Medebach. Das Medebacher Rockcafé im Herzen der Stadt ist eröffnet worden. Drei Sauerländer erfüllen sich damit einen Traum – mit Hilfe der Gesellschafter.

Endlich ist es soweit! Das Medebacher Rockcafé hat der ehemaligen Gaststätte Beulen neues Leben eingehaucht und reaktiviert gleichzeitig die Medebacher Musikszene. Früher gab es in Medebach 25 Kneipen. Fast alle haben die Neuerungen der Zeit nicht überstanden. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass drei mutige Medebacher - Horst Hunold, Benno Schäfer und Uli Drilling - ihren Traum vom eigenen Gasthaus jetzt haben wahr werden lassen. Dabei haben sie wirklich ganze Arbeit geleistet. Nach über einem Jahr intensiver Umbauarbeiten ist im Herzen von Medebach, direkt am Marktplatz, eine gemütliche Rockkneipe mit außergewöhnlichem Flair entstanden.

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Eröffnung des Rockcafés Medebach: Horst Hunold, Benno Schäfer und Uli Drilling  mit Jola Schich.
Eröffnung des Rockcafés Medebach: Horst Hunold, Benno Schäfer und Uli Drilling mit Jola Schich. © KNS | Kerstin Neumann Schnurbus

Mischung aus Rustikalem und Modernem

Von der Decke bis zum Fußboden wurde alles mit einer gelungenen Mischung aus Rustikalem und Modernem erneuert. Ganz bewusst wurden alte Dinge, wie Haustür und Dielenboden, liebevoll restauriert, um den Charme des alten Hauses zu bewahren und nachhaltig zu arbeiten. Anstatt einfach zu ersetzen, wurden viele der abgebauten Materialien weiterverwendet. Die gesamte Bestuhlung wurde gesandstrahlt, abgebeizt und einheitlich lackiert. In der Farbwahl dominieren ein dunkles, fast schwarzes Braun und ein warmer Rot-Ton. Überall gibt es rustikale Elemente in Rosttönen, wie an Türen und an den Thekenlampen, die schon bei Tageslicht für eine heimelige Atmosphäre sorgen. Originell sind die aus Trommeln gebauten Deckenlampen, die mit den zahlreichen beleuchteten Gitarren an den Wänden zur Gastraumillumination stilvoll beitragen. Neben interessanten Bildern und Konzertplakaten aus der Rockgeschichte gibt es viele kleine liebevolle Details, wie einen zum Türgriff umfunktionierter Gitarrenhals, zu entdecken. Zwei Flachbildschirme schlagen endgültig eine Brücke in die Gegenwart.

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Insgesamt wurde das Ambiente einer typischen Rock-Kneipe geschickt in die Neuzeit übertragen. Zwar ist das Rockcafé in erster Linie eine Bierkneipe, doch neben Schnäpsen, wie dem Hausschnaps Rocky, finden die Gäste auch Kaffeespezialitäten, Longdrinks und andere erlesene Getränke auf der Karte. Wirtin Jola Schich erklärt augenzwinkernd zum Musikstil: „Die Musik ist natürlich rocklastig, auch wenn wir uns im Rahmen von Mottopartys mal was Anderes vorstellen können.“ Bei den Gästen, die an den ersten geöffneten Tagen im Rockcafé zu Gast waren, fanden Einrichtung, Thekenteam und Musik viel Anklang. Auf jeden Fall gaben sich die Gäste die Klinke in die Hand. Schon monatelang verfolgten über 700 Follower über Social Media die Entstehungsgeschichte und die Umbaufortschritte des Rockcafés und warteten gespannt auf die Eröffnung. Das Konzept geht also auf und Benno Schäfer ist überzeugt: „Die Menschheit braucht Kneipen, und sie braucht Orte, an denen Künstler auftreten können- all das steht für wahre Lebensqualität.“

Wandbild am Rockcafé Medebach
Wandbild am Rockcafé Medebach © KNS | Kerstin Neumann Schnurbus

Für Einheimische und Auswärtige

Doch viel Zeit zum Ausruhen hat das Rockcafé-Team auch jetzt nicht. Viele Pläne wollen noch realisiert werden. So weiß Restaurator Horst Hunold. „Das nächste Augenmerk legen wir auf die Fertigstellung des Biergartens. Und für die Zukunft haben wir auch noch so den ein oder anderen Plan. Wichtig war, dass wir uns auf die Unterstützung unserer Gesellschafter verlassen konnten, sonst hätten wir dieses Projekt nicht hinbekommen.“ Und Uli Drilling ergänzt: „Wir mussten einige Klippen umschiffen, bis es endlich losgehen konnte. Aber jetzt ist es soweit und es ist uns wichtig, dass sich alle vom Rockcafé angesprochen fühlen, Jung und Junggebliebene, Einheimische und Auswärtige.“Auf jeden Fall bleibt es auch nach der Eröffnung des Rockcafés spannend. Jeder Post des Rockcafés endet mit „Keep on rockin‘“, und genauso soll es sein und soll es bleiben.