Hochsauerland. Das weltgrößte Blechbläser-Festival startet in Olsberg. Erwartet werden internationale Stars. Wir verlosen Karten für das Konzert in Hallenberg.

Manche Künstler reisen nur für einen Tag an, spielen ihr Konzert und schon geht’s zurück - zum Beispiel nach Österreich. So einer ist der Ausnahme-Trompeter Chistoph Morschberger. Vor Jahren mit Barbra Streisand auf der Bühne, morgen mit DJ Bobo, beim „Tauschkonzert“ im Fernsehen oder mit Wolfgang Niedeken unterwegs. Dass mitten in seinem Terminkalender der Ort Olsberg auftaucht, hat einen Grund. Denn wie viele andere Künstler und Formationen zieht es ihn zu einem der weltgrößten Brass-Festivals.

Viele Besonderheiten

Die besondere Atmosphäre, das besondere Publikum, die besondere Gastfreundschaft, das Renommee – all das sind nur einige Gründe, warum die Elite der Brass-Szene gern beim „Sauerland-Herbst“ spielt. Vom 30. September bis zum 28. Oktober kommen elf Ensembles mit weiter über 400 Musikern zu 20 Konzerten in unserer Region. Und zählt man die Teilnehmer des musikalischen Wettstreits „German Open“ mit dazu, sind es gut und gerne 700 Musiker und Musikerinnen. „Die Konzerte sind auch beste Werbung für unsere Region. Jeder Künstler, jede Künstlerin fährt mit einem guten Eindruck vom Sauerland zurück nach Hause. Das spiegeln uns die Teilnehmer sehr oft in ihren Reaktionen wider“, sagt Cornelia Reuber, organisatorische Leiterin des Festivals, das beim Fachdienst Kultur/Musikschule des HSK angesiedelt ist.

Buchungsverhalten hat sich verändert

Konzert-Szene vom Sauerland-Herbst. Auch diesmal werden über 5000 Besucher erwartet.
Konzert-Szene vom Sauerland-Herbst. Auch diesmal werden über 5000 Besucher erwartet. © wp | Thomas Winterberg

Seit Mai läuft der Vorverkauf und seit Corona läuft er anders: „Die Menschen kaufen ihre Tickets spontaner. Es gibt eine Klientel, die bucht sofort dann, wenn die Programmhefte raus sind. Es gibt aber inzwischen auch viele, die sich kurzfristig entscheiden“, so Reuber. 6000 Konzertbesucher haben ihre Adressen hinterlassen und warten jedes Frühjahr auf das neue Programmheft.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Jubiläum im nächsten Jahr

Im nächsten Jahr wird der „Sauerland-Herbst“ 25 Jahre alt. Dann soll es ein paar ganz besonders hochkarätige, konzertante Preziosen geben. Ein Vierteljahrhundert bedeutet für ein Festival eine stramme Leistung. Ein Erfolgsgeheimnis dafür ist, dass es anfangs Georg Scheuerlein und seit 2018 Professor Thomas Clamor immer wieder verstanden haben, als künstlerische Leiter neue und andere Akzente zu setzen. Dabei ist das Festival älter, reifer und weiser geworden. Es gibt zum Beispiel wie schon im vergangenen Jahr sechs Schulkonzerte (früher nur eines) und ein spezielles, inklusives Konzert in leicht verständlicher Sprache, um jedem Musik und seine Wirkung näher zu bringen.

Lesen Sie auch:Prozess um sexuelle Belästigung im Center Parcs Medebach

Highlights im Altkreis

Letztlich ist es immer noch den Unwägbarkeiten der Pandemie und einem geänderten Publikumsverhalten geschuldet, dass es diesmal kein einziges Konzert mit Essen gibt. Reuber: „Wir haben anhand der Rückmeldungen die Erfahrung gewonnen, dass das nicht entscheidend für einen Besuch ist. Flair und Ambiente lassen sich nicht an jeder Location gleichermaßen gut umsetzen. Aber manchmal rundet so ein Angebot das Konzerterlebnis durchaus ab. Vielleicht im nächsten Jahr wieder.“

Gewinnspiel

Die Veranstalter achten darauf, dass jede HSK-Kommune mindestens ein Konzert-Highlight abbekommt. In der Hallenberger Schützenhalle wird am Samstag, 7. Oktober, 19.30 Uhr, die „Festival-Brass-Band“ gastieren. Das große Orchester aus Belgien hat ziemlich alle Trophäen im Schrank stehen, die sich eine Brass-Band wünschen kann. Die WP, seit 24 Jahren Partner des Sauerland-Herbst-Festivals, verlost 5 x 1 Karte für das Konzert. Bis zum 3. Oktober eine Mail mit dem Stichwort „Sauerland-Herbst“ an gewinnspiel-brilon@funkemedien.de senden. Viel Glück!

Vor Corona hatte der „Sauerland-Herbst“ gut und gerne 6000 Besucher/innen. Jetzt geht man davon aus, die 5000-er-Marke in jedem Fall zu schrappen. Bis auf zwei ausverkaufte Konzerte (das Eröffnungskonzert an diesem Samstag bei Oventrop in Olsberg mit „Da Blechhauf’n“ und Christoph Moschberger sowie der Abend mit dem Olsberger Frederik Köster und Mohannad Nasser am 2. Oktober in Arnsberg) gibt es für alle Veranstaltungen noch Karten. „Aber auch da empfehlen wir Interessenten, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Oft klappt das dann doch noch“, sagt Cornelia Reuber. Das komplette Programm findet man übrigens unter www.sauerland-herbst.de.

Lesen Sie auch:Polarlichter über dem Sauerland: So stehen die Chancen

Highlights im Altkreis Brilon sind diesmal sicherlich die Auftritte von „Gewandhaus Brass“ am 3. Oktober in Bredelar, „Kapelle So & So“ am 14. Oktober in Siedlinghausen, „Federspiel“ am 20. Oktober im Winterberger Oversum, „Viera Blech“ am 27. Oktober in Medebach, oder das James-Morrison-Quartett am 28. Oktober bei Witteler in Brilon. Der Australier war 2009 zum ersten Mal beim „Sauerland-Herbst“ und auch für ihn gilt, dass der Auftritt im Sauerland mitten zwischen Terminen in Oslo, Bern, Dresden oder Melk liegt.

Lesen Sie auch: Kirche in Alme: Abrissbager macht Anbau dem Erdboden gleich

Noch einmal zu Trompeter Chistoph Morschberger. Der weiß hoffentlich, wo er an diesem Samstag hin muss. Auf seiner Homepage hat er „Oslberg“ notiert. Falls das Navi das nicht finden sollte: Immer dem Blechbläserklang nach!