Hochsauerlandkreis. Das Hochwasser sorgte vor allem im Raum Medebach für Schäden. Wenn das Wasser weg ist, kommt die Frage: Wann zahlt die Versicherung überhaupt?

Auch vor dem Hochsauerlandkreis machte das Hochwasser nicht Halt. Besonders schwere Schäden gab es im Raum Medebach und Oberschlehdorn. Der Regen hat inzwischen aufgehört, aber Flutschäden in Keller und Wohnhaus bleiben dennoch zurück. Und auch künftig wird es im HSK Hochwasserereignisse geben. Kann das teuer werden, wenn man nicht richtig versichert ist? Experte Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale NRW erklärt, welche Versicherung man im Fall von Überschwemmungen abgeschlossen haben sollte.

Welche Versicherung besonders wichtig ist

Die wichtigste Versicherung ist laut des Experten die Gebäudeversicherung. Diese Versicherung sollte jeder Immobilienbesitzer abgeschlossen haben. Sie schützt das Haus vor Unwetterschäden wie Hagel, Sturm, Brand oder Blitzschlag. Außerdem vor Leitungswasserschäden. Was jeder wissen sollte: gegen Hochwasser braucht man noch zusätzlich eine Elementarabsicherung. „Diese Erweiterung besitzt laut Statistik in NRW jedoch nur jedes zweite Haus. In dieser Hinsicht gibt es großen Nachholbedarf“, so Philipp Opfermann. Auch ins Kleingedruckte der Elementarabsicherung sollte ein Blick geworfen werden, denn manche Versicherungen schützen zwar vor Überschwemmungen, wenn die Flüsse über die Ufer treten, im Fall von Starkregen übernehmen sie aber unter Umständen keine Kosten.

Weitere Versicherungen: Es kommt auf die persönliche Situation an

Gleiches gilt für die Hausratsversicherung. Auch hier ist eine Elementarabsicherung oft nicht enthalten. Ob man die Zusatzabsicherung braucht, hängt von der Wohnsituation ab, erklärt der Experte. Wenn man eine Wohnung im fünften Stock bewohnt, sei ein Hochwasserschaden eher unwahrscheinlich.

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Generell sollten sich Hauseigentümer aber Gedanken über eine gute Versicherung machen, denn die Immobilie ist meist die größte Investition. Wenn sie gegen Überschwemmungen nicht geschützt ist, könne dies existenzgefährdend sein. „Die Leute geben oft viel für die Versicherung des teuren Autos aus, im Gegensatz zu ihrer Immobilie. Dabei kostet eine Zusatzversicherung gar nicht so viel, wie man denkt“, sagt Philipp Opfermann.

„Wenn man neben dem Haus auch sein Auto gut versichern will, sollte man mindestens einen Teilkaskoschutz abgeschlossen haben, damit die Versicherung einspringt“, rät Opfermann. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Das Auto einfach sorglos in der Garage stehen lassen und sich darauf verlassen, sollten die Autobesitzer aber nicht. Gilt im Abstellgebiet des Autos eine Hochwasserwarnung, könne die Versicherung gegebenenfalls die Leistung wegen grober Fahrlässigkeit kürzen. Verantwortlich fühlen sollte man sich für das Fahrzeug also selbst und versuchen, es noch in Sicherheit zu bringen.