Brilon. Infotag am Berufskolleg in Brilon: Schulklassen aus dem HSK wurden beraten und durften viel ausprobieren. Was das neue Schuljahr mit sich bringt.
Verkehrte Welt am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Brilon: Wer am Mittwoch durch das Schulgebäude gelaufen ist, der hat Schülerinnen und Schüler gesehen, die Aufgaben der Lehrkräfte übernommen haben. Gemeinsam mit ihren Lehrern stellten die jungen Erwachsenen verschiedene Stationen des Bildungsangebots an Klassen mehrerer Schulen aus dem HSK vor. Am Vormittag erschienen unter anderem Schüler aus Marsberg und Brilon, ab dem Nachmittag wurden individuelle Beratungen angeboten. Mehr als 100 Interessierte nahmen das Angebot des Bildungsinstitutes wahr.
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Wirtschaft von großer Bedeutung
„Wir zeigen den Schülern, wie es nach dem Erreichen des ersten Bildungsgrads weitergehen kann und versuchen ihnen so schnell wie möglich Kernkompetenzen zu vermitteln, vor allem in Hinblick auf den Bereich Wirtschaft“, berichtete Franz-Josef Killing, der Schulleiter des Berufskollegs. Die Schüler haben sich gut aufgeteilt: Manche kümmerten sich um Infostände auf den Fluren und andere warteten in den Klassenräumen, bewaffnet mit anschaulichen Beispielen aus ihrer Lernumgebung. „Heute haben wir unsere Schüler mobilisiert, um die Bildungsgänge vorzustellen. Dabei soll es weniger um Mathematik oder Deutsch gehen, sondern um Betriebswirtschafts- oder Volkswirtschaftslehre“.
Das „Digitale Klassenzimmer“ war eine der besagten Stationen, die unter anderem von Deutschlehrer Jan Müller unterstützt wurde. „Wir wollen konstruktive Einblicke in unseren Schulalltag geben und versuchen dabei stets unseren Leitmotiven ‚individuell‘, ‚international‘ und ‚innovativ‘ treu zu bleiben. Jeder Jahrgang ist wie eine bunte Tüte, die wir in unserem Haus auf das spätere Berufsleben vorbereiten wollen“, so der Pädagoge. Interaktive Whiteboards haben herkömmliche Tafeln längst ersetzt. Die beiden 18-jährigen Lara und Iley machen zurzeit ihre Fachhochschulreife und führten die Schüler am Informationstag durch das Berufskolleg. „Die Nähe zu den Themen Wirtschaft und Verwaltung machen die Schule für uns sehr interessant, denn wir wollen beide später beruflich in die Richtung gehen“, berichtete Lara.
Learning by doing
Im Klassenzimmer der Medizinischen Fachangestellten wurde Digitalität ganz großgeschrieben. „Wir wollen Einblicke in unseren Bereich gewähren und aktiv Werbung für medizinische Berufe machen. Unter den Mikroskopen sind bereits Proben vorbereitet. Sowas bekommt man nicht überall zu sehen“, so Lea Spaude, aus der Klasse der MFA’s. An der interaktiven Tafel stand ein Quiz, bei dem sich die Besucher des Infotages austoben konnten. Per Finger sollten dem Körper die richtigen Organe zugewiesen werden. Außerdem wurde ein Skelett mit QR-Code-T-Shirt versehen, welches man dann per App auf dem Handy oder Tablet für eine realitätsnahe Führung durch den eigenen Körper nutzen konnte.
Das Fach „Praktische BWL“ hat einen kleinen Schulladen aufgezogen, in dem Produkte verkauft werden, die von den Schülern komplett selbst aufgezogen werden. Zunächst entwickeln sie gemeinsam eine Geschäftsidee, die dann von Schritt zu Schritt, von der Produktion bis hin zum Verkauf kalkuliert wird. Dabei sollen sie praktische Erfahrungen machen, die ihnen im späteren Berufsalltag begegnen werden.