Ein Dorf macht sich auf die Suche nach dem Hopfenmörder: Die Erlleringhäuser Kriminacht war spannend. Eine Rückschau mit Text und vielen Bildern.
Elleringhausen. Waren die Elleringhäuser in den letzten Jahren zu brav und ist deshalb kaum etwas Nennenswertes passiert. Und dann der „Hopfenmord“, wie er in den Schlagzeilen der Presse genannt wurde, der am letzten Freitag im Rahmen der 6. Kriminacht in Elleringhausen gelöst werden sollte, damit wieder Ruhe im Dorf einkehrt.
Fast als 150 Kommissare im Alter von 5 bis 75 Jahren
Aber wer hat nun diesem heimtückischen Mord an Ortsvorsteher Stephan Hoevels begangen und warum? Hochmotoviert gingen gleich 31 „Sokos“ mit fast als 150 Kommissaren im Alter von 5 bis 75 Jahren auf die Suche. Zunächst schien der Fall auch für die Hobby-Schimanskis, Derricks oder „Die Chefin“ scheinbar unlösbar. Wenn sich selbst die aktuelle Kripo schon die Zähne daran ausbeißt und die Bevölkerung mit ins Boot nimmt, will das schon was heißen.
Impressionen von der Kriminacht in Elleringhausen
Fakt war lediglich, dass der Ortsvorsteher aus der Dynastie der bekannten „Hoevels-Brauerei“ abstammt und in Elleringhausen ein „Hoevels-Gedenktheke“ errichten wollte. Deshalb hatte er sich wohl mit Grund Verena Bach von der Haarwerkstatt, Michael Srajek von der Feuerwehr, Basti Dickmann von der Landjungend und Bernd Rohleder ein Freund des edlen Hopfengetränks im Franz-Stock-Haus getroffen, das sie jedoch nach eigenen Angaben bald wieder verließen. Als Marius Schmidt, der anschließend vorbeigekommen war, kurz etwas aus seinem Auto holen wollte, muss der Täter oder auch die Täterin die Gelegenheit genutzt haben um dem Ortsvorsteher die tödliche Stiche zu versetzen. „Das war genau um 20 Uhr“, so Marius Schmidt in einer ersten Vernehmung bei der Kripo, die schnell feststellte, dass das Opfer von einem Linkshänder erstochen wurde.
Kommissariat von „Tina und den kleinen Strolchen“ gewinnt
Keine leichte Aufgaben für die Hobby-Kommissare, denn es galt jeder Menge heißer Spuren in allen möglichen Ecken von Elleringhausen nachzugehen sowie die 14 Zeugen, die sich gemeldet hatten, zu befragen. Alle wollten etwas gesehen haben, aber nichts Genaues. Aber alle diese Spuren lösten sich nach und nach in Wohlgefallen auf. Dazu kam, dass auch den Mutmaßungen im Dorf waren Tür und Tor geöffnet. waren, vor allem weil sich immerhin vier Hauptverdächtige herauskristallisiert hatten. Nämlich die drei Männer und die Frau, die sich mit dem Ortsvorsteher zu einem ersten Ideenaustausch getroffen hatten. Aber hatten die ein Motiv? Und was hatte der Ortsvorsteher für ein Geheimnis, über das schon länger im Dorf gemunkelt wurde.
Ein Geheimnis, eher war wohl der Plan, seine Gedenkstätte ausgerechnet im Jugendraum der Alten Schule zu errichten. Damit hätte dann Elleringhäuser Jugend keinen Aufenthaltsraum mehr gehabt. Allein schon dieser Gedanke daran, war zuviel für den engagierten Basti Dickmann von der Landjugend (KLJB). Und da das um jeden Preis verhindert werden musste, gab’s für ihn nur eine Möglichkeit: „Der Ortsvorsteher musste weg und somit der Griff zum Dolch!“
Ohnehin war alles nur ein Spiel und da musste es auch einen Gewinner der 111 Euro geben. Bei 20 richtigen Ermittlungserfolgen entschied das Los zu Gunsten des Kommissariats von „Tina und den kleinen Strolchen“, das seinen Gewinn, sehr zur Freude von Jugendfeuerwehrwart Bastian Balkenhol, prompt an die Jugendfeuerwehr weiterleitete.
Insgesamt war auch diese sechste Kriminacht wieder eine mehr als runde Sache, die viel Spaß gemacht hat. Das war die einhellige Meinung beim gemütlichen Beisammensein aller Teams anschließend am „Franz-Stock-Haus.