Brilon. Bei der Grundsteuererklärung haben erst 24 Prozent der Steuerpflichtigen in NRW Angaben gemacht. Es soll keine Fristverlängerung geben.

Und? Haben Sie Ihre Grundsteuererklärung schon gemacht? Wenn nicht, sind sie in guter oder auch schlechter Gesellschaft. Seit 1. Juli und noch bis zum 31. Oktober sind die Feststellungserklärungen digital beim zuständigen Finanzamt einzureichen. Allein in NRW sind Grundvermögen (rund 6,5 Millionen wirtschaftliche Einheiten) sowie land- und forstwirtschaftliches Vermögen (rund 500.000 wirtschaftliche Einheiten) neu zu bewerten. Im Bereich des Finanzamtes Brilon sind das rund 41.000 Grundstücke und 9500 Betriebe der Land- und Forstwirtschaft.

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Geringe Rücklaufquote

Zuständig für Presse-Anfragen zu diesem Thema ist das Referat für Kommunikation und Strategie der Oberfinanzdirektion Nordrhein-Westfalen in Münster. Und auf die Anfrage, wie hoch die Rücklaufquote der Erklärungen in Brilon ist, heißt es: „Bisher sind über 1,6 Millionen Erklärungen bei den nordrhein-westfälischen Finanzämtern eingegangen. Das sind rund 24 Prozent. Für das Finanzamt Brilon sind Erklärungen für rund 50.500 wirtschaftliche Einheiten (Grundvermögen und Land- und Forstwirtschaft) abzugeben.“ Ob die 24 Prozent auch für Brilon gelten, geht aus der Antwort nicht hervor.

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Noch vier Wochen Zeit

Vier Wochen Zeit bleiben ja auch noch bis zur Abgabe. Denn eine Fristverlängerung gibt es nicht. Die Pressestelle: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es ganz normal ist, dass Fristen oftmals möglichst weit ausgenutzt werden. Dies gilt ebenfalls für die Abgabe der Einkommensteuererklärung. Wenn der Finanzbehörde die Besteuerungsgrundlagen nicht mitgeteilt werden, wird an die Abgabe der Erklärung erinnert bzw. gemahnt. Ist dies erfolglos, hat die Finanzbehörde die Besteuerungsgrundlagen zu schätzen.“

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Hotline bei Fragen

Wer sich über das Online-Portal „ELSTER“ einloggt und sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt, kann die Hürde Grundsteuererklärung nehmen. Für individuelle Rückfragen haben die 104 Finanzämter in Nordrhein-Westfalen eine lokale Grundsteuer-Hotline eingerichtet, die montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr besetzt ist. An dieser, so die Pressestelle auf Nachfrage, werden die Fragen grundsätzlich unmittelbar beantwortet. Die Hotlines würden gut angenommen. Die Grundsteuer-Hotline des Finanzamts Brilon ist unter der Rufnummer 02961/788-1959 zu erreichen. Die Finanzämter müssen anhand der Erhebungen bundesweit bis 2024 neue Grundsteuerbescheide für 24 Millionen Wohn- und 12 Millionen Gewerbeimmobilien erlassen. Über die Berechnung bekommt jeder Eigentümer einen Bescheid, den er/sie gut prüfen sollte, denn die Daten sind danach für einige Jahre bindend. Die Rede ist von sieben Jahren.

Wichtig für die Kommunen

Grundsteuern sind für die Städte durchaus sehr wichtige Einnahmequellen. Eine kleine Stadt wie Medebach geht in ihrem aktuellen Haushalt bei der Grundsteuer B von Einnahmen in Höhe von 1,42 Millionen Euro aus. In Brilon sind es hingegen schon rund 4,9 Millionen Euro. Die Summe berechnet sich nach dem durch das Finanzamt festgelegten Einheitswert (der jetzt eben neu berechnet werden soll) und dem von der Kommune festgesetzten Hebesatz. Der liegt am Beispiel Medebach bei 490 Punkten, in Brilon bei 480