Sundern. In Sundern beginnt der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe. Bernd Hauk vom DRK ist mittendrin. Er hilft Betroffenen bei der Trauerbewältigung.
Das Zauberwort, das viele Betroffene der Flutkatastrophe im Sommer in Hachen hören wollen, erwähnt Bernd Hauk vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) früh im Gespräch: Unbürokratisch. Schnelle und unmittelbare Hilfe, die nicht durch eine Verwaltung verzögert wird, wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger nun im Rahmen des Wiederaufbaus ihrer von dem Hochwasser zerstörten Häuser und Habseligkeiten. Seit zwei Wochen ist Bernd Hauk offiziell als „Quartiersmanager“ des DRK im Hochsauerlandkreis im Einsatz. Er ist der Flutopfer-Berater.
Bislang hat der DRK-Kreisverband Arnsberg rund 20.000 Euro an die Flutopfer aus Sundern verteilt, die sich bei der Organisation gemeldet haben. Zusätzlich konnten beispielsweise mehrere Bautrockner den Betroffenen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, teilten die Verantwortlichen mit. Und die gute Nachricht: Es sind noch weitere Finanzmittel beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe vorhanden. „Weiterhin können Hilfen von allen Hochwasserbetroffenen in den Ortsteilen beim DRK Kreisverband Arnsberg beantragt werden“, betont Bernd Hauk.
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Aus diesem Grund haben der 53-Jährige und Alexander Robl, stellvertretender Kreisrotkreuzleiter, noch mal Sundern-Hachen besucht und bei der Stadtverwaltung, den Ortsvorstehern und Betroffenen nachgefragt, was sie akut noch an Unterstützung brauchen. „Wir wollten uns ein Bild von den Schäden machen“, berichtet Alexander Robl in einer Mitteilung.
Schon während des Einsatzes in Hachen vor einigen Monaten seien die DRK-Helfer von den Flutopfern angesprochen worden. „Aktuell gibt es noch sehr viel zu tun“, sagt Bernd Hauk, „wir sind gerade erst am Anfang des Wiederaufbaus“. Doch der 53-Jährige kann auf seine Erfahrung als ehemaliger ehrenamtlicher Leiter des Kreisrotkreuzverbandes Arnsberg zurückgreifen und wird künftig in neuer Funktion bei der Organisation tätig.
Bernd Hauk (DRK Arnsberg) ist seit Anfang Oktober Quartiersmanager in Sundern
Seit Anfang Oktober ist Bernd Hauk sogenannter Quartiersmanager beim DRK im Hochsauerlandkreis. In dieser Rolle berät er die Flutopfer im Kreisgebiet beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser und will ihnen bei der Trauer- und Traumabewältigung nach dem Hochwasserereignis im vergangenen Sommer helfen. „Wir wollen es nicht nur bei der finanziellen Hilfe belassen“, betont der 53-Jährige. Das Projekt hat der DRK-Kreisverband zunächst für die kommenden zwei Jahre angelegt. Bernd Hauk übernimmt die Tätigkeit innerhalb der Koordinationsstelle „Wiederaufbauhilfe“ für diese Zeit hauptamtlich.
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Für Sundern bedeutet das neue Hilfsangebot konkret: Das Zusammenleben im Dorf fördern. In so genannten Aktionsgruppen, die Bernd Hauk in den nächsten Wochen und Monaten gründen möchte, sollen sich Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile regelmäßig treffen und sich darüber austauschen, wie sie die Flutkatastrophe erlebt haben. Langfristig soll dabei auch ein Gemeinde-Treff in dem Dorf etabliert werden, der später nicht mehr vom DRK betreut werden muss. Mit diesen neuen Strukturen des Miteinanders „möchten wir die Widerstandskraft gegen Notfälle stärken“, sagt Bernd Hauk.
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Diese Art der Gemeinschaft sei in den vergangenen Jahrzehnten teilweise verloren gegangen, bedauert Bernd Hauk. „Heute kennt man vielleicht noch seine unmittelbaren Nachbarn und die Freunde aus dem Verein, aber dann hört es auch schon auf“, sagt er. In zehn Jahren, so träumt Bernd Hauk, hat sich aus dieser Flutopfer-Selbsthilfegruppe vielleicht ein Repair-Café entwickelt oder eine Strickgruppe für die Bürgerinnen und Bürger.
Info: Bernd Hauk ist unter der Rufnummer 02937/55697-17 erreichbar.