Hochsauerland. 200 Liter Niederschlag seit Weihnachten: Auch in den kommende Tagen gibt es viel Regen. Die Durchfeuchtung ist regional sehr unterschiedlich.
Da ist in den vergangenen Tagen doch einiges an Niederschlag runter gekommen. Und doch können die Böden noch Wasser gebrauchen - die einen mehr, die anderen weniger „Allein seit Weihnachten bis gestern hat es bei uns durchschnittlich rund 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben“, sagt Wetter-Experte Julian Pape. Zum Vergleich: 70 bis 80 Liter in der Medebacher Bucht bzw. bis zu 150 Liter am Kahlen Asten sind durchschnittliche Wert für einen ganzen Wintermonat. Aber allein bis Donnerstagabend sollen weitere 50 Liter an einem Tag hinzu kommen. „Mit Blick auf den Sonntag werden es bis dahin insgesamt 300 Liter in 30 Tagen sein“, sagt Pape.
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Keine akute Gefahrenlage
Für die heimischen Flüsse und Bächen bedeutet das noch keine akute Gefahrenlage. Pape: „Läge jetzt noch Schnee und kämen dann diese Mengen hinzu, würden wir von den doppelten Mengen an Feuchtigkeit sprechen.“ Auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen gibt es eine Karte mit hydrologischen Rohdaten. Dort kann man auch die jeweils aktuellen Pegelstände einiger heimischer Flüsse einsehen: Die Hoppecke hatte demnach am Donnerstag um 11 Uhr bei Bredelar einen Pegel von 59, und die Diemel bei Westheim einen Stand von 55 Zentimetern. Beide lagen damit im grünen Bereich (Pegel ohne Überschreitungen).
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Regionale Unterschiede
So viel Regen - das müsste doch eigentlich reichen, um so manche Dürreperiode der Vergangenheit wieder auszugleichen, oder? „Wir haben einige Bodenmess-Stationen, die aber nur bis 50 Zentimeter in die Tiefe gehen. An den Stellen ist der Boden durchweg nass“, sagt Julian Pape. Interessant sei es aber in Tiefen von 1,80 Meter. „Denn in unserer Mittelgebirgslandschaft kommt schon - anders als zum Beispiel in der Soester Börde - nach einem Meter eine massive Gesteinsschicht. Die Durchdringung der Feuchtigkeit ist hier anders.“
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Und sie ist auch regional sehr unterschiedlich. Auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes findet man eine Interaktive Bodenfeuchtekarten. Gemessen wird dort in der Maßeinheit „nFK“, was für nutzbare Feldkapazität steht. Die Maßeinheit beschreibt den Anteil des Haftwassers, den die Wurzeln mit ihren Saugkräften dem Boden entreißen können. Das klingt kompliziert auf der Karte ist aber anhand des Farbenspektrums zu sehen, dass zum Beispiel in Medebach der Wert in 1,80 Meter Tiefe Mitte Dezember bei 80 Prozent in einem grünen Bereiche und jetzt bei über 100 Prozent im blauen Bereich bewegt.
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Im Gegenzug gibt es aber auch Teile von Olsberg, wo die Sättigung Stand Donnerstag erst im gelben Bereich und bei 40 Prozent liegt. Jetzt kommt aber erstmal der Schnee...