Winterberg. In Winterberg-Hoheleye soll für 60 Millionen Euro ein Fünf-Sterne-Luxushotel mit 108 Zimmern entstehen. Dafür muss ein Hotel abgerissen werden.
Es ist wohl eines der größten touristischen Bauprojekte, die die Region Winterberg seit langer Zeit gesehen hat. Der renommierte und weltweit bekannte Hamburger Hotelier und Unternehmer Gerd Prantner plant in Winterberg-Hoheleye den Bau eines Fünf-Sterne-Hotels. Die Investitionssumme: circa 60 Millionen Euro. Für den Luxusbau muss eine andere Winterberger Herberge abgerissen werden.
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Clubhotel soll abgerissen werden
In seiner vergangenen Sitzung hatte der Bauausschuss der Stadt Winterberg die Pläne einstimmig gebilligt. Nun steht das Vorhaben am kommenden Donnerstag, 20. Oktober, bei der Ratssitzung zur Abstimmung. Sollte der Rat den Plänen zustimmen, bedeutet dies auch das Ende des derzeit dort befindlichen Clubhotels Hochsauerland. Von dort heißt es gegenüber der WP: kein Kommentar.
Denn das muss für den neuen Bau weichen, erläutert der beauftragte Architekt aus dem italienischen Brixen, Markus Tauber. Der bisherige Bau würde großenteils im Schatten stehen, sagt er. Deshalb werde man die neuen drei Gebäude anderweitig positionieren. Dabei verspricht der Architekt aus jedem der geplanten 108 Zimmer eine tolle Aussicht auf die „wunderschöne Natur“. Wie Eiskristalle, die „etwas Wertvolles behüten“, sollen laut Plan, drei Gebäude nach allen Seiten weithin sichtbar den Hangrücken prägen und so „die neue Landmarke von Winterberg“ bilden. „Gleichsam wie die drei Zinnen im Wappen der Stadt Winterberg ist der Hotelbau in drei Baukörper mit dreieckigem Grundriss gegliedert, die durch Ihre räumliche Stellung und formale Ausprägung zu einem harmonischem Gesamtensemble verschmelzen“, sagt der Architekt, der bereits mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurde.
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Dieses Highlight ist geplant
Zwischen 36 und 38 Quadratmeter groß sollen die Zimmer einmal sein. Das Highlight: die sogenannte Königssuite im obersten Stockwerk des Gebäudes. Mit insgesamt 200 Quadratmetern, einem eigenen Pool und einer spektakulären Aussicht kann sich der Gast dann wohl wirklich wie ein König fühlen.
Die Luxusherberge würde außerdem über einen Weinkeller, zwei Restaurants, einem Konferenzbereich und einer Tiefgarage verfügen. Hinzu kommen Spa- und Wellnessbereiche. Sollte die Baugenehmigung vorliegen, rechnet Tauber mit einer Bauzeit zwischen 18 und 24 Monaten. In drei Jahren könnte das neue Hotel fertiggestellt sein. „Ich mache Architektur mit großer Leidenschaft und versuche stets dabei eine Symbiose zwischen der Natur, dem Ort und dem Bauwerk herzustellen“, sagt Tauber.
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Projektentwickler Prantner schwärmt von seiner Idee. „Dieses Projekt wird die gesamte Region aufwerten. Ich kenne nichts Vergleichbares im Sauerland oder im Ruhrgebiet“, sagt der 80-jährige Gesellschafter der Prantner & Cie GmbH, der unter anderem 25 Jahre lang das Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg leitete. Das neue Haus soll Menschen ab der gehobenen Mittelklasse anlocken. Dabei sieht er die geplante Luxusherberge nicht als Konkurrenz zu anderen Hotels der Region. Sobald die Baugenehmigung da sei, werde er Winterberger Hoteliers zu einem Gespräch einladen „um Ängste abzubauen“. Wer schlussendlich das Hotel betreibt, steht laut Prantner noch nicht fest. Doch er verspricht, dass die Region Winterberg profitieren werde. So könne das Hotel eine Lokomotive sein, die noch mehr Gäste in den Wintersportort bringen werde. Schließlich habe man mit einem Hotel auf so einem Niveau eine viel größere Wirkung nach Außen.