Winterberg/Brilon. Durch die Corona-Lockerungen können Hotels wieder Touristen empfangen. Geschäftsführer schauen auf die Buchungslage und beschreiben den Restart.

Fast sieben Monate mussten Touristen auf einen Aufenthalt im Hotel verzichten. Lediglich Geschäftsreisenden war das während der Corona-Pandemie erlaubt. Mit sinkenden Inzidenzzahlen konnten die Hotelbetriebe nun aber wieder ohne Kapazitätsbegrenzung auch für private Übernachtungen öffnen und ein Frühstück anbieten. Weitere Innengastronomie war bis heute allerdings untersagt. Für den Verzehr weiterer Speisen musste der Außenbereich genutzt werden. Wichtig für einen Aufenthalt sind die drei Gs. Kunden müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Mit dem immer besser werdenden Wetter in Kombination mit einem eventuell verlängerten Wochenende Dank eines Brückentages nach Fronleichnam und den anstehenden Sommerferien könnte ein Aufenthalt im Hotel im Altkreis Brilon attraktiv sein. Aber wie gefragt sind die Hotelbetten? Ist der Andrang so groß, dass sich kaum noch freie Plätze finden lassen?

Romantik Berghotel Astenkrone in Winterberg

Jörg Templin, der zusammen mit seiner Frau Melanie das Romantik Berghotel Astenkrone in Winterberg leitet, schaut erfreut auf die Entwicklung der Buchungen. „Das ändert sich stündlich positiv. Die Buchungen kommen. Die Leute gehen davon aus, dass es in den nächsten Wochen gut wird“, sagt der Geschäftsführer. Damit meint er nicht nur das Wetter, sondern vor allem die Entwicklung der derzeitigen Corona-Situation. Es zeigt sich aber: die Buchungen gehen kurzfristig ein. Ein Trend, den es zwar schon vorher gab, aber der jetzt noch stärker zu erkennen ist. „Die Kunden wollen auf der sicheren Seite sein. Bei den Familiensuiten, wo klar ist, wo wer schläft, fällt das noch nicht so auf.“

Seit dem 28. Mai empfängt das Ehepaar nicht mehr nur Geschäftsreisende. Der Start war entspannt. Die Betriebsabläufe mussten nach der langen Pause auch eingeübt werden. Die Gäste wurden im Vorfeld darüber aufgeklärt, stellten sich gerne als „Testpersonen“ zur Verfügung und gaben auch Hinweise. Für Jörg Templin eine emotionale Zeit, obwohl er bereits seit 30 Jahren in der Gastronomie und Hotellerie tätig ist. „Es war ein bewegendes Gefühl die Gäste begrüßen zu können. Man weiß, dass es jetzt weiter geht. Um elf Uhr standen schon die ersten Gäste vor der Türe. Nach einer so langen Pause wieder zu öffnen, das ist eine völlig neue Erfahrung gewesen“, sagt Templin.

Lockerungen Dank sinkender 7-Tage-Inzidenz

Er rechnet damit, dass die Buchungen ab Mitte der Woche noch stärker zunehmen werden. Da die 7-Tage-Inzidenz seit fünf Werktagen unter 50 liegt, gelten weitereLockerungen für Hotelbetriebe. Das Gastroangebot kann dann nämlich auch wieder nach innen verlagert werden. Bisher konnte er seinen Kunden lediglich ein Zelt zur Verfügung stellen, das Platz für 20 Leute hat. Seiner Meinung nach wollen die Leute eine Alternative angeboten bekommen und gerne auch drinnen ihr Mittag- und Abendessen genießen. „Sie sind froh, wenn wieder ein Teil des normalen Lebens zurückkehren kann. Ich war am Wochenende in Brilon im Jägerhof essen. Das war ein schönes Gefühl", erinnert sich Templin.

Die neuen Lockerungen wirken sich auch in anderer Weise auf das Angebot im Hotel aus: Das Ehepaar kann nun nämlich das Schwimmbad und die Sauna öffnen. Auch Beauty-Behandlungen sind wieder erlaubt.

Buiterling Hotel Brilon

Daniela Fiedler öffnete bereits am 21. Mai wieder ihr Buiterling Hotel in Brilon. Über Pfingsten waren die Buchungen noch verhalten wie sie sagt, aber auch bei ihr ändert sich das täglich: „Vor allem Wochenenden sind ziemlich voll und auch unter der Woche kommt langsam mehr dazu.“ Dass Kunden noch kurzfristiger denn je ihre Urlaubsplanungen angehen, ist auch ihre Erfahrung der vergangenen Tage. Bis Ende Juni hat sie schon Gäste, die sich angekündigt haben. In den Sommerferien ab Juli ist es noch vergleichsweise ruhig. Dafür gibt es allerdings schon im August und September Einträge im Gästebuch.

10 Zimmer gibt es im Buiterling, einem nicht klassischen Sommerferienhotel. Fiedler freut sich, dass sie endlich wieder öffnen konnte. Zwar hatte sie Kontakt zu Geschäftsreisenden, allerdings fallen die Interaktionen im Vergleich zu Touristen kürzer aus. „Geschäftsleute kommen spät abends, frühstücken schnell und sind dann wieder weg. Mit Touristen gibt es viel mehr Kontakt. Es ist schön wieder mehr Gäste begrüßen zu können. Es fühlt sich jetzt wieder wie ein Hotel hier an.“

Ihre Gäste sind entspannt, halten sich an die Regeln und haben Verständnis für die Situation. Die ist im Hotel nicht ganz einfach. Durch die lange Pause ist Daniela Fiedler auf der Suche nach Personal. Hilfe im Housekeeping, an der Rezeption, im Service und beim Frühstücksdienst ist derzeit gefragt.