Olsberg. Das Jugendhaus Olsberg ist seit vielen Jahren eine beliebte Anlaufstelle für Jugendliche. Doch nun gibt der bisherige Träger auf.
Das Jugendhaus Olsberg ist seit zwei Monaten geschlossen. Viele Jahre war der offene Jugendtreff eine Anlaufstelle für Jugendliche aus dem Stadtgebiet. Jetzt wird ein neuer Träger für die Einrichtung gesucht.
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Hintergründe für die Aufgabe der Trägerschaft
Hintergrund für diese Entwicklung ist der Weggang des langjährigen hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiters. Deshalb hat sich der Verein zur Förderung der Kind- und Jugendarbeit in Olsberg entschlossen, die Trägerschaft für das Jugendhaus aufzugeben. In der Vorlage für den Kreisjugendhilfe-Ausschuss, der sich am Montag mit dem Thema beschäftigt hat, steht, dass der Verein sich nicht mehr in der Lage sehe, „den sich stetig weiterentwicklenden Ansprüchen und Herausforderungen des Arbeitsfeldes gerecht zu werden.“
Ferdi Finger, Vorsitzender des Vereins, erklärt auf Anfrage der WP: „Das Jugendhaus war eine Anlaufstelle für viele junge Menschen. Der Treff wurde viele Jahre gut angenommen. Deshalb hoffen wir, dass für dieses wichtige pädagogische Angebot schnell ein Nachfolger gefunden wird.“ Den Jugendtreff, der im Bereich der Bigger Schützenhalle angesiedelt ist, gibt es bereits seit Anfang der 90er Jahre. Entstanden war das Angebot aus der Kolpingsfamilie heraus. Neben Angeboten in der Kooperation mit den Schulen, wo ca. 75 Kids erreicht wurden, kamen mehr als 50 regelmäßig und 30 unregelmäßige Jugendliche in die Einrichtung.
Bei Umfrage sehr gut abgeschnitten
Auch bei der im Auftrag des HSK durchgeführten Besucher/innen-Befragung durch das Kommunale Meinungsforschungs-Institut Vielhaber hat das Jugendhaus gut abgeschnitten. Bei der Frage: „Wie gefällt es Dir hier?“ schnitt die Einrichtung mit der Note 1,3 ab. 60 Jugendliche hatten sich an der Befragung beteiligt und das Jugendhaus-Angebot in Bigge/Olsberg bewertet. Auf Grundlage dieser Untersuchung wird auch von Seiten des HSK als Träger der Jugendhilfe mit Blick auf die Suche nach einem neuen Träger auf die Bedeutung der Offenen Treffs im HSK verwiesen und aus der Studie zitiert: „Die Besucher und Besucherinnen der Kinder- und Jugendfreizeitstätten unterscheiden sich in machen Aspekten durchaus vom Querschnitt der Kinder und Jugendlichen in der Region. In Summe kann man sagen, dass es sich um Kinder und Jugendliche handelt, denen Unterstützung und Förderung guttut. Sozio-demographisch zeigen sich höhere Anteile von Migrationshintergrund und Schulformen ohne Oberstufe als in der Verteilung der Bevölkerung insgesamt.“ Gerade die Corona-Zeit habe gezeigt, dass diese Einrichtungen sehr vermisst worden seien. Das mache „die große Wichtigkeit der Zentren für die Nutzer und Nutzerinnen“ deutlich.
Bei der Vielhaber-Befragung wurde auch deutlich, dass mehr als 50 Prozent Jugendliche in die öffentlichen Treffpunkte im HSK kommen, um dort Freunde zu treffen. Sie schätzen es, dass sie dort gemeinsam verschiedene Freizeit-Aktivitäten ganz unterschiedlicher Art machen können, dass sie Hilfsangebote bekommen und neue Leute kennenlernen können.
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Hoffnung auf eine gute Lösung
Dementsprechend hofft auch die Stadt Olsberg, dass es bald wieder einen Offenen Jugendtreff gibt und dankt ausdrücklich Jan Schott und dem gesamten Trägerverein, „die mit großem Engagement über viele Jahre dieses wichtige Angebot für Kinder und Jugendliche gestaltet und aufrechterhalten haben. Die Einrichtung war immer eine lebendige und persönliche Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ein Ort für sinnvolle Freizeitgestaltung und gegenseitige Begegnung. Die Stadt Olsberg hofft, dass der HSK als Träger der Jugendhilfe und der Kreisjugendhilfeausschuss eine gute Lösung für den Weiterbetrieb der Einrichtung finden können.“ Die Stadt Olsberg hat das Jugendhaus nach eigenen Angaben seit 1999 finanziell unterstützt – mit einer Summe von jährlich rund 12.800 Euro bzw. vor der Euro-Einführung mit 25.000 DM.“