Marsberg. Julia Hill ist Krankenpflegerin und Stationsleiterin beim LWL Marsberg. Sie ist das Sprachrohr zwischen Teamkollegen, Patienten und Klinikleitung.

Auf dem Flur vor der Station 21 A1 ist es am späten Vormittag ruhig und noch menschenleer, aber der Duft von Mittagessen liegt schon in der Luft. „Die meisten Patienten sind vormittags in der Schule oder bei Therapieterminen“, erklärt Julia Hill. Die junge Frau ist Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LWL-Einrichtungen in Marsberg. Außerdem leitet sie dort die Station 21 A1, wo Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen oder Intelligenzminderung behandelt werden.

Vielseitige Aufgaben und viele Tätigkeitsfelder

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„Dazu kommen dann häufig noch Diagnosen wie Depressionen, Schizophrenie, Psychosen, ADHS, Autismus oder auch Störung des Sozialverhaltens.“ Julia Hill kennt ihre Patienten genau. Zwischen 10 und 18 Jahre sind die Kinder und Jugendlichen alt, die unter Obhut von ihr und ihren Kollegen stehen. Auf der Station, die seit ein paar Jahren als offene Station geführt wird, gibt es insgesamt 12 Betten. Hier gestaltet die Gesundheits-und Krankenpflegerin mit ihrem Team den Stationsalltag für die Kinder und kümmert sich um ihre Bedürfnisse. Gleichzeitig trägt sie seit dem vergangenen Oktober als Stationsleiterin die Verantwortung für die Organisation der Station und für insgesamt 18 Mitarbeiter. Keine kleine Aufgabe, der sie sich aber gewachsen fühlt: „An die Verantwortung musste ich mich erstmal gewöhnen. Aber ich fühle mich damit sehr wohl.“

Zu ihren Aufgaben gehört also neben dem Stationsdienst und der Pflege ihrer Patienten auch die Organisation der Station 21 A1 und die Entwicklung ihres Teams: „Das ist ganz spannend, zu gucken: Welche Qualitäten hat welcher Mitarbeiter, was kann man wie stärken, wo möchten die sich hinentwickeln?“ Dass ihr Tätigkeitsfeld so vielfältig ist, gefällt der Marsbergerin sehr gut. So sei sie zum einen Ansprechpartnerin für ihre Kollegen und auch das Sprachrohr zwischen den Leitungsebenen. Gleichzeitig muss sie nicht auf den Arbeitsbereich verzichten, den sie an ihrem Beruf besonders liebt: den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen und ihre Bezugspflege. „Ich find den Mix super, dass man überall reingucken kann. Ich kann Stationsdienst machen und mit den Kindern und den Kollegen zusammenarbeiten.“ Der Kontakt zu ihren Kollegen ist ein weiterer Aspekt, der ihr besonders wichtig ist: „Wenn man ein gutes Team hat, kann man alles mögliche am Tag bewältigen. Wir sind ein gutes Team, halten zueinander und stehen zueinander.“

Sich durch Fort- und Weiterbildungen einbringen

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Diese Vielseitigkeit hat ihren gesamten beruflichen Werdegang geprägt. Seit sie im Jahr 2009 ihre Ausbildung bei der LWL-Akademie begonnen und anschließend eine Stelle auf der Station 21 A1 angetreten hat, konnte sie sich stetig weiterbilden: „Ich habe viele Fortbildungen besucht, zum Beispiel im Bereich Medien oder sexueller Prävention. 2017 bis 2019 habe ich eine Weiterbildung zur systemischen Beraterin gemacht.“ Im Oktober 2022 habe sie berufsbegleitend ein Studium im Bereich Personal- und Pflegemanagement aufgenommen, parallel zur Übernahme der Stationsleitung. Von den LWL-Einrichtungen Marsberg fühlt sie sich bei ihrer Weiterentwicklung unterstützt und gefördert: „Ich hab mich damals beim LWL beworben und bin bis heute hier. Ich bin nicht enttäuscht worden.“ Dass es so viele Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen gibt, gefällt ihr an ihrem Arbeitgeber besonders: „Man kann sich gut miteinbringen und neue Vorschläge machen. Wir entwickeln uns weiter.“

Ihr Berufswunsch stand schon fest, als sie noch ein Kind war: „Ich hab schon immer gern mit Menschen gearbeitet und mich immer sozial engagiert. Das macht mir großen Spaß.“ Wenn man in dem Beruf arbeiten wolle, müsse man Humor mitbringen und dürfe keine Berührungsängste haben. „Man muss sich einfach trauen, mutig sein.“ Wichtig sei auch, dass man Lust auf den Job habe und die Motivation, den Tag der Kinder und Jugendlichen mitzugestalten und sie dabei zu unterstützen, ihre Ressourcen herauszufinden und zu stärken.

„Standort Marsberg ist gut gewählt“

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In alldem findet Julia Hill sich wieder. Deshalb kann sie sich auch gut vorstellen, auch in Zukunft für den LWL zu arbeiten. „Ich möchte natürlich erst mal darauf konzentrieren, mein Studium fertig zu machen. Aber auch danach würde ich gern hierbleiben, ich arbeite sehr gerne auf dieser Station mit den Kindern und Jugendlichen.“ Auch für den Standort Marsberg möchte sie eine Lanze brechen: „Das ist ein tolles Naturerlebnis hier, man ist geschützt und für sich und kann auch mal zur Ruhe kommen. Für die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist der Ort sehr gut gewählt.“

Unternehmens-Steckbrief:

- Mitarbeiter: 1800

- Standorte: Hauptstandort Marsberg, Außenstellen Paderborn, Meschede, Höxter, Schmallenberg- Bad Fredeburg, Büren, Warburg, Brilon

- Branche: Gesundheit & Soziales

- Tarif: TVöD

- Arbeitszeit: Flexible Arbeitszeitmodelle

- Arbeitsplatz: Möglichkeit zum mobilen Arbeiten

- Benefits: Prämien, Weihnachtsgeld, leistungsorientierte Bestandteile, eine zusätzliche Altersversorgung und weitere Sozialleistungen, Vermögenswirksame Leistungen, 30 Tage Urlaub bei Vollzeit, Elektronische Zeiterfassung, Altersteilzeit, Ferienbetreuung für Mitarbeitendenkinder, Bike Leasing, jährlicher Zuschuss für das Fitnessstudio, eigenes Sportkursangebot

- Fort- und Weiterbildung: Verschiedene Angebote, Interne Stellenangebote bei Veränderungen

- Weitere Besonderheiten: Teamevents und standortweite Mitarbeiterevents (Sommerfest, Weihnachtsmarkt)