Voßwinkel/Saporischja. Csilla von Boeselager-Stiftung sieht auf Ukraine-Hilfsprojekte im Krieg große Herausforderungen zukommen. Ildikó von Ketteler bittet um Spenden

„Wir alle sind geschockt von den Ereignissen in der Ukraine“, sagt sichtlich bewegt die Voßwinklerin Ildikó von Ketteler. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der von ihrer Mutter gegründeten „Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe e.V“, die sich seit 20 Jahren ehrenamtlich und intensiv in der Nothilfe in der Ukraine engagiert. Der Ukraine-Krieg bringt nun ganz neue Herausforderungen für die Partner vor Ort, mit denen die Stiftung zusammenarbeitet.

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„Gerade die Ärmsten wird dieser Krieg besonders hart treffen“, sagt Ildikó von Ketteler.

Die Stiftung arbeitet ganz direkt mit den Maltesern im ukrainischen Westen (Beregovo) und Albertinerbrüdern in der Ostukraine und auch in Lemberg (Lwiw) zusammen. Saporischja liegt unmittelbar an der Grenze zu Donezk – inmitten des Krisengebietes.

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„Viele Menschen machen sich auf den Weg, die nun Hilfe brauchen“, sagt Ildikó von Ketteler. Die Albertiner-Brüder wollen vor Ort bleiben, so lange es ihnen erlaubt ist. „Es geht darum, ihnen jetzt alle Power zu geben“, sagt die Voßwinklerin.

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    Noch einen Tag vor der russischen Invasion habe Ildiko von Ketteler „einen unglaublich bescheidenen und mutigen Brief von Bruder Wieslav erhalten, der dort mit seinen Mitbrüdern täglich die Allerärmsten mit Essen versorgt“. Die Botschaft: Die Brüder bleiben dort und wollen ihren Dienst tun, egal was kommt. „Wir machen uns große Sorgen um sie und gleichzeitig sind wir so stolz darauf, mit solchen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen“, so Ildikó von Ketteler, „in dieser Zeit können wir sie unmöglich im Stich lassen“. Die Situation sei ohnehin schon schwer genug: „Gerade jetzt explodieren die Preise für Nahrungsmittel, Strom und Gas, die große Ungewissheit, was sonst noch kommen wird, kommt hinzu“, so von Ketteler, „mit den begrenzten Mitteln, die der Stiftung zur Verfügung stehen, können wir immer weniger, statt mehr Menschen helfen“.

    Jeder Euro kommt an

    Die „Csilla von Boeselager-Stiftung“ kennt ihre Projektpartner und weiß, dass jeder Euro ankommt. Regelmäßig sind Mitglieder des Stiftungsvorstandes vor Ort und machen sich ein Bild von der Arbeit der lokalen Partner. Klar sei: Nur mit Unterstützung könnten die Albertiner und die anderen Partner in der Ukraine ihre Hilfe ausweiten. Sollte es nicht mehr möglich sein, die Spendengelder in die Ostukraine oder in andere Regionen des Landes zu transferieren, will die Stiftung umdenken und an anderen Stellen helfen. „Dann gehen wir an die Grenzen, wo die Flüchtlinge ankommen“, sagt Ildikó von Ketteler. Auch in Rumänien werde mit Partnern zusammengearbeitet.

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      Es ist eine Tragik der Geschichte, dass ausgerechnet jetzt und in einer solchen Situation dieser Hilferuf der Stiftung kommen muss. Csilla von Boeselager hatte einst in Ungarn den Malteser Hilfsdienst begründet, um zum Ende des „Eisernen Vorhangs“ und des „Kalten Krieges“ der großen Zahl an DDR-Flüchtlingen zu helfen, ehe die Stiftung dann über die Grenzen hinaus arbeiten wollte. Jetzt droht ein neuer kalter Krieg mit einer Ost-West-Konfrontation, in der die Hilfe der kleinen „Csilla von Boeselager-Stiftung“ einen Beitrag zur Hilfe in daraus resultierenden Notlagen von armen, bedürftigen und fliehenden Menschen leisten will.

      Für Ildikó von Ketteler ist der Aufruf nach mehr Unterstützung auch ein Rezept gegen die verspürte Ohnmacht. „Sonst sieht man diese Bilder und steht so machtlos da“, erzählt sie. Sie bittet um Unterstützung für die Stiftung, die mit Spendengeldern umgehend helfen will, die Not vor Ort innerhalb der Ukraine zu lindern.

      Wer spenden will, findet unter https://www.boeselager-osteuropahilfe.de/spenden/formular.php die entsprechenden Infos. Bei direkten Fragen steht Ildiko von Ketteler unter der Mail-Adresse ildiko.ketteler@hoellinghofen.de jederzeit Rede und Antwort.