Hallenberg. Der legendäre, schon verstorbene Pitt Moog, eine popart-verliebte Schlagersängerin und eine malende Schauspielerin stellen in Hallenberg aus.

Es wird mystisch, erdig, höhlenhaft. Die Farben bewegen sich in einem engen Spektrum von braun bis oliv. Und die Motive erinnern an antike Götter und Sagen. „Griechische Szenen“ heißt die inzwischen 49. Kunstausstellung im Hallenberger Infozentrum Kump, die am Donnerstag, 11. Januar, um 19 Uhr eröffnet wird. Gezeigt werden dort fast ausschließlich bislang unveröffentlichte Werke des 2017 im Alter von 85 Jahren verstorbenen, international anerkannten Malers, Grafikers und Bildhauers Pitt Moog aus Brilon.

Öffnungszeiten Kump

Ausstellungsdauer: 11. Januar bis 9 Februar.
Öffnungszeiten: jeweils zu den Öffnungszeiten des Kump Hallenberg
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 14 Uhr
Samstag von 10 bis 13 Uhr und Sonntag von 14 bis 16 Uhr.

Der Kump hat sich seit seiner Eröffnung 2006 zu einem über die Region hinaus bekannten, kulturellen Mittelpunkt der Nuhnestadt entwickelt. Vor allem von auswärts kommen immer wieder viele Kunstinteressierte, die das große Spektrum schätzen. Ob Armin Mueller-Stahl, Suzanne von Borsody, Günter Grass oder Otto Waalkes - sie alle haben bereits in dem markanten Fachwerkgebäude ausgestellt. Diesmal bietet der Kump den „jungen“ Werken von Pitt Moog ein Forum.

Pit Moog in jungen Jahren.
Pit Moog in jungen Jahren. © WP | Veranstalter

Die ab 11. Januar ausgestellten Arbeiten entstanden im zeitlichen Zusammenhang mit mehrmonatigen Reisen des damals 27 Jahre alten Künstlers durch den ägäischen Kulturraum in den Jahren 1959 bis 1961. Pitt Moog hatte damals intensiv an der Entstehung der „documenta I“ mitgearbeitet und war gerade mit dem Studium bei Arnold Bode und Fritz Winter fertig, als er erstmals in jene Landschaft kam, in den die antiken Mythen noch lebendig waren. Der Maler näherte sich einem Thema, das ihn ein Künstlerleben lang beschäftigten sollte. Entstanden sind die für Moog typischen Ritzzeichnungen, die Dramen, Tragödien und Mythen zeigen und die versuchen, Ordnung in eine rätselhafte Welt zu bringen. „Filigran und ausdrucksstark, ja fast märchenhaft, führen uns die Werke in eine Vergangenheit, die vergessen zu sein scheint. Nur ein Blick in die Vergangenheit? Nein, gleichzeitig erscheinen seine Werke höchst aktuell und spiegeln das heutige Sein mit all den Sorgen und Ängsten, aber auch der Sehnsucht nach Freude, Liebe und Frieden wider“, heißt es in der Presse-Info des Fördervereins Hallenberg als Veranstalter.

Musikalisch wird die Eröffnung durch Headphone Candy (Raphael Sprenger, links, und Micha Schaefers) begleitet.
Musikalisch wird die Eröffnung durch Headphone Candy (Raphael Sprenger, links, und Micha Schaefers) begleitet. © Brilon | raphael sprenger photographie

Kunsthistoriker und Freunde von Pitt Moog sind sich einig: die Erfahrungen und Eindrücke dieser Reise waren richtungsweisend für das spätere künstlerische Schaffen von Pitt Moog. Ein weiter Bogen sollte sich von den ersten Ritzzeichnungen aus dem Jahre 1959 bis hin zu den späten Ölzeichnungen, die bis zu seinem Tode im Jahre 2017 in Brilon entstanden sind, spannen. Mit der Ausstellung „Griechische Szenen“ im Kump und der gleichzeitig laufenden Ausstellung mit Werken des Künstlers im Hallenberger Rathaus, die dort als Ganzjahres-Ausstellung zu sehen sind, ergibt sich ein künstlerisches Gesamtbild, das in dieser Art und Komplexität einzigartig ist. Die ausgestellten Werke sind ein Teil der Sammlung, die die Tochter des Künstlers, Eva-Maria Moog, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat.

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Eröffnet wird die Ausstellung durch den Vorsitzenden des Fördervereins Hallenberg, Michael Kronauge, und Sparkassendirektor Jürgen Hillebrand. Musikalisch wird die Eröffnung durch Headphone Candy (Raphael Sprenger, Micha Schaefers) begleitet, die erst kürzlich bei ihrem Auftritt in der Briloner Jazznacht für Furore gesorgt haben. Besonderer Dank gilt den Sponsoren, der Sparkasse Hochsauerland, dem Förderverein Hallenberg, der Firma ante-holz und dem Architekturbüro Gerber, ohne deren Unterstützung diese Ausstellung nicht möglich wäre.

Als „Geschwister Hofmann“ machten Anita und Alexandra Hofman Karriere. Nun  macht Alexandra (links) unter dem Pseudonym „Aurelia“ auf sich aufmerksam und stellt im Kump aus.
Als „Geschwister Hofmann“ machten Anita und Alexandra Hofman Karriere. Nun macht Alexandra (links) unter dem Pseudonym „Aurelia“ auf sich aufmerksam und stellt im Kump aus. © WP | WP-BILD,

Die Schau mit Werken von Pitt Moog ist der Auftakt für weitere Kunstausstellungen im Kump. „Genaue Termine sind noch nicht festgezurrt. Aber es gibt feste Zusagen“, sagt Michael Kronauge. Damit meint er eine Künstlerin, die wie Otto Waalkes, Frank Zander oder Francis Fulton-Smith, über die Werler Galerie Walentowski in die Nuhnestadt kommen wird. Es ist Alexandra Hofmann, die unter dem Namen „Aurelia“ arbeitet. Unter diesem Pseudonym veröffentlicht die deutsche Sängerin zum ersten Mal Bilder, die sie auf der ganzen Welt fotografiert und auf außergewöhnliche Art und Weise interpretiert und bearbeitet hat. Alexandra Hofmann dürfte Kennern der Schlager- und Volksmusikszene eine Begriff sein. Denn mit ihrer Schwester Anita bildete sie das Gesangsduo „Geschwister Hofmann“.

Mit Cosima von Borsody

Ebenfalls im Kump ausstellen wird Cosima von Borsody, die die Halbschwester der Schauspielerin Suzane von Borsody ist. Cosima ist als Schauspielerin erfolgreich und hat eine abgeschlossene Ausbildung zur Graphik-Designerin. Dritter im Bunde der künftigen Kump-Aussteller ist der Kunstschmied Michael Tuss aus Niedersfeld, der u.a. Kunst aus Metall wie große Insekten und Objekte für Haus und Garten fertigt.