Brilon/Bestwig. Der Bestwiger Bürgermeister Ralf Péus kritisiert den Rat Brilon. Die Entscheidung zum interkommunalen Gewerbegebiet sei falsch und fatal.

Mit Unverständnis hat Ralf Péus, Bürgermeister der Gemeinde Bestwig, auf die Entscheidung des Briloner Stadtrates zum geplanten interkommunalen Gewerbegebiet reagiert. Der Rat Brilon hatte Mitte August mit hauchdünner Mehrheit seine Zustimmung verweigert, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Hochsauerlandkreises zu beauftragen, Grundlagen für ein gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet mit den Kommunen Olsberg und Bestwig auf dem Gebiet der Stadt Brilon zu erarbeiten. Mit diesem Negativ-Votum sind die weiteren Planungen vorerst gestoppt.

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„Die Entscheidung ist für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar. Es ging doch schließlich nicht darum, ein Votum für oder gegen ein interkommunales Gewerbegebiet abzugeben, sondern zunächst erst einmal darum, in die nächste Runde der Grundlagenermittlung zu gehen“, sagte Péus in einem Interview gegenüber der Westfalenpostredaktion Meschede. Das Votum überrasche ihn sehr, „weil damit möglicherweise – ohne Not – eine große Chance vertan wurde.“

Planung für Bereich des existierenden Gewerbegebiets am Nehdener Weg

Das Gewerbegebiet am Nehdener Weg: Die Stadt Brilon will es entlang der Straße zwischen den Windrädern und der Bahnlinie sowie in Richtung Fünf Brücken (links) erweitern. Entstehen soll ein interkommunales Gewerbegebiet der Kommunen Bestwig, Brilon und Olsberg.
Das Gewerbegebiet am Nehdener Weg: Die Stadt Brilon will es entlang der Straße zwischen den Windrädern und der Bahnlinie sowie in Richtung Fünf Brücken (links) erweitern. Entstehen soll ein interkommunales Gewerbegebiet der Kommunen Bestwig, Brilon und Olsberg. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Das gemeinsame Gewerbegebiet, mit Olsberg und Bestwig sollte im Bereich des existierenden Gewerbegebiets am Nehdener Weg entstehen – entlang der Straße zwischen den Windrädern und der Bahnlinie sowie in Richtung Fünf Brücken.

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Der Abstimmungsniederlage für Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der vehement für eine Weiterverfolgung des interkommunalen Plans eingetreten war, vorausgegangen war eine emotionale Debatte. Brilons Wirtschaftsförderer Oliver Dülme hatte noch Vorteile eines solchen Gemeinschaftsprojekts aufzeigen wollen, um die kritischen Ratsmitglieder noch zu überzeugen. Brilon würde zumindest teilweise von Gewerbesteuereinnahmen profitieren. Hinzu komme: Die Arbeitsplätze entstünden in Brilon und die Kaufkraft der Arbeitnehmer fließe größtenteils nach Brilon.