Winterberg. Die Musiker von Sleepless Nights aus Winterberg melden sich mit einer neuen Single zurück. Die klingt anders und läutet eine neue Ära ein.
Das klingt anders. Sind sie es wirklich? Laut Interpretenanzeige, ja. Sleepless Nights, die Band aus Winterberg, meldete sich in der vergangenen Woche mit einem neuen Lied zurück, dem ersten in diesem Jahr. Zuletzt hatten Fans 2020 zwei neue Stücke auf die Ohren bekommen. Jetzt kommen Raphael Gessenhardt, Moritz Schäfer, Pascal-Hadj Beneddine, Simon Jungmann und Felix Kosfeld mit einem anderen Sound daher. Auch lyrisch gibt es Veränderungen. Nicht nur optisch scheinen die Herren seit ihrer Gründung erwachsener geworden zu sein.
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Raphael ist in der Hinsicht aber etwas unsicher. Das neue Lied mit dem Namen „Last Year“ klingt düster und beschäftigt sich inhaltlich mit dem Sinn des Lebens. Es gibt viele Fragen, aber nur wenige Antworten. „Lyrisch hatten wir auch vorher schon düstere Songs, aber auch typische Liebeslieder. Ich wollte etwas Originelles machen, denn meine Perspektive habe nur ich. Die neuen Stücke sind bandbezogen, aber wir sind noch so kindisch wie damals“, sagt Sänger und Songschreiber Raphael und kann sich ein Lachen nicht verkneifen.
Sleepless Nights beginnt eine neue Ära
Jetzt wollen sie eine neue Ära in der Bandgeschichte einläuten und sich in einem neuen Genre zu Hause fühlen. Weg von Pop und Punk, hin zu Post Hardcore. Im vergangenen Jahr orientierten sich die Lieder mehr an Bands, wie Green Day, ein Stil, den die Jung zu der Zeit auch viel hörten. „Aber bei Auftritten machten die wütenden Songs mehr Spaß, sie brachten mehr Energie. Wir hören solche Musik gerne und unsere Orientierung in der Richtung entwickelte sich organisch. Es fühlt sich richtig an“, sagt Raphael. „Es ist wie eine Beziehung, die reifen muss“, ergänzt Moritz.
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Und gereift sind auch die Musiker. 2017 erschien ihre Debüt-EP mit dem Namen „Empty Frame“, dann war es drei Jahre lang ruhig von einem Veröffentlichungsstandpunkt aus gesehen. Eine Lücke, die so eigentlich nicht geplant war. 2019 planten sie ihre damals neue Platte „I Hope We Stay This Way“. Im Februar vergangenen Jahres haben sie dafür zwei Lieder aufgenommen. Kurz vor dem Lockdown. „Da haben wir Glück gehabt“, erinnert sich Raphael, „Ich wollte, dass wir alle diesmal aufeinander hocken. Ich wollte diese Erfahrung haben. Das war nicht nur super.“ Aber das vegane Chili von Moritz hat die Laune oben gehalten. „So sehr können wir uns gar nicht nerven, dass wir keine Lust mehr auf die Musik haben“, sagt er. Die Band erklärt, dass die einzelnen Schritte bis zur Veröffentlichung zwar klar sind, sie aber viel Zeit in Anspruch nehmen.
Auftritt beim Bigge Beats in Olpe
Neben der Veröffentlichung von neuem Material konnte sich die Gruppe noch über eine andere Premiere freuen, denn zum ersten Mal seit Januar 2020 gab es wieder einen Live-Auftritt in voller Besetzung. Diesmal bei Bigge Beats in Olpe. Zuvor hatten sie auch mal einen Livestream eines Auftrittes zur Verfügung gestellt. „Aber das kann man nicht vergleich. Wir spielten da vor den Technikern und die haben anderes zu tun, als auf deine Musik zu achten,“ sagt Moritz, Gitarrist und Sänger der Gruppe. Umso schöner war es nun wieder Publikum vor Augen gehabt zu haben. Ungewohnt war es nicht, erklärt Schlagzeuger Felix, vielmehr überwog die Freude so viele Leute zu sehen, die auch noch Lust auf die Show hatten. Denn Livestreams konnte er nichts abgewinnen. Einen weiteren Auftritt im Altkreis Brilon wird es dieses Jahr im Dezember noch in Westheim geben und eventuell gibt es auch noch einen Termin in Winterberg.
Neues Summerwave-Festival in Niedersfeld?
Warten müssen Musikfreunde allerdings auf eine Neuauflage des Summerwave-Festivals, das sie 2019 auf die Beine gestellt hatten. Rund 450 Besucher hatten sich bei der Premiere amHillebachsee in Niedersfeld eingefunden und dabei nicht nur die Live-Musik genossen, sondern auch am Rahmenprogramm teilgenommen. Ein stolzer Moment für die Männer von Sleepless Nights, die gerne wieder etwas in der Art im Sauerland anbieten möchten. „So etwas fehlt hier einfach. Wir wollen etwas aufbauen, wo sich jeder Besucher wiederfinden kann“, erklärt Moritz. „Wir wollten so etwas einfach mal machen und sehr viele haben dafür im Hintergrund geholfen. Das Feedback war gut von allen, sogar Bands haben sich spontan gefunden“, ergänzt Felix. Für Raphael wäre es ein Traum, wenn sich die Veranstaltung etablieren könnte. „Egal wie weit es uns dann voneinander wegzieht, dann hätten wir immer das, wo wir hinter den Kulissen noch agieren könnten. Das hießt nicht, dass wir uns auflösen. Das passiert nicht. Aber vielleicht spielen wir irgendwann nur noch alle zehn Jahre.“
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Für die Zukunft gibt es schon einige Ideen. Viele Demos sind fertig und möglich wäre es, dass bei Konzerten immer mal wieder ältere Lieder nicht mehr gespielt werden und dafür neue Premieren den Weg auf die Bühne finden. Vielleicht gibt es auch ein Weihnachtsgeschenk von der Band. Eine weitere EP ist derzeit nicht geplant, aber Raphael könnte sich vorstellen, dass „Last Year“ der Beginn einer Trilogie von Singles ist, die die neue Ära begleiten.