Olsberg. Endlich wieder Urlaub machen! Der „Schinkenwirt“ in Olsberg macht’s möglich. Wir erklären, wie eine Auszeit in Zeiten von Corona aussehen kann.

Urlaub im Sauerland? Das ist momentan noch nicht möglich. Private Übernachtungen sind derzeit in NRW aufgrund der Corona-Schutzverordnungen verboten. Aber man kann sich ja auch einen Tag Auszeit nehmen, ohne gleich die Nacht am Urlaubsort zu verbringen. Der „Schinkenwirt“ in Olsberg setzt ab heute eine pfiffige Idee in die Tat um. Die Betreiber des idyllischen Waldhotels und Restaurants, Gabi und Michael Pfannes, vermieten ihr Saunahaus, das direkt am Barfußpfad gelegen ist – und zwar von morgens 8 bis abends um 8 Uhr. Urlaub etwas anders, aber endlich Urlaub! Bis auf vier freie Tage ist der Mai übrigens schon komplett ausgebucht – und das ohne große Werbung.

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12 Stunden Abschalten

„Die Idee kam uns, als wir selbst in der Sauna saßen. Das Holzhaus hat nicht nur einen Raum zum Schwitzen, sondern auch ein vorgelagertes Wohnzimmer. Einige Liegen haben wir nach draußen gebracht, Tische und Stühle reingestellt, so dass es jetzt hier richtig wohnlich geworden ist“, sagt Gabi Pfannes. Und so sieht der Tagesablauf aus: Wenn der Gast um 8 Uhr anreist, ist der Frühstückstisch mit allem, was dazu gehört, bereits gedeckt. Den ganzen Tag über stehen Schorlen, Säfte, Softdrinks und Wasser zur freien Verfügung. Mittags wird – kontaktlos – ein Stück hausgebackener Kuchen samt Cappuccino oder Tee serviert. Die Sauna geht in Betrieb, man kann durchs Wasser-Tretbecken stapfen, spazieren gehen, drinnen oder draußen relaxen. Handtücher, Bademäntel, alles ist dabei. Und am Spätnachmittag beginnt das saisonale und regionaltypische Drei-Gänge-Menü aus der Slow-Food-Küche gegen Aufpreis mit Wein, bevor um 20 Uhr die Abreise ansteht.

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Einladend: Das Saunahaus beim „Schinkenwirt“ wird zum 12-Stunden-Feriendomizil.
Einladend: Das Saunahaus beim „Schinkenwirt“ wird zum 12-Stunden-Feriendomizil. © WP | privat

„Anhand der Nachfrage haben wir schon gemerkt, dass wir mit dem Angebot den Nerv unserer Gäste treffen“, freut sich Gabi Pfannes. Der „Schinkenwirt“ benutzt die Luca-App. Vermietet wird das Saunahaus an einen Hausstand bzw. einen Haushalt mit maximal vier Personen, die einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, der nicht älter als 24 Stunden ist. „Wir bieten diese Vermietung zunächst im Mai an. Das ist einerseits der Monat, in dem viele ihren Hochzeitstag feiern. Aber auch der Kennenlern-Tag oder ein Geburtstag sind Anlässe für einen besonderen Tag. Andererseits hoffen wir aber auch, dass danach in der Gastronomie wieder mehr möglich sein wird. Daher vermieten wir aktuell nur im Mai“, so die Gastgeberin, die ab nächster Woche auch das Wohnmobil-Dinner um einen Tag erweitern will. Samstags, sonntags und dann auch schon freitags ist das Speisen im Eigenen Heim auf Rädern nach Voranmeldung möglich.

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Alles streng nach Auflage

Die Idee „Ein Tag Urlaub beim Schinkenwirt“ habe sich in enger Absprache mit dem Ordnungsamt umsetzten lassen, so die Familie Pfannes. „Das ging eigentlich alles relativ einfach. Das Hygienekonzept hatten wir ja vorher schon. Alles, was hier erlaubt ist, deckt sich mit den Pandemie-Bestimmungen. Selbstverständlich wird nach jeder Vermietung alles gründlich gereinigt, gelüftet und desinfiziert.“ Die 12-stündige Auszeit kostet montags bis freitags 125 Euro pro Person (bei zwei Personen) und 75 Euro für jeden weiteren Teilnehmer.

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An Wochenenden und an Feiertagen kostet die Auszeit einen Aufschlag von 20 Euro. Aber dahinter steckt auch viel Aufwand, Service und nicht zuletzt eine üppige Verpflegung. „Wir machen das, um unseren Stammgästen etwas anbieten zu können. Wir wollen aber auch unseren Mitarbeitern eine Perspektive bieten, damit sie nicht nur in Kurzarbeit sein müssen“, sagt Gabi Pfannes. Tolle Idee und auf jeden Fall endlich mal Urlaub!