Brilon. Es gibt Anzeichen für Borderline-Erkrankungen. Man muss sie kennen und erkennen. Dipl. Psychologin Dr. Elisabeht Weinrich gibt Tipps:

Dipl. Psychologin Dr. Elisabeth Weinrich empfiehlt: Bei der Achtsamkeit lernt der/die Betroffene, sich der eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst zu werden. Immer wieder über den Tag verteilt kurz innehalten und sich fragen: Was denke ich gerade? Was fühle ich gerade? Was tue ich gerade? Die Antworten dazu ohne Bewertung annehmen. Dieses Annehmen-was-ist führt zu einer leichten Entspannung und ermöglicht es, ganz frühzeitig in sich entwickelnde negative Phasen einzugreifen und zu stoppen. Folgende Strategien können unmittelbar bei sehr starker Anspannung ein wenig Abhilfe und Linderung bewirken.

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Es erweist sich als sehr hilfreich, sich auf die Wahrnehmung zu konzentrieren. Die Aufgabe besteht darin, sich jeweils sieben Sachen aufzuzählen, die man sieht, die man hört, die man riecht, die man schmeckt, die man körperlich fühlt. Anschließen zählt man sich jeweils 6 Sachen auf, dann 5, 4, 3, 2, 1. Dadurch zwingt man sich, die Ebene der Gedanken und Bewertungen zu verlassen. Man konzentriert sich auf die reine Wahrnehmungsebene und schafft eine kurze Unterbrechung in den automatisierten Abläufen. Zum anderen eignen sich Atemtechniken gut, um Anspannung und Angst ein wenig zu reduzieren.

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Diese Techniken sind sehr praktikabel, weil sie überall einsetzbar sind. Eine einfache Technik besteht darin, die Ausatmen-Zeit im Vergleich zur Einatmen-Zeit zu verdoppeln. Atmet man z.B. bis 4 ein, sollte das Ausatmen mindestens 8 betragen. Darauf achten, dass man nicht unter Stress gerät. Wenn es angenehm ist, einem Rhythmus von 2-4 zu folgen, dann bitte diese Zeit wählen. Man sollte experimentieren, bis man eine gute Zeit gefunden hat. Wichtig ist länger auszuatmen als einzuatmen. Wie lange man den Atem so beeinflusst, ist jedem überlassen. Das können 5 Minuten oder länger sein.