privaten Fahrdiensten zur ukrainischen Grenze, um von dort aus Geflüchtete nach Arnsberg zu bringen, seien bereits angeboten worden.

Krieg in der Ukraine: Stadt Arnsberg richtet Koordinierungsstelle ein

Bei der Stadt erwartet man, dass eine Vielzahl von Geflüchteten zunächst zeitweise für 90 Tage ohne Visum nach Deutschland einreise, um die Lage in ihrem Heimatland aus der Ferne zu beobachten. Das ist für einen vorübergehenden Aufenthalt und ohne die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit möglich.

Um die entsprechenden Maßnahmen als Reaktion auf eine Geflüchtetenbewegung zentral zu koordinieren, hat die Stadt Arnsberg einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) eingerichtet. Dort werden Kompetenzen aus verschiedenen Fachbereichen zu den Themen Unterbringung, ehrenamtliches Engagement sowie Versorgung und Sicherheit gebündelt.