Bigge. Der Bigger Dechant Richard Steilmann feiert zu seinem 60. Geburtstag einen Dankesgottesdienst und erhält ein besonderes Geschenk.
60 Jahre alt wurde Dechant Richard Steilmann am 25. Juli. Über den Pfarrbrief hatte er seine Gemeindemitglieder für den 29. Juli erst zum Dankgottesdienst in die Bigger Kirche eingeladen und dann zum Feiern auf den Vorplatz. „Alle, die gerne kommen wollen“, sollten vorbeischauen. Und es wurden viele.
Lesen Sie auch:Sprenggefahr: Volksbank Brilon sperrt diesen Geldautomaten
Angefangen mit uniformierten Schützen, deren Präses er über den ehemaligen Pastoralverbund Bigge ist und jenen aus Olsberg, bis hin zu Vertretern von Caritas, Josefsgesellschaft und vielen Institutionen mehr gratulierten rund 250 Gäste dem sehr beliebten Geistlichen.
Seit 18 Jahren in Bigge
Seit 18 Jahren ist Richard Steilmann nun Pastor in Bigge, schon einige Jahr Dechant und augenscheinlich sehr beliebt. Ein Geschenk nach dem anderen überreichten die Gemeindemitglieder, Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte. Hunderte Hände wurden geschüttelt und sicherlich vieles „für mildtätige Zwecke (Messdienerarbeit, Ukraine, Caritas und anderes)“ statt Präsenten gespendet, wie es sich der Dechant ausdrücklich gewünscht hatte. Mit ihm feierte sein gesamtes geistliches Team aus Gemeindereferentinnen und Geistlichen inclusive der Seniorenmessdiener, die ganz neu im Amt waren, den Dankgottesdienst. Die Kirche war gut mit Gemeindemitgliedern sowie Familie und Freunden, auch aus seiner Heimat Oberhenneborn, gefüllt.
Lesen Sie auch:Aqua Olsberg öffnet doch noch nicht: Das sind die Gründe
Wichtig ist die Nächstenliebe
Sie alle bekamen musikalisch Hochwertiges von Marie Becker (Gesang und Trompete) sowie Organist Michael A. Brüggenthies geboten. „Was ist wichtig im Leben?“, fragte der Dechant in seiner Dankes-Predigt am Altar in die Gemeinde. Persönlich sei dies „gesund bleiben, genügend Vorräte im Haus zu haben, Freunde, die einen im Leben begleiten, und ein gutes finanzielles Polster, um Ausfälle zu überstehen“. Jeder einzelne sehe aber auch angesichts des Krieges und der Pandemie, dass es immer schwieriger werde, den bisherigen Lebensstandard zu halten.
Darum stellte er die Frage noch einmal neu und betonte: „Wir leben nicht nur von materiellen Dingen, sondern auch von Vertrauen, das Menschen uns schenken. Was der Atem für das Leben, das ist eine gute Beziehung zu Gott für unseren Glauben. Wichtig ist Nächstenliebe. Über den eigenen Tellerrand schauen, die Not der anderen sehen, sich gegenseitig helfen und zueinander stehen sowie miteinander auszukommen.“
Lesen Sie auch:Wie können Vereine im HSK auch noch in 20 Jahren existieren?
Gelebte christliche Werte
Dieses Lebensmotto lebt Richard Steilmann selbst. Vor der Kirche wurde er von vielen Gästen begrüßt, die das zu schätzen wissen. Für sich persönlich wünscht er sich ebenfalls Gesundheit, aber vor allem, dass der Krieg schnell ein Ende findet und es gute Lösungen gibt. „Und dass man angesichts des Themas Missbrauch in der Kirche trotzdem nicht nur das Negative sieht, sondern Kirche macht ja auch was Gutes. Die caritativen Tätigkeiten und vieles mehr, die gute Arbeit hier vor Ort. Und dass die Menschen die Treue zur Kirche nicht verlieren, trotz allem, was ist. Wo christliche Werte gelebt werden, kann ein gutes Miteinander gelingen“, so Steilmann.
Dieses Mal profitierte der Dechant selbst einmal vom Prozess des Gebens und Nehmens: Die Freiwillige Feuerwehr schenkte ihm eine Ausfahrt mit der Drehleiter hoch zum Kirchturm. Sein Kommentar: „Da konnte ich sehen, dass das Dach vom Mittelschiff wirklich bald gemacht werden muss.“ Eine nur für den Geburtstag gebildete Gruppe von – vor allem – Antfelder und Olsberger Musikern spielte ihm zu Ehren drei Stunden lang Blasmusik und er schwang den Taktstock zu Geburtstagsmarsch und Vogelwiesen-Franz.
Lesen Sie auch:Kerkhoff: Bei einem Gas-Embargo würden alle Tabus fallen
Die Bigger Schützen und ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter sowie viele weitere Freunde und Helfer sorgten für die Bewirtung, Bänke und vieles mehr. Sie alle bereiteten ihrem Pastor einen unvergesslichen Tag. Und sogar das Wetter spielte mit. Bis auf ein ganz kurzes Intermezzo zogen die Gewitter beharrlich an der Bigger Kirche vorbei.