Winterberg. Die alten Schlepplifte im Skigebiet Altastenberg werden erneuert. Der Rat der Stadt Winterberg macht nun einstimmig den Weg dazu endgültig frei.

Nun geht es ganz schnell. In einer Sondersitzung des Rates Winterberg haben die Mitglieder einstimmig die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um drei bestehende Schlepplifte im Skigebiet Altastenberg zu modernisieren. Dazu hatte Bürgermeister Michael Beckmann sogar kurzfristig die Ratsmitglieder zusammengerufen, damit die Betreiber des Skigebietes noch in diesem August (2023) mit der Modernisierung starten können. Das Votum der Winterberger Abgeordneten fiel dabei einstimmig aus. „Wir können Deutschlandtempo“, jubelte Beckmann im Anschluss, zeigte sich aber überrascht, dass es dann doch noch so schnell gegangen sei.

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So sehen die Pläne der Seilbahnplaner aus.
So sehen die Pläne der Seilbahnplaner aus. © WP | Melzer und Hopfner

Bezirksregierung hat keine Einwände

Zunächst hatte der stellvertretende Bürgermeister Ludger Kruse noch einmal den komplizierten Verfahrensweg skizziert. So stimmte der Rat bereits im vergangenen Oktober dem Bebauungsplan zu. Doch dann hatte die Bezirksregierung Arnsberg Bedenken angemeldet. Unter anderem habe ein notwendiges Artenschutzgutachten und ein Umweltbericht nicht vorgelegen. In der Folge musste eine sogenannte Flora-Fauna-Habitat-Prüfung (FFH) angeordnet werden. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung ist das zentrale Schutzinstrument des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Pläne und Projekte sind vor ihrer Zulassung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines möglicherweise betroffenen Natura 2000-Gebietes zu überprüfen.

Das habe natürlich für eine zeitliche Verzögerung gesorgt, stellte Kruse in seinen Ausführungen klar. Doch dann sei es ganz schnell gegangen und der Bauausschuss konnte sich am 5. Juni mit dem Thema befassen. Seitens der Bezirksregierung habe es nun keine Einwände mehr gegeben. Um das Verfahren dann noch einmal zu beschleunigen, habe man die Ratssitzung zur Abstimmung vorgezogen. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sven-Lucas Deimel und Bauausschussvorsitzende begrüßte die Entscheidung: „Es ist sehr gut, dass nun der Sessellift kommt. Das ist der richtige Schritt“, sagte er.

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Kartbahn und Deutschlandticket

Auch Fritz Kelm von der SPD zeigte sich zufrieden: „Ich glaube, dass es damit für die Höhendörfer nach vorne geht. Wir werden das Vorhaben weiterhin positiv begleiten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende.

Einstimmig positiv beschieden wurde auch das Vorhaben, die „Indoor-Kinderspielhalle“ an der Kartbahn in Niederfeld um eine Lagerfläche sowie die Errichtung von Garagen für den Freizeitbetrieb planungsrechtlich abzusichern.

Außerdem beschloss der Rat einstimmig die Beteiligung an einem kreisweit abgestimmten Modell zur Ausgabe eines preisreduzierten Deutschlandtickets für Winterberger Schülerinnen und Schüler, die bisher keinen Anspruch nach der Schülerfahrtverordnung gehabt haben. Die Mitglieder stimmten somit auch dem Abschluss eines Vertrages mit den Verkehrsunternehmen, der die Zahlung eines Zuschusses in Höhe von monatlich 20 Euro je abonniertes Deutschlandticket für diese Zielgruppe bestimme.

Aus Gründen der Gleichbehandlung und Zweckmäßigkeit beschloss der Winterberger Rat allen anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schülern ein Schulwegmonatsticket als Deutschlandticket für das Schuljahr 2023/2024 auszugeben.

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Photovoltaik

Bereits 2020 hatte die SPD einen Antrag eingebracht, kommunale Dächer wie Schulen oder beispielsweise das Oversum mit Photovoltaikanlagen zu bestücken. Aufgrund der Coronapandemie habe es Verzögerungen gegeben. Außerdem sei das Vorhaben aus Sicht der Stadt auf vielen Dächern nicht wirtschaftlich gewesen, sagte Beckmann. Nun gebe es aber genug Fördermaßnahmen von bis zu 90 Prozent - insgesamt 753.000 Euro - um Photovoltaikanlagen anzuschaffen und zu betreiben, teilte er mit.

Bereits am Anfang der Ratssitzung hatte Bürgermeister Michael Beckmann noch einmal den Heldenmut der beiden Jugendlichen hervorgehoben, die am vergangenen Montagabend in Silbach eine Frau vor dem Ertrinken gerettet hatten. „Ich bin stolz auf diese beiden jungen Männer aus unserer Stadt. Sie haben ihre Gesundheit riskiert, um die Dame zu retten“, sagte er. Er habe den Beiden bereits seinen Dank für diese Tat übermittelt.