Berlin/Brilon. Frank-Walter Steinmeier hat eine persönliche Einladung nach Brilon erhalten. Kommt der Bundespräsident jetzt tatsächlich zu Besuch ins Sauerland?
Kommt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier tatsächlich zur persönlichen Stadtführung nach Brilon? Abwarten! Die Einladung an ihn und seine Frau Elke Büdenbender wurde zumindest am Dienstag persönlich von Winfried Dickel ausgesprochen. Denn der 75-jährige Briloner war einer von 70 geladenen Gästen beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue. „Einige hatten ihm etwas Persönliches mitgebracht. Das war laut Protokoll gar nicht erlaubt. Ich habe ihm gesagt: Ich bringe nur mich mit und eine herzliche Einladung nach Brilon“, sagt Winfried Dickel am Tag danach. „Es war absolut super, wirklich ein beeindruckendes Erlebnis.“
Um das Gemeinwohl verdient gemacht
70 Bürgerinnen und Bürger aus allen Bundesländern, die sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben, hatte das Staatsoberhaupt nach Berlin eingeladen. Aus NRW waren es gerade einmal vier Personen. „Wir hatten ja alle kleine Namensschilder mit Herkunftsangaben am Revers. Finanzminister Christian Lindner hat mich angesprochen: ,Ah, hier ist ja jemand aus meiner Heimat NRW’ und auch mit dem Bundeskanzler habe ich kurz gesprochen’', sagt Winfried Dickel. Denn neben den 70 Bürgerinnen und Bürgern waren auch Vertreter und Vertreterinnen des Bundeskabinetts und rund 150 Repräsentanten des öffentlichen Lebens eingeladen. Wer auf die Gästeliste der „70“ kam, das hatte das Bundespräsidialamt entschieden und sich auf die Vorschläge aus den jeweiligen Staatskanzleien der Länder berufen. Winfried Dickel war dabei, weil er sich u.a. als Stadtchronist und Vorsitzender des Heimatbundes große Verdienst um seine Heimatstadt und deren Geschichte erworben hat.
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Brilon in der Mitte
Von 10 bis 15 Uhr dauerte der Neujahrsempfang. Nach dem offiziellen Defille mit Fotoshooting gab es ausreichend Gelegenheit mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. „Der Bundespräsident kennt Brilon, weil er schon dort gewesen ist. Außerdem haben wir darüber gesprochen, dass es ja genau in der Mitte zwischen Weidenau und Detmold liegt, von wo die First Lady bzw. der Bundespräsident stammen. Als wir später beim Mittagessen am Tisch saßen hat er noch einmal die Gäste begrüßt, die aus unterschiedlichen Städten der Republik gekommen waren. Namentlich genannt hat er vier Kommunen - darunter auch Brilon“, freut sich Winfried Dickel, der mit seiner Frau Egilde in die Bundeshauptstadt gereist war. Zum Empfang waren aber nur die Ehrengäste geladen, für deren Partner hatte das Bundespräsidialamt ein Sight-Seeing-Programm organisiert.
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Appell des Bundespräsidenten
In seiner Rede dankte der Bundespräsident den Ehrenamtlichen für ihr Engagement: „Der Staat wird weiter denjenigen unter die Arme greifen, die sich bei steigenden Preisen das Nötigste nur schwer leisten können. Aber nicht nur der Staat, auch jede Bürgerin, jeder Bürger wird weiter gefragt sein – und jeder kann tatsächlich etwas tun. Wie vielfältig das Engagement für andere in unserem Land ist, das sieht man gerade heute bei einem solchen Empfang – an Ihnen, unseren Gästen. Und ich kann Sie nur ermuntern, ich kann Sie nur bitten, ich kann Sie nur fragen, nicht nachzulassen in Ihrem Engagement.“ Wenn er sage, dass man sich als Gesellschaft bewähren müsse, dann solle das weniger eine Ermahnung als vielmehr eine Ermutigung sein: „Gemeinsam können und werden wir die vor uns liegenden Herausforderungen bewältigen.“
Und was gab es zu essen? Winfried Dickel: „Vorspeise, Nachspeise und als Hauptgang ein ,Bürgermeister-Stück“. Das war Rindfleisch - wirklich vom Feinsten!“