Hochsauerlandkreis. WP-Wetterexperte Julian Pape erklärt, wie das Phänomen „Polarlichter“ entsteht und was nötig ist, damit man sie jetzt nachts im HSK sehen kann.

In Deutschland ist es in der Nacht zum Montag zu einem seltenen Himmelsschauspiel gekommen: Zahlreiche Menschen haben Polarlichter beobachten können. In Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Schleswig-Holsteins und Niedersachsens seien die bunten Lichter sichtbar gewesen. Der Nachthimmel erstrahlte in verschiedenen Farben wie Grün, Lila, Gelb und Rot. Insbesondere im ländlichen Bereich hatten sich die Lichter gut beobachten lassen. Werden die Polarlichter auch im Hochsauerlandkreis zu sehen sein?

Polarlichter haben wenig mit dem Wetter zu tun

WP-Wetterexperte Julian Pape betont, dass die Polarlichter eigentlich wenig mit dem Wetter zu tun haben, erklärt aber dennoch, wie es dazu kommt, dass sie hierzulande zu sehen sind. „Polarlichter entstehen durch Sonnenstürme. Wenn die Sonnenenergie ausbricht, werden die geladenen Teilchen in unsere Atmosphäre geschleudert, reagieren dort mit den vorhandenen Teilchen und lassen Polarlichter entstehen. Mit einem Schutz vor den Augen können diese Ausbrüche auf der Sonne sogar beobachtet werden.“

Sonne mal aktiver, mal ruhiger

Pape betont, dass dies in immer unterschiedlichen Rhythmen geschieht, mal sei die Sonne in einer ruhigeren Phase, mal in einer aktiven. Polarlichter seien generell in den Polargebieten zu sehen, selten geschieht es, dass sie auch in anderen Gegenden gesichtet werden können. „Bei uns im Sauerland ist das relativ selten und auch nur schwach zu erkennen. Aber in den nächsten Nächten wir der Himmel klar und wolkenlos sein, also ist es ein Versuch wert, mal nach oben zu schauen in der Hoffnung, die Polarlichter zu entdecken.“ Eine genaue Voraussage darüber, wann und wo Polarlichter zu sehen sind, könne man kaum geben.

Lesen Sie auch: WP-Königin 2023: Bewerbungen sind wie Liebeserklärungen

Lesen Sie auch: Trotz Asthma: Florian Loss aus Brilon erfolgreicher Judoka

Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) erklärt das Phänomen

Das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) erklärt das Phänomen ähnlich: meistens sind die Lichter im hohen Norden zwischen dem 60. und dem 70. Breitengrad zu sehen. Zur Orientierung: Oslo liegt dicht unter dem 60. Breitengrad, die norwegische Stadt Tromsö knapp unter dem 70. Breitengrad. Bei starken Sonnenstürmen sind die Polarlichter jedoch weiter südlich zu sehen. Grundsätzlich gilt: Je stärker die Sonnenstürme, desto besser die Sichtbarkeit auch für die südlicheren Breiten, erklärt ein Sprecher des GFZ. Ein Maß für die Stärke eines Sonnensturms sei der Kp-Index. Ein Kp-Index zwischen 0 und 3 weist demnach auf eine geringe Sonnenaktivität hin, bei einem Kp-Wert von 9 stünden Polarlichter sogar über der Mitte Deutschlands - zum Beispiel Dresden oder Kassel. In sehr seltenen Fällen könne man diese dann auch vom Alpenraum aus sehen. Voraussetzung dafür sei klarer Himmel und freie Sicht nach Norden.