Olsberg-Elpe. . Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer war gerade auf der Rückreise aus dem Urlaub, als er die erschütternde Nachricht über das Flugzeugunglück in Elpe bekam. „In einem solchen Augenblick fühlt man sich total hilflos“, sagte Fischer. Er fordert eine Erklärung von der Bundeswehr.

Kurz vor Ulm erreichte ihn am Montagnachmittag die erschütternde Nachricht: Flugzeugabsturz bei Elpe. „Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, als ich den Anruf vom Ordnungsamt bekam“, so Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer, der sich zu diesem Zeitpunkt auf der Rückfahrt aus dem Urlaub in Südtirol befand.

„Man fühlt sich in diesem Augenblick total hilflos. Man muss die Mitteilung erst mal verarbeiten und natürlich auch beim Autofahren noch konzentriert bleiben“, schilderte Fischer gestern seine Gemütslage. Dauernd sei ihm durch den Kopf geschossen, hoffentlich ist nicht noch mehr passiert. „Ich bin ständig aus der Heimat auf dem Laufenden gehalten worden. Trotz des großen Unglücks mit vermutlich zwei Toten müssen wir froh sein, an einer noch größeren Katastrophe vorbeigeschliddert zu sein“, so Fischer.

Großes Lob an die Hilfskräfte

Nach der Ankunft am Abend in Olsberg habe er gerade noch die Koffer aus dem Auto gepackt und sei dann sofort nach Elpe gefahren. „Ich muss unserer heimischen Feuerwehr und den Hilfskräften ein großes Lob ­aussprechen. Sie haben dort großartige Arbeit geleistet“, betonte Fischer. Auch am Dienstag war er vor Ort, um mit den Bürgern in Elpe zu sprechen.

„Viele sind noch geschockt. Die Tragweite, was hätte passieren können, wird den meisten erst jetzt bewusst. Ich werde mich daher dafür einsetzen, dass die Leute, die es wünschen, auch in den kommenden Tagen psychosoziale Unterstützung bekommen.“ Die Bundeswehr, so der Bürgermeister weiter, müsse sich jetzt die Frage gefallen lassen, was im Luftraum über Elpe verkehrt gelaufen sei. „Wir erwarten hier alle eine Antwort.“

Erschüttert war gestern auch der langjährige Ortsvorsteher von Elpe, Willy Judith. „So etwas habe ich hier in den 25 Jahren meiner Amtszeit nicht mal ansatzweise erlebt. Große Teile der Dorfbewohner stehen noch unter Schock.“ Die aufsteigenden Rauchwolken habe er nachmittags von seiner Wohnung aus sehen können. Aber an einen so fürchterlichen Unfall habe er in dem Augenblick nicht gedacht. „Warum müssen sich solche Übungen über einem Wohngebiet abspielen“, fragt sich Judith stellvertretend für alle Elper Mitbewohner.

Tiefflüge waren in den 80er Jahren schon ein Ärgernis

Er kann sich noch gut an die Tiefflüge und die Lärmbelästigung in den 80er Jahren erinnern. „Das hat sehr lange angedauert. In der Schule verstand man damals sein eigenes Wort nicht mehr. Die Kinder waren verängstigt. Wir haben uns dann beschwert und irgendwann hörte es auf.“

Ein Parteikollege, so Willy Judith weiter, habe sich bereits an den Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese gewandt, um eine Antwort darauf zu bekommen, ob solche Flüge hier überhaupt stattfinden dürfen.