Olsberg/Berlin. Lutz van der Horst ist für die Heute-Show beim CDU-Parteitag. Dort läuft ihm Bürgermeister Wolfgang Fischer vors Mikro. Es ging um die Wurst.

Was ist eigentlich deutsche Leitkultur? Diese Frage trieb Lutz van der Horst beim Parteitag der CDU, der vom 6. bis 8. Mai in Berlin stattfand, um. Lutz van der Horst war für die Heute-Show des ZDF, die von Oliver Welke moderiert wird, im Berliner Congress Center. Dort lief auch Olsbergs Bürgermeister vor das Mikrofon des Außenreporters, der satirisch-stilecht in weißen Socken und Adiletten zum Parteitag erschienen war.

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„Leitkultur ist so ein bestimmter Handlungsraum, an dem wir uns in Deutschland alle festhalten können und sagen können, wir haben ’ne schöne Landschaft, wir haben ’ne Esskultur‚ ’ne Trinkkultur“, sagt Olsbergs Bürgermeister in Mikrofon. „Wurst!“, unterbricht ihn van der Horst. „Wurst, warum den nicht?“, antwortet Fischer.

Charlotte Merz verteidigt Friedrich Merz

Damit schlug sich Olsbergs Bürgermeister besser als zuletzt Charlotte Merz, Gattin des Sauerländer-CDU-Politikers Friedrich Merz. Reporter Lutz van der Horst hatte auch den CDU-Parteichef zur Leitkultur befragen wollen, wurde aber vom Sicherheitspersonal abgedrängt. Schließlich geriet er an Charlotte Merz. „ Herr Merz, Leitkultur bedeutet doch auch zu antworten, wenn man, was gefragt wird, oder?“, hatte Lutz van der Horst Friedrich Merz hinterhergerufen. Daraufhin drehte sich Charlotte Merz um, ging auf Lutz van der Horst zu und drückt das Mikrofon des Heute-Show-Reporters nach unten, vermutlich um zu versuchen, die Tonaufzeichnung zu verhindern. Dennoch ist deutlich zu hören, was sie zu van der Horst sagt: „Leitkultur bedeutet als allererstes zu fragen, ob man eine Antwort geben möchte.“

Dafür hatte die Gattin von Friedrich Merz auch Kritik einstecken müssen. Die „taz“ nannte sie „die Wegboxerin“. Der Deutsche Journalistenverband rügte das resolute Vorgehen und unterstellte ihr ein „fragwürdiges Verhältnis zum Grundrecht der Pressefreiheit“. Es gab aber auch Zuspruch. Die „Bild“ lobte ihren Einsatz beispielsweise.