Brilon. In Brilon werden rund 30 neue bunte Blumenkübel aufgestellt. Im Internet machen sich viele über die großen Töpfe lustig und äußern harte Kritik.
Die Briloner Fußgängerzone soll bunter werden, dazu stellt die Stadt Brilon in den nächsten Tagen 30 große Blumentöpfe auf. Die Pflanzgefäße im Design der klassischen Tonblumentöpfe werden in zwei verschiedenen Größen mit 120 cm und 95 cm Höhe an 15 Standorten aufgestellt. Dabei kommen sieben verschiedene Farben (gelb, blau, orange, rot, telemagenta, grün, anthrazit und dunkelgrün) zum Einsatz. Das Design gefällt allerdings nicht jedem. Gerade in den sozialen Netzwerken erntet die Verschönerungsmaßnahme heftige Kritik.
Kübel in Brilon: „Da hätte es wirklich schönere Lösungen gegeben“
So schreibt Chris Snobout via Facebook unter den WP-Beitrag zu den Kübeln: „Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Passt meines Erachtens nach überhaupt nicht ins Stadtbild. Da hätte es wirklich schönere Lösungen gegeben, die besser zur Altstadt passen.“ Sebastian Ost gefallen die Kübel ebenfalls nicht: „Immerhin soll‘s auch Spielgeräte und Bänke geben. Wenn man jetzt noch diese Blumenkübel gegen Mülleimer an den Wanderwegen austauschen würde, wäre das auch was.“
„Is das Kunst, oder kann das wech?“
Meinolf Bödefeld schreibt. „Is das Kunst, oder kann das wech? Sind das die vom Stadtrat beschlossenen Betonblumenkübel? Wie ich schon vermutet habe, gefördert durch irgendwelche Förderprogramme. Meine Meinung dazu? Unnötig wie ein Kropf. Machen viel Arbeit, bringen stadtökologisch nix und sehen mit Graffiti und Moosbesatz bestimmt super aus. Aber der Bauhof hat seinen Maschinenpark bestimmt schon mit dem entsprechenden Material aufgestockt!“ Er schlägt vor: „Besser wär es, wenn man die Kreisverkehre und alle anderen städtischen Grünflächen wie den Kurpark mal wirklich nachhaltig bewirtschaften würde, und weitere Entsiegelungen vornehmen würde. Aber dazu fehlt es leider am Willen!“
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Briloner wünschen sich, dass das Geld sinnvoller ausgegeben wird
Auch Frank Kahlenberg findet, dass das Geld hätte besser ausgegeben werden sollen: „Das kann einem gefallen oder auch nicht. Dazu möchte ich gar kein Urteil abgeben. Ich denke aber, dass die Gelder hätten sinnvoller ausgegeben werden können. Insbesondere, wenn man dann vom Gymnasium liest, dass die Stadt sich an der Anschaffung von digitalen Endgeräten für die Schüler nicht beteiligt. Aber wir leben ja mittlerweile in einer Verpackungskultur, wo das Äußere viel wichtiger als das Innere ist. Sehr schade!“
Bei Facebook wird ordentlich gelästert
In den lokalen Facebook-Gruppen wird ebenfalls ordentlich über die Kübel gelästert. Viele sind sich einig, der Stil passt nicht in die Umgebung. Da heißt es unter anderem: „Das passt ja überhaupt nicht, totale Geschmacksverirrung.“ Manche haben Verbesserungsvorschläge: „Naja schön ist anders. Wir haben viele Künstler in unserer Region, die mit Lack schöne Kunstwerke auf den Pflanzkübel hätten anbringen können. Landschaftsbilder, ortsbezogene Bilder, Tiere der Region, Geschichte von Brilon usw. Denke auch, das sie als Abfall, bzw. Aschenbecher, verwendet werden. Und den Vandalismus gar nicht mit eingerechnet.“ Oder: „Schöner finde ich es, wenn sie versetzt auf dem Marktplatz stehen.“
Einige loben die Verschönerungsinitiative in Brilon
Einige können den Kübeln aber auch etwas abgewinnen und loben die Initiative. „Bunt ist toll. Und sie machen was her.“ Oder: „An sich eine tolle Idee.“ Eine Brilonerin stellt sich zudem gegen die ganze Kritik: „Nicht immer nur meckern - bunt ist fröhlich . Kunststoff, damit es nicht so leicht zerstört werden kann. In vielen Städten findet man solche Dinge. Und wer immer nur meckert, darf auch gerne mal selber Vorschläge machen. Die Stadt ist aktuell trist und langweilig und es wird Zeit, dass Leben rein kommt.“
Die Blumenkübel werden mit einem mineralischen Pflanzsubstrat befüllt und anschließend mit trockenheitsverträglichen und insektenfreundlichen Blütenstauden und Gehölzen bepflanzt. Die sehr pflegeleichten Pflanzenarten wurden so gewählt, dass sich die Blütezeit der einzelnen Gewächse abwechselnd über einen längeren Zeitraum erstreckt. Es wird z.B. Thymian, Katzenminze, Schafgarbe, Salbei, Lavendel, Schmetterlingsflieder, Küchenschelle, Fetthenne, Steinkraut und Storchenschnabel gepflanzt.