Hochsauerlandkreis. Mit dem Frühling kommt die Nist-und Brutzeit von Vögeln. Worauf man im Sauerland gerade jetzt unbedingt achten sollte und was man vermeiden muss.

Warmes Wetter und Sonnenschein locken viele Menschen im Hochsauerlandkreis nach draußen. Zum Schutz der Wildvögel, die zu dieser Jahreszeit Nester bauen, bittet die Untere Naturschutzbehörde des HSK die Menschen im Kreisgebiet um Rücksichtnahme.

„Aufgrund der Brutzeit sind Vögel aktuell hektisch mit dem Nestbau beschäftigt oder nutzen bereits bestehende Domizile“, heißt es in der Pressemitteilung des HSK-Sprechers Martin Reuther. Deshalb sei es der Unteren Naturschutzbehörde des HSK ein wichtiges Anliegen, auf die prekäre Situation der Vögel hinzuweisen: Sollten Vogelnester entfernt oder angefasst werden, beeinträchtige dies die Fortpflanzung der Tiere. „Es ist daher wichtig, Vogelnester zu respektieren, unberührt zu lassen bzw. nicht zu entfernen, um die Population zu schützen und zu erhalten.“

Viele bedrohte Vogelarten leben auch im Hochsauerlandkreis

Bei vielen Vogelnestern, die sich aktuell in den Hecken und Wiesen und auf den Feldern befinden, handelt es sich um bedrohte Arten, wie die Untere Naturschutzbehörde des HSK mitteilt. So gehören zu den Vogelarten, die ihre Nester vorzugsweise in Hecken bauen und als gefährdet gelten, beispielsweise der Neuntöter und der Raubwürger. Um die Tiere zu schützen, gebe es eine Sperrzeit für den Baum- und Heckenschnitt und Gehölzarbeiten zu beachten: Von Anfang März bis Mitte September dürfen Hecken und Sträucher sowie Bäume nicht stark beschnitten werden. Lediglich der Jahresaustrieb der Zweige könne gestutzt werden.

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Auch bei dem Mähen von Wiesen und Feldern bittet die Untere Naturschutzbehörde um Rücksichtnahme, denn auch hierbei handelt es sich um beliebte Brutstätten von gefährdeten Vogelarten. So bauen beispielsweise das Braunkehlchen und der Wiesenpieper ihre Nester mit Vorliebe im hohen Gras, auf Feldern brüten bedrohte Arten wie das Rebhuhn, der Wachtelkönig, die Heidelerche. Weitere Arten, die im Hochsauerlandkreis vorkommen und als gefährdet gelten, sind Greifvögel wie der Rotmilan, verschiedene Waldvogelarten wie der Schwarzstorch und der Grauspecht sowie diverse Arten von Eulen, z.B. der Uhu, die Schleiereule und der Steinkauz.

Das müssen Bürger zum Vogelschutz beachten

Neben der Sperrfrist für Hecken- und Baumschnitt gibt es viele weitere Dinge, die Grundstückseigentümer und Bürger zum Schutz der Tiere beachten sollten. So sei es zum Beispiel wichtig, auf den Einsatz von Pflanzenbehandlungsmitteln in der Nähe von potenziellen Nistplätzen zu verzichten. Auch bestehende Nistquartiere wie beispielsweise Schwalbennester sollten nach Möglichkeit erhalten werden. In der Nähe von Wiesen und Feldern sollten außerdem Hundebesitzer ihre Vierbeiner anleinen, damit dort nistende Vögel nicht gestört werden. Dazu sei es weiterhin wichtig, die Biodiversität zu fördern. Das bedeutet, natürliche Lebensräume von Tieren zu schützen und Nutzflächen möglichst nachhaltig zu bewirtschaften.