Brilon. Die Marienschule hat eine Kleiderordnung in der neuen Hausordnung niedergeschrieben. Die Reaktionen darauf fallen ziemlich eindeutig aus.
Die Marienschule in Brilon hat ihre Kleiderordnung nun verbindlich in der Hausordnung niedergeschrieben. Damit ist auch schriftlich festgehalten, was die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulgelände tragen können und was in den Augen der katholischen Schule nicht geht. Die Leserschaft der Westfalenpost findet auf Facebook eine eindeutige Meinung.
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Hotpants, Bustiers und Tanktops sind nun keine Bestandteile eines Outfits, die öffentlich zur Schau gestellt werden sollen. Sollten sich die Schüler doch dafür entscheiden, werden sie vom Lehrpersonal auf die geltende Kleiderordnung hingewiesen.
Kleiderordnung ein Relikt vergangener Zeiten?
„Tolerant, bunt und weltoffen wollen sie alle sein. Herrlich amüsant. Und die Katholische Kirche noch als Vorbild-Träger, da kann man den Sarkasmus ja kaum noch unterdrücken“, heißt es von einem Leser auf Facebook. Ein anderer ist der Ansicht, dass eine Kleiderordnung nur Sinn macht, wenn alle das gleiche tragen: „Ups! Ist Adenauer von den Toten auferstanden? Entweder Schuluniformen oder man darf alles tragen, was auch sonst in der Öffentlichkeit ok ist.“
„Fühlt sich wieder eine kleine Minderheit gestört.️ Es ist nicht mehr zu ertragen was hier abgeht Führt gleich Uniformen ein“, schreibt auch ein weiterer Leser in die Kommentare.
„Da werden dann aber viele Schülerinnen und Schüler wegbleiben und zu anderen Schulen gehen, wenn in Brilon wieder so veraltete Bräuche gelten“, ist sich eine Leserin sicher.
„Mit Volldampf zurück in die 1950er Jahre?“ fragt sich ein anderer.
Verständnis für Kleiderordnung an Briloner Marienschule
Aber es gibt nicht nur Unverständnis für die Maßnahme an der Schule: „Also, ich hätte jetzt keine Probleme mit einer einheitlichen Schulkleidung. Dann würde zumindest vielleicht mal Ansatzweise dem Mobbing vorgebeugt“, ist in einem Kommentar zu lesen. „Ist ja auch richtig finde ich. Manche laufen zur Schule, als ob sie frisch von der Party kommen oder wenn noch kürzer, dann haben die Kids bald gar nix mehr an.“
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Laut Schulleiter Jürgen Mehler war dieser Schritt nach langer Zeit notwendig. Grund sei die neue Präventionsordnung, die am 1. Mai in Kraft getreten war. Die „Ordnung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen“ gilt in den fünf katholischen Bistümern in Nordrhein-Westfalen. Eines davon ist das Erzbistum Paderborn, dem Träger der Marienschule.
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Mehler erklärt, dass die Kinder und Jugendlichen den gesunden Menschenverstand bei der Kleiderwahl nutzen sollen, um selbst herauszufinden, ob das rausgesuchte Outfit stofflich zu knapp bemessen ist. Auch die Eltern stünden dabei mit in der Verantwortung. „Sie sollten erkennen können, wenn Kleidung zu knapp ist. Salopp gesagt: Der Popo sollte beim Treppengang bedeckt bleiben.“