Langewiese/Hoheleye. Ein Investor möchte ein 60-Millionen-Euro-teures Luxus-Hotel bauen. Der Ortsvorsteher von Hoheleye beschreibt die Stimmung der Bevölkerung:

Volker Kleinhof liebt seine Heimat. Der 54-jährige Versicherungsmakler sitzt an seinem Wohnzimmertisch und lässt den Blick nach draußen schweifen. Dort, am Rande von Langewiese knallen die Sonnenstrahlen auf den Schnee und lassen die Naturidylle in einem in einem diamantenen Glitzern erstrahlen. „Es ist hier wirklich sehr schön. Man kann sich bei uns wirklich wohl fühlen“, sagt er.

Sollte das Bauprojekt in Hoheleye genehmigt werden, droht dem Clubhotel das Aus. 
Sollte das Bauprojekt in Hoheleye genehmigt werden, droht dem Clubhotel das Aus.  © WP | Benedikt Schülter

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Partytouristen stören manche

Seit 2014 ist der Parteilose nun schon Ortsvorsteher von Langewiese und Hoheleye. Ehrensache für den Mann, der sich mit den Menschen vor Ort identifiziert und unterstützen will, wo er nur kann. Auch bei einer Angelegenheit, über die nicht nur die Langewieser und Hoheleyer diskutieren. Es ist momentan das große Gesprächsthema dort: In Hoheleye soll für 60 Millionen Euro ein Fünf-Sterne-Luxushotel mit 108 Zimmern entstehen. Das Grundstück in Sichtweite zum Kahlen Asten möchte der Hamburger Projektentwickler Gert Prantner kaufen und dort ein Fünf-Sterne-Hotel bauen. Der Winterberger Stadtrat steht der Sache wohlwollend gegenüber. Dafür müsste allerdings das Clubhotel Hochsauerland abgerissen werden.

Kleinhof hat dazu eine klare Meinung: „Ich finde die Idee, dort oben ein Luxushotel zu errichten super gut“, sagt er mit voller Überzeugung. Zu viel Unbeständigkeit habe an dem Standort in den vergangenen Jahren geherrscht. Die Nutzung der Gebäude habe sich in den vergangenen Jahren ständig verändert - von einer alten Klinik zu einem Clubhotel, dass nun auch Partytouristen anlocke. Besonders an den Wochenenden schalle bisweilen der Partylärm bis nach Langewiese. Kleinhof selbst störe das nicht so sehr, es gebe aber auch Einwohner, die das nicht so entspannt sehen würden wie er. „Im Ort ist man nicht so Fan vom Partytourismus“, sagt er. Trotzdem hegt er gegenüber dem möglichen Ende des Clubhotels gemischte Gefühle. „Mir tut es besonders für Betreiber Siegfried Tausch leid.“

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Idylle wird nicht zerstört

Trotzdem hofft der Ortsvorsteher auf den Bau des Hotels. „Sehr gespannt“ warte man auf die endgültige Entscheidung für Hoheleye, ob das ambitionierte Projekt Realität wird. Im ersten Quartal 2023 soll es hier nun eine endgültige Entscheidung geben. Nicht jeder sei davon überzeugt, dass das tatsächlich funktioniert, weiß Kleinhof aus Gesprächen. Er selbst glaubt fest an ein Gelingen. Der Auftritt von Projektentwickler Gert Prantner, bei dem der Unternehmer genau erklärte, was er vorhat, überzeugte ihn. Sicherlich müsste sich der bisher verschlafene Ort auf etwas mehr Durchgangsverkehr einstellen, sagt Kleinhof. Doch dies sei zu verkraften. Die Idylle des Ortes würde durch den Bau eine Luxushotels nicht zerstört.