Olsberg. Die Stadt Olsberg hat erstmals die Stelle eines Citymanagers ausgeschrieben und besetzt. Wir stellen vor, wer hinter dieser neuen Aufgabe steckt.

Wer ist eigentlich der neue Olsberger Citymanager und wofür ist er zuständig? Wir haben nachgefragt. Seit 1. September dieses Jahres ist Olaf Karte Wirtschaftsförderer der Stadt Olsberg. Im Gespräch mit der WP wird deutlich, wie vielfältig das neue Arbeitsfeld des 36-Jährigen als Netzwerker, Kümmerer, Kommunikator, Ideengeber, Organisator und wirtschaftlicher Ansprechpartner ist.

Ich habe hier die Möglichkeit, vor Ort etwas zu bewegen und mit viel Handlungsfreiheit zu gestalten. Das gefällt mir.
Wirtschaftsförderer Olaf Karte

Olaf Karte selbst reizt an seiner Aufgabe vor allem die Netzwerkarbeit und die Kommunikation mit den vielen Unternehmen im Stadtgebiet. „Ich habe hier die Möglichkeit, vor Ort etwas zu bewegen und mit viel Handlungsfreiheit zu gestalten. Das gefällt mir. Gespannt bin ich auch auf die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung. Das ist noch recht neu für mich.“

Kernpunkte im Vorfeld festgelegt

Angesichts dieser Fülle von Aufgaben sei es wichtig, sich an den zuvor gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen ModulDrei aus Dortmund erarbeiteten Kernpunkten auszurichten, so Bürgermeistermeister Wolfgang Fischer: „Wichtig ist, dass wir uns nicht verzetteln. Der Wirtschaftsförderer ist nicht für alles zuständig.“ Deshalb sei er sehr froh, dass mit Olaf Karte ein kompetenter und strukturiert arbeitender Wirtschaftsförderer gefunden worden sei. Die Stelle eines Citymanagers war im Frühjahr dieses Jahres in Olsberg erstmals ausgeschrieben worden. Das Bewerberprofil sei genau auf die Stadt Olsberg zugeschnitten worden. „Uns ist es wichtig, dass das passt. Und als erstes Fazit kann ich sagen, dass ich mit der Entscheidung für diesen Bewerber sehr zufrieden bin“, erklärt Wolfgang Fischer.

Wichtig ist, dass wir uns nicht verzetteln. Der Wirtschaftsförderer ist nicht für alles zuständig.
Bürgermeister Wolfgang Fischer

Netzwerk-Arbeit

Die „Netzwerk-Arbeit“, die für diesen Job sehr wichtig sei, ist demnach bereits angelaufen. Erste Betriebsbesichtigungen und ein Kennenlerngespräch bei heimischen Unternehmen haben bereits stattgefunden und auch einige Projekte sind schon angestoßen worden. „Ich sehe es als meine wichtigste Aufgabe, Netzwerke zu bilden und den Unternehmen dabei zu helfen, sich zu vernetzen“, erklärt Olaf Karte. Der staatlich geprüfte Betriebswirt hat seine Wurzeln im IT-Bereich und war bisher in der freien Wirtschaft tätig. Gerade diese Kombination aus Wirtschafts- und IT-Kenntnissen ist nach Ansicht des Bürgermeisters eine ideale Grundlage für die Tätigkeit in Olsberg; zumal Olaf Karte zurzeit ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsförderer absolviert. Wolfgang Fischer ist überzeugt: „Da haben wir einen Glücksgriff gemacht.“

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Wichtige Schnittstelle

Sicher auch ein Pluspunkt: Olaf Karte stammt zwar gebürtig aus Berlin, ist aber im Sauerland aufgewachsen und verwurzelt. Mit seiner Familie wohnt er heute in Brilon. Seine Aufgabe in Olsberg beschreibt er so: „Letztendlich bin ich der Kümmerer, die Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft.“ Eine wichtige Kernaufgabe ist auch die Zusammenarbeit mit der Tourismus Brilon Olsberg GmbH. Auch die Kooperation und Unterstützung der Fachwelt Olsberg gehört zu den zentralen Aufgaben des neuen Citymanagers. Das sei auch von Seiten der Politik ein sehr wichtiges Anliegen gewesen, erklärt der Bürgermeister. Eine lebendige Geschäftswelt sowie attraktive Projekte und Veranstaltungen seien wichtig für die Stadt.

Leerstand-Börse geplant

Im Bereich des Citymanagements sei ein wichtiges Projekt bereits angestoßen worden, erklärt Olaf Karte. Es soll eine Leerstands-Börse ins Leben gerufen werden, um Leerstände zu vermeiden und nach Lösungen zu suchen. Dafür sei es wichtig, auf die Besitzer von Geschäftsimmobilien zuzugehen, gemeinsam Strategien zu überlegen. Der neue Wirtschaftsförderer soll auch erster Ansprechpartner sein für Firmen, die Gewerbeflächen suchen.

Lösungen sollen auch mit Blick auf ein großes Problem gesucht werden, das heute viele heimische Firmen haben: die Suche nach geeigneten Auszubildenden. Ein wichtiger Baustein ist die jährliche Ausbildungsbörse, die Olsberg und Brilon gemeinsam veranstalten. Der Termin für nächstes Frühjahr steht bereits. Die Veranstaltung soll am 29. Februar 2024 in der Schützenhalle in Brilon stattfinden.

Azubi-Suche mit neuer App

Und es gibt einen neuen kreativen Vorstoß, heimische Unternehmen mit potenziellen Azubis zusammenzubringen: Die App „AzubMe“ soll zum Einsatz kommen und durch die Stadt unterstützt werden. Die Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungsträgern beim Übergang von Schule und Studium in den Beruf ist aus Sicht des City-Managers ein wichtiger Baustein in seiner Netzwerk-Arbeit.

Auch eine moderne Internet-Seite der Stadt als Aushängeschild ist eines der Themen, auf die er einen besonderen Fokus richten möchte. Die Seite der Stadt ist nach dem Hackerangriff seit Anfang dieser Woche übrigens wieder erreichbar. Noch sind allerdings nicht alle Dienstleistungen darüber möglich: www.olsberg.de