Winterberg. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist auch in Winterberg enorm angespannt. Mit diesen Projekten will die Stadt dem Problem Herr werden:

Bezahlbarer Wohnraum ist in Winterberg rar. Dabei betont der Winterberger Bürgermeister Michael Beckmann, dass das gemeinsame Ziel bleibe, bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum zu entwickeln. Dabei bittet er aber um Geduld: „Das, liebe Kollegen und Kollegen, geht jedoch nicht von jetzt auf gleich und vor allem nicht nach Gefühl und Wellenschlag“, sagte Beckmann bei der vergangenen Ratssitzung.

Michael Beckmann
Michael Beckmann © Stadt Winterberg | Stadt Winterberg

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Neben den städtebaulichen Maßnahmen, die man am Waltenberg, im Schneil-Gebiet und im Innenstadtbereich mit den Beschlüssen zur Änderung der Bebauungspläne einschließlich der Veränderungssperren getroffen habe, um dem Dauerwohnen Raum zu geben, arbeite man weiter an dem Handlungskonzept Wohnen.

Nach diesem Konzept entwickle die Stadt Winterberg eine Grundlage, wo Wohnraum in welcher Qualität für welche Zielgruppe und in welcher Größe fehlt. Dazu werde weiterhin an der Ausweisung weiterer kommunaler Bauflächen am Dumel in Winterberg oder in einigen Ortsteilen gearbeitet. Auch hat sich die Stadt Winterberg auf den Weg gemacht, eine kommunale Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen. „Ob wir als Stadt dann selbst Wohnraum entwickeln, hängt sicher von den Rahmenbedingungen auch der nächsten Monate ab“, sagte Beckmann.

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Jede neue Wohnung entlastet

Für die Veränderung der Bebauungspläne habe die Stadtverwaltung 300.000 Euro zurückgestellt, auch das gehöre zur Ehrlichkeit und Transparenz dazu, betonte er. „Da wir den Wohnungsmarkt in der Stadt nur entspannen können, wenn wir auch weiteres kommunales Bauland ausweisen, appelliere ich an die Bezirksregierung und den HSK uns hier zu unterstützen. Jede Wohnung die geschaffen wird, entlastet den Wohnungsmarkt“, sagte der Bürgermeister. Trotzdem versprach er, trotz „der nicht einfachen Rahmenbedingungen“ auch im nächsten Jahr wieder mit Städtebaufördermitteln in Winterberg zu investieren.

Neben der Gestaltung der öffentlichen Fläche „Hof Giersen“ in Niedersfeld würden auch die Arbeiten an der Umgestaltung der Bullenwiese in Züschen anlaufen. Hier habe es bereits erste Abstimmungen mit einem Arbeitskreis, der sich für dieses Projekt gebildet hat, und Behördenvertretern gegeben. Jetzt gelte es die Planungen zu konkretisieren und diese dann ebenfalls der Dorfgemeinschaft vorzustellen. Das Projekt soll bis Ende 2024 fertig gestellt werden, so die Pressesprecherin der Stadt Winterberg Rabea Kappe.

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Startschuss zur Entwicklung

Bezüglich des „Hof Giersen“ habe man Anfang des Jahres die Vorstellungen der Niedersfelderinnen und Niedersfelder, wie sich die Fläche neuentwickeln soll, in einer Planungsaufgabe für alle Interessierten zusammengefasst und ein Konzeptverfahren durchgeführt. Die eingereichten Konzepte würden nun im 1. Quartal 2023 von einem Niedersfelder Auswahlgremium bewertet, so Kappen.

Bei der vergangenen Ratssitzung erinnerte der Bürgermeister außerdem an das Jahr 2016, in dem man die Bezirksregierung zu einem Fördergespräch in die WTW eingeladen habe. Dieses Fördergespräch sei dann der Startschuss für die Entwicklung des integrierten Entwicklungskonzeptes für die Vision Winterberg 2030 gewesen. Im nächsten Jahr, also nach gut sieben Jahren, werden man die meisten Maßnahmen, die man gemeinsam mit den Winterbergern entwickelt haben, abschließen.

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„Daher planen wir im zweiten Halbjahr 2023 aktiv in die Fortschreibung unseres Entwicklungskonzeptes einzusteigen und bis Mitte 2024 abzuschließen. So hoffen wir, ab 2025 wieder Fördermittel für wichtige Dorf- und Stadtentwicklungsmaßnahmen gewinnen zu können. In diesen Prozess werden wir auch unsere Idee des „Campus und Zukunftsraums Bahnhof“ einbringen“, sagte Beckmann. Wie die Förderlandschaft im Jahr 2025 aussehe, dazu könne heute niemand eine verlässliche Aussage treffen. Es gelte jedoch: „Vorbereitet sein ist besser als nachzuarbeiten und hinterher zu laufen!“