Oeventrop. Bezirks- und Planungsausschuss zeigen sich in gemeinsamer Sitzung sehr angetan von der neu entwickelten Vorzugsvariante.

Modern, multifunktional, kommunikativ. Die Ruhrdörfer sind weiter auf dem Weg in eine gute Zukunft:

Am Mittwoch votierten Planungsausschuss und Bezirksausschuss Oeventrop in gemeinsamer Sitzung einstimmig – mit einigen kleinen Änderungen – für das vorgelegte Konzept „Oeventrop – Leben & Lernen“, das das Schulareal Dinschede zur geistigen Mitte und zu einem Herzstück des Ortes machen soll. Zum Wohl von Bürgern und Ort.

Die Vorzugsvariante fasst die Vorteile der bisherigen Konzepte zusammen

Nachdem die Ausrichtung des Areals im Februar 2020 in einem digitalen Marktplatz und im folgenden August in zwei sogenannten Auftakt-Cafés in Präsenz mit der Bürgern und Vereinen diskutiert worden war, hatte sich das damit beauftragte Planungsbüro RHA (Aachen) daran gemacht, aus den Vorteilen der da vorgelegten zwei Gestaltungsvorschlägen eine sogenannte „Vorzugsvariante“ zu konzipieren.

Und die sieht so aus:

Der Grundschul-Neubau erhält ein großzügiges Kinder-Restaurant

Die Grundschule Dinschede wird abgerissen und – wie gehabt im südlichen Bereich des Areals mit einem Offenen Ganztag und nach einem pädagogischen Raumfunktionsbuch neu errichtet. Die Schule wird zudem um einen großzügigen Raum mit Blick auf die Ruhr ergänzt, der als Mensa, als Kinder-Restaurant, dienen soll.

Möglich sei hier zudem, erläuterte Planer Christoph Klanten von RHA, die abendliche Nutzung der Mensa durch die Vereine. Für Veranstaltungen oder andere Formate.

Vorzugsvariante sieht Alte Knabenschule aus Bürgerzentrum als eine Option

Wie im Zuge der Neuausrichtung des Schulareals Dinschede mit der Alten Knabenschule umgegangen werden werden soll, dass will die Politik auch unter Einbeziehung der Bürger noch einmal diskutieren und dann zeitnah entscheiden. Ein Abriss und Neubau scheint aber wohl nicht in Frage zu kommen. Zu teuer.
Wie im Zuge der Neuausrichtung des Schulareals Dinschede mit der Alten Knabenschule umgegangen werden werden soll, dass will die Politik auch unter Einbeziehung der Bürger noch einmal diskutieren und dann zeitnah entscheiden. Ein Abriss und Neubau scheint aber wohl nicht in Frage zu kommen. Zu teuer. © Achim Gieseke | Achim Gieseke

In dieser Variante wird die Alte Knabenschule zum Bürgerzentrum, erhält aber rückwärtig einen neuen Anbau mit einem barrierefreien Haupteingang, der sich zu der zwischen Schule, Kita und dem Gebäude der Ex-Hauptschule gelegenen großen Freifläche öffnet.

Das ehemalige Hauptschulgebäude im Norden des Areals soll für modernes Familienwohnen mit Kindern umgewandelt werden. Durch Schaffung von zehn Wohneinheiten mit jeweils 90 bis 100 Quadratmetern Fläche. Auf der angrenzenden Freifläche im Norden ist dann zu einem nachgeordneten Zeitpunkt, so Klanten, eine weitere Wohnbebauung mit insgesamt 15 Einheiten möglich.

Die Freifläche wird multifunktionaler Quartiersplatz mit gleichzeitiger Schulhoffunktion

Optional – auf Kosten des Wohnraums – ist auch eine Integration des Bürgerzentrums in das Hauptschulgebäude denkbar. Doch auf Wunsch der Ausschüsse soll das Thema Alte Knabenschule / Bürgerzentrum noch einmal gesondert diskutiert werden. Auch mit den örtlichen Vereinen.

Die große Freifläche zwischen den Gebäude-Ensembles wird bei Umsetzung der Vorzugsvariante zu einem großzügig - auch mit Spielgeräten – gestalteten und mit Grünbereichen versehenen multifunktionalen Quartiersplatz mit gleichzeitiger Schulhoffunktion. Für diesen Platz sehen die RHA-Planer eine hohe gestalterische Qualität als wichtiges Kriterium an.

Die Gesamtkosten mit vielen Sicherheitsaufschlägen auf 12,7 Mio. Euro kalkuliert

Alle Flachdächer im Schulareal sollen - zugleich als naturnahes Gestaltungselement - konsequent begrünt werden. Für ein gutes Mikroklima. Energetisch sollen die Gebäude mit Photovoltaik fit gemacht werden. Denkbar sei in dieser Angelegenheit eine Zusammenarbeit mit den Arnsberger Stadtwerken.

Zu den Kosten: Die beziffert das Planungsbüro mit rund 12,7 Millionen Euro, davon ca. 9,7 Millionen Euro reine Baukosten. „Doch dabei haben wir sehr vorsichtig kalkuliert und viele Sicherheitsaufschläge eingerechnet,“ sagt Klanten. In anderen Worten: Die Endabrechnung könnte durchaus auch niedriger ausfallen.

In der gemeinsamen Ausschusssitzung kommt die Vorzugsvariante sehr gut an

In den Ausschüssen, die gemeinsam in der Oeventroper Schützenhalle tagten, kam diese Vorzugsvariante sehr gut an. Beide Vorsitzende – Christoph Schmidt (Planung/CDU) und Gerd Stodollick (Oeventrop/SPD)) – lobten den Vorschlag. „Die Öffnung der Freifläche zur Ruhr und Eiswiese ist sehr schön. Und die Konstellation Schule - Kita ist ein gelungenes Konzept,“ befand Schmidt.

Gerd Stodollick allerdings war mit dem Zeitplan (Infobox) nicht ganz zufrieden. Er bat die Verwaltung um Prüfung, ob die Kita nicht schon jetzt abgerissen werden könne, „damit wir mit dem Neubau der Schule schon Anfang 2022 beginnen können. Und nicht erst im Frühjahr 2023.“

Und am Ende gab es auch noch ein dickes Lob von Christoph Schmidt in Richtung Rathaus: „Die Verwaltungsvorlage für diesen Tagungsordnungspunkt ist hervorragend aufbereitet worden.“