Winterberg. Winterberg litt in diesem Winter an Schneemangel. WTW-Chef Winfried Borgmann bestätigt zudem einen Gästerückgang. Trotzdem bleibt er optimistisch
Die Wintersportsaison im Raum Winterberg war von widrigen Wetterbedingungen geprägt, was den Skiliftbetreibern im Sauerland die Saison 2023/24 vermieste. Die Wintersport-Arena Sauerland hatte bereits in der vergangenen Woche eine ernüchternde Bilanz gezogen. Der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW), Winfried Borgmann, bestätigt nun seinerseits, dass sich die suboptimalen Skibedingungen auch auf die Gästezahlen ausgewirkt habe.
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Skifahren durchgehend möglich
„Wir blicken auf eine sehr herausfordernde Skisaison zurück. Der gute Start mit viel Schnee, die lange Regenphase mit Starkregen und Sturm und der insgesamt milde Winterverlauf haben diesmal für eine unterdurchschnittliche Zahl von Betriebstagen gesorgt“, sagt er. Dennoch habe die Wintersaison viele Menschen nach Winterberg geführt, die hier neben dem durchgängigen Wintersport-Angebot die Bergluft genossen hätten und die alternativen Angebote nutzten. „Insgesamt kamen allerdings weniger Gäste nach Winterberg, als in einem durchschnittlichen Winter“, sagt Borgmann gegenüber der WP.
Man habe aber, trotz der schwierigen Saison, gezeigt, dass Skifahren durchgehend angeboten werden konnte. Seit dem 1. Advent sei Wintersport in Winterberg möglich gewesen und mit dem Snowboard Weltcup haben man mit Blick auf viele wetterbedingte Absagen von Weltcup-Veranstaltungen in anderen Regionen einen besonderen Höhepunkt in der noch laufenden Skisaison gesetzt. „Ich sehe aufgrund der modernen Ausstattung unserer Skigebiete auch für die Zukunft gute Chancen und Perspektiven für unsere Wintersport-Branche“, sagt Borgmann.
Rahmenbedingungen sind schwieriger
„Insgesamt ist die touristische Nachfrage für unsere Ferienwelt positiv einzuschätzen. Das zeigen nicht nur die Zahlen der vergangenen Jahre, sondern auch das auf hohem Niveau bestehende Interesse an Aktiv- und Outdoorurlaub“, erklärt Borgmann. In Winterberg habe man sowohl für die Winter- als auch für die Sommersaison hochwertige Angebote. Die Rahmenbedingungen seien allerdings schwieriger geworden: neben den äußeren Einflüssen seien auch Bürokratie, Preisdruck und die Personalsituation Herausforderungen. „Und dennoch haben wir es insgesamt geschafft, vielen Menschen einen abwechslungsreichen Winterberg-Aufenthalt zu ermöglichen“, sagt er.
Borgmann blickt weiterhin positiv nach vorne. Er glaube auch nicht an einen Buchungsrückgang für die Skisaison 2024/2025. Winterberg habe unter anderem durch die Weltmeisterschaft an der Bobbahn und durch den Weltcup im Skiliftkarrussell gezeigt, dass der Winter vielseitig ist und Skifahren auch unter erschwerten Umständen ermöglicht wird. Die vielen Freizeitangebote, das Shoppingangebot und die speziellen Angebote in den Beherbergungsbetrieben würden neben dem Wintersport-Angebot auch in der kommenden Saison als ergänzende Bereicherung im Winter Gäste anziehen. „Damit bieten wir auf den Pisten und auch abseits der Pisten eine Menge Urlaubsfeeling. Buchungen sind im allgemeinen kurzfristiger Natur und da sind, Sommer wie Winter, die äußeren Bedingungen für die Nachfragesituation von Bedeutung“, sagt Borgmann.
Positive Winterbilanz
Die Strategien, sich ganzjährig im Tourismus aufzustellen, seien schon vor Jahrzehnten angestoßen worden und würden erfolgreich fortgeführt. Deshalb gebe es schon jetzt ein „ganzjährig nutzbares sowie hochkarätiges Freizeitangebot“. „Wir arbeiten auch jetzt und in Zukunft auf vielen Ebenen am Ausbau der ganzjährigen Freizeitangebote und tun uns auch in den Sommermonaten mit hochkarätigen Veranstaltungen hervor“, so Borgmann. Die Deutschland Tour im vergangenen Sommer sei da noch vielen in guter Erinnerung geblieben. Viele Menschen kämen aufgrund der besonderen Topografie, den Freizeitmöglichkeiten, dem Flair und auch wegen der besonderen Bergluft nach Winterberg. „Wenn es das Wetter auch im Winter ermöglicht, werden solche Angebote auch in den frühen Monaten des Jahres aktiviert“, sagt Borgmann. So öffne zum Beispiel der Bikepark in diesem Jahr bereits am 22. März. Und die eine oder andere Rodelbahn, der Astenkick oder andere Freizeitangebote machten im Januar ebenso viel Spaß, wie im August.
Die Bob-WM habe, wie auch der Snowboard-Weltcup, einen positiven Einfluss auf die Winterbilanz gehabt. An drei Wochenenden seien jeweils weit mehr als 250 ehren- und hauptamtliche Aktive intensiv damit befasst gewesen, weltweit beachtete Sportgroßveranstaltungen durchzuführen. Das sei ein großer Erfolg gewesen und strahle über die Wintersaison hinaus.