Brilon. Nachwuchskünstler der VHS stellen ihre Werke im Museum aus. Die Eintrittsgelder gehen an den Warenkorb in Brilon.

„Das Werk, das man malt, ist eine Art, Tagebuch zu führen.“ Dieses Zitat des berühmten Künstlers Pablo Picasso mag auf viele große Werke der Malerei zutreffen, ist jedoch auch prägend für die Sonderausstellung, die im Haus Hövener eröffnet wurde. Zwar sind es nicht Pablo Picasso oder van Gogh, die in den Räumen des Museums zu bestaunen sind, dafür jedoch die eigenen Werke der Menschen, die diese Region, die Stadt Brilon und die 16 Dörfer prägen. Mehr als 60 Gemälde des Malkurses unter der Leitung von Klaus-Dieter Zech sind Tagebücher der Menschen, die sie erschaffen haben.

Handschrift der Kursteilnehmer

„Diversität und Leidenschaft sind die Säulen dieser Sonderausstellung. Und die Namen wie Hillebrand, Nagel oder Wirth. Natürlich sind damit auch die Werke des Herrn Zech gemeint“, kommentiert Museumsleiter Carsten Schlömer während der Eröffnung. Kunst, so Schlömer weiter, sei ein Produkt der Perspektiven und der Zeiten, die die Künstlerinnen und Künstler der Volkshochschule bilden und erleben. Damit sind in jedem Bild die Handschrift und die persönliche Erfahrung der Kursteilnehmer und ihres Lehrers sichtbar, wie es sich auch in einem Tagebuch verhält.

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Verschiedene Perspektiven

In den Räumen können Besucher daher ganz unterschiedliche Werke bestaunen. Manchmal sind es Stillleben, die zum Nachdenken anregen, dann wieder Darstellungen von Landschaften, Menschen oder auch Tieren, welche in unterschiedlicher Ausformung gestaltet sind. Insgesamt, so sind sich die Verantwortlichen einig, ist es die Kunst der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und aus den Dörfern, die Beachtung verdient hat. Unter der Anleitung von Hans-Dieter Zech erlernen die Kursteilnehmer Techniken und Methoden, um ihre Ideen auf Leinwand zu bannen. Das sieht man der Ausstellung an, indem sie nicht nur die Sinne anregt, sondern auch die Lernfortschritte der Frauen und Männer dokumentiert.

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Eintrittsgelder gehen an den Warenkorb

„Wir möchten Identität stiften und darüber hinaus etwas Gutes tun“, meint Winfried Dickel als Stiftungsvorsitzender des Museums. Aus diesem Grund verzichtet das Museum für den gesamten Dezember auf die Eintrittsgelder und ruft die Besucherinnen und Besucher zu einer Spende auf, die dem Warenkorb in Brilon zugute kommen soll. Die einzelnen Kunstwerke sind somit ein Mosaik, mit dem jene unterstützt werden, denen es in den kalten Tagen schlechter geht als anderen. Dies ist nur möglich, weil das Museum bereits jetzt einen Rekordzuwachs an Besuchern verzeichnen kann. Die Kunst der Bürgerinnen und Bürgern öffnet sich allen Menschen und bedenkt dabei auch die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft. Ein weiteres Zitat von Picasso kommt da jedem Betrachter der Werke in den Sinn. „Kunst wäscht den Staub des Alltages von der Seele.“ Und das stimmt auch, denn die Ausstellung entführt Gäste in eine besondere Perspektive hinein. Wer möchte nicht einige Tagebücher aus Brilon und den 16 Dörfern lesen und dem Alltag somit entkommen?

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