Brilon. Zwei Varianten werden den Politikern im Schulausschuss diskutiert. Es gibt einen klaren Favoriten der Schulleitung.
Angesichts wachsender Schülerzahlen und kommenden gesetzlichen Anforderungen steht die Grundschule St. Engelbert in Brilon vor einer räumlichen Herausforderung. Mit dem Schuljahr 2023/2024 werden etwa 450 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, eine Ausweitung auf fünf Züge ist bereits geplant. Um den sich abzeichnenden Engpässen entgegenzuwirken und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu erfüllen, sind umfangreiche Baumaßnahmen notwendig, wie aus einem Antrag des Gebäude- und Liegenschaftsmanagements an den Schulausschuss der Stadt Brilon hervorgeht. Heute soll dieser Antrag im Schulausschuss beraten werden, bevor er am 2. Mai im Rat der Stadt Brilon beschlossen werden soll.
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Die Politik in Brilon steht daher vor einer wichtigen Entscheidung: Soll die Schule um einen ergänzenden Neubau am Hauptstandort erweitert oder sollten die bestehenden Gebäude umgestaltet werden? Derzeit verfüge die Schule laut Antrag am Hauptstandort über keinen Raum für weitere Klassen, und die bestehenden Betreuungsangebote seien mit dem vorhandenen Platz maximal ausgelastet. Es bestehe die dringliche Notwendigkeit, zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen, um dem Anspruch des Gesetzes zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter gerecht zu werden.
Zwei Varianten werden vorgestellt
Das Gebäude- und Liegenschaftsmanagement hat deswegen zwei Varianten für Erweiterungsbauwerke entwickelt. Variante 1 schlägt einen zweigeschossigen Neubau am Hauptstandort vor, welcher eine Zusammenführung aller Jahrgangsstufen und die Schaffung barrierefreier Zugänge beinhaltet. Diese Option bevorzugt die Schulleitung, die sich laut Antrag von der Zentralisierung des Schulbetriebs an einem Standort einen verbesserten Alltag und Unterrichtsablauf verspricht. Die Schätzung der Investitionskosten für diesen umfangreichen Neubau beträgt rund 7,42 Millionen Euro. In dieser Summe ist ein Risikozuschlag von rund 600.000,00 Euro (Zehn Prozent) und eine Preissteigerung von fünf Prozent je Jahr enthalten
Variante 2 behält den Nebenstandort der ehemaligen Martin-Luther-Schule bei und beschränkt sich am Hauptgebäude auf einen eingeschossigen Anbau für die Ganztagsbetreuung. Diese Möglichkeit könnte zu einem geringeren Kostenaufwand führen, der auf ca. 6,16 Millionen Euro prognostiziert wird. Jedoch wären in diesem Szenario Modernisierungsmaßnahmen am Nebenstandort erforderlich, um den dauerhaften Schulbetrieb zu gewährleisten. Auch in dieser Summe ist ein Risikozuschlag von 500.000 Euro und eine Preissteigerung von fünf Prozent je Jahr mit einkalkuliert
Schulleitung präferiert Variante 1
Trotz der höheren Kosten setzt die Schulleitung große Hoffnungen in Variante 1. Die Schulleitung argumentiert, dass die räumliche Zusammenführung einen positiven Effekt auf die Schulgemeinschaft haben und die Qualität der Bildung weiter steigern würde. Die bauliche Erweiterung könne zudem als Ausweichfläche genutzt werden, um die nicht mehr zeitgemäße Elektroinstallation, sowie IT- Infrastruktur im Bestandsgebäude zu erneuern. Bezogen auf den Standort Niedere Mauer bietet das zentral und gut erschlossene Grundstück der ehemaligen Martin- Luther- Schule das Potential für eine zukünftige städtebauliche Entwicklung
Eine zusätzliche Herausforderung stellt das geänderte Vergaberecht dar, welches für die Vergabe der Planungsleistungen eine europaweite Ausschreibung notwendig macht. Dies könnte den Zeitrahmen für den Baubeginn weiter nach hinten verschieben und erfordert eine gründliche Vorbereitung durch die Stadtverwaltung.