Hochsauerlandkreis. Anträge online stellen, Akten digital führen: Die Digitalisierung der Verwaltung im HSK schreitet voran. Der Landrat zieht Bilanz.

Seit dem Beschluss der Digitalisierungsstrategie für die Verwaltung des Hochsauerlandkreises im Jahr 2018 hat sich viel getan. In einer Vorlage für die Sitzung des Kreistages am 15. März in Meschede gibt Landrat Dr. Karl Schneider einen Einblick in den aktuellen Stand und die zukünftigen Entwicklungen auf dem Weg zu einer modernen und effizienten Verwaltung.

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Die Digitalisierungsstrategie, initiiert vom Kreistag, hat klare Ziele und Handlungsfelder definiert, um die Verwaltung fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen. Diese Strategie wurde zuletzt 2022 aktualisiert und greift damit nach eigener Aussage auch die neuesten Entwicklungen im Bereich der digitalen Transformation auf.

Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess sei die Schaffung moderner Antragsportale, die den Bürgerinnen und Bürgern einen unkomplizierten Zugang zu Verwaltungsleistungen ermöglichen, heißt es im Bericht. Durch die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes und die Bereitstellung weiterer Online-Dienste nach dem EfA-Prinzip werde dieser Zugang kontinuierlich verbessert. Insbesondere die Möglichkeit, Leistungen wie Elterngeld und Unterhaltsvorschuss online zu beantragen, erleichtere den Alltag vieler Familien. Allerdings stehe die Nutzung dieser Dienste noch am Anfang, da beispielsweise die verpflichtende Anmeldung mit der Bund.ID noch nicht weit verbreitet ist, so der Kreis.

Im Gesundheitsamt werden schon flächendeckend digitale Akten geführt

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der flächendeckenden elektronischen Aktenführung. Hier wurden nach Angaben des Kreises im letzten Jahr zahlreiche Fortschritte erzielt, insbesondere im Gesundheitsamt, wo nun flächendeckend elektronische Akten geführt werden. Diese Maßnahme trage nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern ermöglicht auch eine schnellere und unkompliziertere Kommunikation zwischen verschiedenen Standorten der Verwaltung, heißt es in dem Bericht

Um die Veränderungsprozesse in der Verwaltung erfolgreich zu gestalten, spielen auch das Change-Management und die interne Kommunikation eine entscheidende Rolle. Durch gezielte Maßnahmen sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Veränderungen vorbereitet und unterstützt werden, um nicht von den Entwicklungen abgehängt zu werden

Ein nach Ansicht des Kreises zukunftsweisendes Projekt ist die Einführung einer digitalen Umlaufmappe, die die internen Prozesse weiter optimieren soll. Auch die Beratung per Videotermin und die mögliche Integration von künstlicher Intelligenz in die Verwaltungsabläufe werden als wichtige Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft betrachtet.

Die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung stellen jedoch auch neue Herausforderungen dar, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit. Das hat nicht zuletzt auch der Hack auf die Südwestfalen IT gezeigt, der die Verwaltungen im Hochsauerlandkreis über Monate gelähmt hat. Daher sei es wichtig, so der Kreis, dass der Hochsauerlandkreis weiterhin in die Qualifizierung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert und die Zusammenarbeit mit externen Experten intensiviert.

Trotz der Fortschritte bleibe noch viel zu tun, um eine vollständig digitalisierte Verwaltung zu realisieren, so das Fazit des Berichtes. Auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) steckt beim Hochsauerlandkreis derzeit noch in den Kinderschuhen. Zum Einsatz komme sie derzeit noch nicht, heißt es aus der Kreisverwaltung. Die Grünen hatten im letzten Jahr nach einer KI-Strategie des Kreises gefragt. Eine Anfrage, die nun von Landrat Dr. Karl Schneider beantwortet wurde: „Der konkrete Einsatz ist noch diffus, aber einfaches Abwarten ist in keinem Fall zielführend. Der Hochsauerlandkreis möchte das Thema KI deshalb zukünftig intensiver betrachten und hat bereits seine Bereitschaft erklärt, in einer Arbeitsgruppe des Landkreistages NRW mitzuarbeiten, um gezielt Anwendungsfälle zu identifizieren. Die Anfrage der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 23. Oktober 2023 zum Einsatz und Bewertung von KI in der Kreisverwaltung kann daher leider noch nicht konkret beantwortet werden. Sobald dies der Fall ist, werde ich entsprechend berichten“.