Oeventrop. Die Union setzt bei der Neugestaltung des Schulareals Dinschede auf eine noch stärkere Öffnung zur neuen Ortsmitte und auf mehr Nachhaltigkeit.
Die CDU Oeventrop ist von den jetzt per Online-Schalte vom Aachener Büro RHA vorgestellten Entwürfen zur Neugestaltung des Schulareals Dinschede als neuer Mittelpunkt der Ruhrdörfer (wir berichteten) nicht restlos überzeugt.
Vor allem Variante 2 fällt komplett durch. Die Union übt aber nicht nur Kritik, sondern präsentiert konkrete Vorstellungen. Zentraler Punkt: Erhalt des Hauptschulgebäudes und dessen Umwandlung in ein Bürgerzentrum.
Die Öffnung zur neuen Ortsmitte hin ist für die CDU entscheidend
„Die Stadtplanung“, so Oeventrops CDU-Ratsvertreter Christoph Schmidt, „wurde im Vorfeld noch von Thomas Vielhaber vertreten. In einer seiner Aussagen deutete er an, dass sich das neue Schulareal auch hin zur neuen Ortsmitte - der neuen Brücke mit den renaturierten Uferbereichen der Ruhr und der Glösinger Straße - öffnen sollte. Diese städtebaulich sinnvolle Gestaltungsidee fand einhelligen Zuspruch.“
Doch in der Konzeptplanung Variante 2 des Büros RHA werde diese „gute Gestaltungsidee“ nicht berücksichtigt. Vielmehr schotte sich hier das Schulareal zur neuen Ortsmitte ab. „Es entsteht so eher ein abweisender Eindruck. Deshalb kann die Variante 2 verworfen werden.“
Die Variante 1 dagegen, fasst Schmidt die Überlegungen der Union zusammen, entspreche konzeptionell der Gestaltungsidee der Öffnung zur Ortsmitte, was sie damit zur favorisierten Variante mache. Dennoch hat die CDU weitergehende Anregungen und Forderungen:
Ehemalige Hauptschule
Oeventrop als einer der größten Ortsteile im Stadtgebiet hat ein sehr ausgeprägtes Vereinsleben. All diese Vereine brauchen ein Zuhause. Daher habe sich die Union immer vehement dafür eingesetzt, das Gebäude der Ex-Hauptschule zu erhalten, als Bürgerzentrum zu nutzen und die Räume den vielen Vereinen zur Verfügung zu stellen.
Das bestehende Gebäude sei zudem durch den notwendig gewordenen Umbau zur Übergangs-Unterbringung der Grundschule in 2020 auch brandschutztechnisch in einem guten Zustand und müsse daher nicht kostenintensiv umgebaut werden. Somit könne das Objekt ohne nennenswerte Investitionen als Bürgerzentrum genutzt werden.
„Wir fordern sowohl das Gebäude als auch das angrenzende Grundstück nicht zu veräußern, da besonders bei einem Verkauf dem Gebäude der Abriss droht, was aus Sicht der Nachhaltigkeit kein Gewinn wäre.“
Alte Knabenschule
Anders die Situation hinsichtlich der alten Knabenschule an der Dinscheder Straße, die nach den RHA-Vorstellungen zum Bürgerzentrum werden soll. Hier befürwortet die CDU den Abriss, „denn das Gebäude ist bautechnisch in einem schlechten Zustand und weist auch bauliche Mängel auf“.
Darüber hinaus sei es völlig verbaut und von Aufteilung und Baukonstruktion als schlecht zu bewerten. „Wir lehnen es daher deutlich ab, in dieses alte Gebäude aufwendig zu investieren.“ Immerhin könnten die für unter anderen Barrierefreiheit und Brandschutzauflagen erforderlichen großen Summen viel sinnvoller und zukunftsorientierter eingesetzt werden.
Außerdem sei zu befürchten, dass die alte Knabenschule für den Bedarf der Vereine längst nicht ausreichen würde. Was möglicherweise Investitionen an anderer Stelle erforderlich machen könnte.
Stellplätze
Parkplätze kommen für die CDU in der präsentierten Planungsvariante 1 deutlich zu kurz. „Realistisch betrachtet wird es so sein, dass viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Lehrerkollegiums, der Kita-Betreuung oder der OGS sowie die Nutzer des Bürgerzentrums mit dem Pkw anfahren werden.“
Natürlich benötige man keine Parkflächen im Überfluss, „jedoch sollten wir die Parkraumproblematik nicht in die nachbarschaftlichen Straßenbereiche verschieben“.
CDU: Zukunftsorientierte Planung muss über Jahrzehnte den Bedarf abdecken
Vor diesem Hintergrund hat die CDU eine Variante 3 mit den oben angeführten Punkten entwickelt – als Diskussionskonzept. Darin wird besonderer Wert auf die noch weitere Öffnung des Areals hin zur neuen Ortsmitte gelegt. „Schließlich handelt es sich bei dieser umfassenden Maßnahme um eine zukunftsorientierte Planung, die in ihrer Gebrauchstauglichkeit über Jahrzehnte den Bedarf der Generationen abdecken muss,“ so Schmidt.
In aller erster Linie gehe es jedoch um die Kinder, die in Schule, Kita und OGS optimal unterrichtet und betreut werden sollen. „Doch auch die anderen Bevölkerungsgruppen, alle Jahrgänge und die Vereine der Ortsgemeinschaft sollten soweit wie möglich von dieser Neubaumaßnahme profitieren können.“