Winterberg/Willingen. Statt einer Super-Skisaison gab es im Sauerland durch die Corona-Pandemie viel Stillstand. Doch zurzeit ist Skifahren auf einigen Pisten möglich.

„Das hätte eine super Saison werden können. Normalerweise kommen die alpinen Skigebiete in einem Winter wie dem zurückliegenden auf bis zu 120 Saisontage. Im Corona-Winter sieht das anders aus“ – dieses Fazit zieht die Wintersport-Arena Sauerland. Doch trotz super Winterwetters werden es am Ende wohl nur etwa 42 Saisontage sein – und das auch nur in zwei von über 30 Skigebieten.

Sehr gute Wetterbedingungen

„57 Tage, an denen die Temperatur dauerhaft unter null Grad lag und 67 Tage mit mindestens 20 Zentimeter Naturschnee sind im Wintertourismus normalerweise ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg“, so eine Sprecherin der Wintersport-Arena.

Noch ist Skifahren auf einigen Pisten möglich

Wer auf die Piste in Winterberg möchte, muss vor dem Besuch ein Online-Ticket kaufen und einen Termin buchen: www.skiliftkarussell.shop.starjack.at.

Zu beachten ist, dass es nur Tages- und Halbtagestickets für die Besucher gibt. Für Willingen gibt es Tickets unter: www.skigebiet-willingen.de

„Der beste Winter seit fünf Jahren“ hätte, so die Schätzung, bis zu einer Million Wintersportler anlocken können. Doch die Erlaubnis für den Liftbetrieb kam erst spät. Am 9. März ging das Skiliftkarussell Winterberg an den Start, am 20. Und 21. März richtete das Skikarussell Altastenberg noch seine Pisten her und ließ einen Lift laufen. Alle anderen gingen leer aus. Die Wintersport-Arena schreibt dazu: „Die vielen kleinen Skigebiete ohne technische Beschneiung wären im kalten, beständigen und schneereichen Corona-Winter auf bis zu 50 Saisontage gekommen. Das hat es seit dem Winter 2012/13 nicht mehr gegeben.“ Doch als die Genehmigung zur Öffnung vorlag, sei nicht mehr genug Naturschnee vorhanden gewesen. Als Anfang April noch einmal 38 Zentimeter Schnee fielen, hatte damit niemand mehr gerechnet; die Anlagen waren bereits abgebaut.

Besucherzahl reduziert

Doch auch für diejenigen, die geöffnet hatten, sei die Saison alles andere als wirtschaftlich gewesen: „Hohe Sicherheitsauflagen und eine Reduzierung der Besucher auf 20 Prozent des regulären Betriebs sorgten dafür, dass an den Betriebstagen allenfalls kostendeckend gearbeitet werden konnte. Dies war nur möglich durch Onlineticketverkauf und Beschränkung auf Tages-, Vormittags- und Nachmittagstickets“, so die Einschätzung der Wintersport-Arena-Verantwortlichen.

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Freude bei Familien mit Kindern

Für das Skiliftkarussell Winterberg zeigt sich Christoph Klante froh, dass überhaupt noch Skibetrieb stattfinden konnte. „Gerade Familien mit Kindern haben wir so über die Osterferien einen intensiven Spaß ermöglicht. Die Gäste waren alle sehr dankbar und haben sich bei uns dank der Hygienekonzepte sehr sicher gefühlt. Für viele war das endlich mal wieder zumindest ein Stück Normalität“, so der Liftbetreiber.

Dank der aktuellen Wetterlage laufen in Winterberg zurzeit immer noch 13 von 29 Liften. Allerdings ist kein Flutlichtbetrieb und auch kein Rodeln möglich. Im Willinger Skigebiet sind drei von elf Skiliften geöffnet. Die heimischen Liftbetreiber rechnen damit, noch bis über die Aprilmitte hinaus Wintersport anbieten zu können und auf über 40 Saisontage zu kommen – allerdings in nur zwei Skigebieten. Einige Lifte werden voraussichtlich auch in der kommenden Woche noch laufen, so die Wintersport-Arena.

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Digitalisierung schreitet voran

Für Winterberg bestätigte Christoph Klante auf Anfrage der WP, dass es nächste Woche noch Skibetrieb geben werde. Vergeben werden können, so Klante, täglich 1.400 Tageskarten. Hinzu kommen noch Halbtagskarten. Das Kontingent werde zwar nicht ausgeschöpft, aber insgesamt werde das Angebot sehr gut angenommen. Schade findet er, dass es die Möglichkeit zum Skifahren in diesem Winter nicht schon früher gegeben hat: „Ich bin überzeugt, dass dieses Konzept auch schon früher möglich gegeben wäre ohne das Infektionsgeschehen zu beschleunigen.“

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Online-Ticket-Buchung

Trotz des verlustreichen Winters blicken die Betreiber der Skigebiete „mutig nach vorn“. Sie hoffen, dass durch das Impfen im kommenden Winter wieder ein normaler Betrieb möglich wird. Durch die Corona-Krise gab es in den Skigebieten einen Digitalisierungsschub. Der Ticketverkauf mit Vorabbuchung sei gut gelaufen, so das Fazit. In der Pressemitteilung der Wintersport-Arena heißt es, dass mit Blick auf die Wintersport-Wochenenden mit sehr starkem Besucheraufkommen überlegt werde, eine Kontingent-Limitierung durchzuführen. Darüber solle in den kommenden Monaten beraten werden.

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