Olsberg. Bei der Kollision zweier Flugzeuge über Olsberg wäre beinahe auch der Eurofighter abgestürzt. Dennoch brachte ihn der Pilot noch sicher an den Boden. Die Bundeswehr spricht von einer “Meisterleistung“. Opfer waren 43 und 50 Jahre. Die Trümmer lagen über tausende Quadratmeter verstreut.

Das Sauerland ist möglicherweise einer größeren Katastrophe entgangen, als sie sich ohnehin am Montag beim Zusammenstoß zweier Flugzeuge zugetragen hat. Während die Staatsanwaltschaft gestern davon ausging, dass die 43 und 50 Jahre alten Piloten des Learjets zu Tode gekommen sind, sickerten erste Details durch, wie sich der Zusammenstoß in der Luft zugetragen haben könnte. Vieles spricht dafür, dass der Learjet 35A älteren Baujahrs bereits in der Luft zerbrach. Die Trümmer lagen über tausende Quadratmeter verstreut.

In der Nähe der Absturzstelle fanden sich ein Bremsfallschirm sowie ein außen angebrachter Zusatztank des beschädigten Eurofighters, der es trotz der Kollision zurück zum Stützpunkt nach Nörvenich bei Köln geschafft hatte. Dies und weitere Details sprechen dafür, dass der Learjet dem Kampfflieger von unten näher gekommen war und diesen auf der rechten unteren Seite getroffen hatte. Ob der Jet zu schnell oder der Eurofighter zu langsam war, ist offen.

Teile des Learjets sollen noch in der Tragfläche gesteckt haben

Auch interessant

Unterdessen soll eine erste Untersuchung des Jagdflugzeuges ergeben haben, dass die Maschine kaum mehr flugfähig war. Teile des Learjets sollen noch in der Tragfläche gesteckt haben. Die Maschine sei nur durch größtes fliegerisches Können zum Stützpunkt zurückgekehrt und dort gelandet worden. Die Bundeswehr spricht von einer „Meisterleistung des Piloten“.

Natürlich wollten gestern weder Militär noch Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung diese Darstellung kommentieren. Die Ermittlungen seien erst angelaufen und würden Monate dauern, hieß es. Gleichwohl können die Behörden in diesem Fall neben den beiden Flugschreibern und Stimmenrekordern auf ganz besonderes Video-Material zurückgreifen. Denn die Eurofighter waren mit On-Board-Kameras ausgestattet, die den Unfall, der sich angeblich nach dem Signal „Follow Me“ in einer Linkskurve ereignet haben soll, gefilmt haben. Dieses Video-Material wird am Ende den Weg nach Arnsberg finden. Die dortige Staatsanwaltschaft führt das Ermittlungsverfahren gegen die Kampfjet-Piloten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. In diesem Zusammenhang hatte man bereits am Montagabend den beschädigten Eurofighter beschlagnahmt.