Olsberg. Nachhaltigkeit, ausgeglichene Ökobilanz und Massivbau. Das passt zusammen. Das Interesse daran steigt, wie ein Bauunternehmer aus Olsberg weiß.
Der Traum von den eigenen vier Wänden. Soll es ein Eigenheim sein? Lieber etwas zur Miete? Fertighaus oder Massivbau? Es wartet eine Vielzahl an Fragen auf Interessenten bevor es schließlich an den Einzug geht. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Die lässt sich auch mit einer massiven Bauweise erreichen. Ulrich Schmidt leitet in Olsberg das Bauunternehmen Schmidt & Schmidt. Er kennt die einzelnen Vorteile von Massivbauten genau.
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„Das Interesse der Kunden am Thema Nachhaltigkeit beim Bau ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Mit der Zeit sind in der Richtung auch immer weitere Erkenntnisse dazu gekommen und wir können mehr erklären und zeigen“, sagt der Experte, der zunächst eine Ausbildung zum Maurer abschloss und danach ein Ingenieurstudium absolvierte. Bei Interesse gibt es dann viel Literatur für die Kunden und auch die Möglichkeit im Büro unterschiedlichste Steine einfach selbst in die Hand zu nehmen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Baubesichtigungen sind ebenfalls eine Option.
Steine beim Massivbau
Beim Massivhaus wird Stein auf Stein gebaut. Aber Stein ist nicht gleich Stein. Die verwendeten Steinarten besitzen bezüglich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sehr unterschiedliche Qualitäten. Die gängigsten Steine sind Ziegel, (Normal-)Betonsteine, Kalksandstein und Porenbetonsteine.
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Ziegelsteine aus Ton oder Lehm werden schon lange verwendet und zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer aus und bestehen aus einem natürlichen Rohstoff. Allerdings wird bei der Herstellung viel Energie verbraucht. Das ist nicht sehr nachhaltig. Die Wärmedämmung ist allerdings gut, was für eine ausgeglichene Ökobilanz sorgt.
Beton ist nicht sehr nachhaltig
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Beton lässt sich sehr gut zu Steinen formen, ist aber kein sehr nachhaltiger Baustoff. Das Ausgangsprodukt Zement hat eine schlechte Ökobilanz, denn circa acht Prozent der weltweiten Treibhausgase gehen auf Zementherstellung zurück. Die Haltbarkeit ist eher durchschnittlich. Betonsteine besitzen zunächst eine schlechte Dämmwirkung, so dass zusätzliche Dämmmaßnahmen erforderlich sind, um eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. Eine Alternative bildet Leichtbeton. Hiebei wird die Rohdichte der Steine und folglich deren Wärmeleitfähigkeit zunehmend reduziert, was sie geeigneter für energieeffizientes Bauen macht. Ulrich Schmidt: „Zement ist für tragende Teile wichtig. Zement soll außerdem immer grüner und damit CO2 neutraler werden.“ Die deutsche Zementindustrie will ihren CO2-Ausstoß bis 2050 auf null herunterfahren.
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Kalksandstein ist ein natürliches Material mit einem mittleren Energieverbrauch in der Herstellung und einer durchschnittlichen Haltbarkeit, aber hoher Festigkeit. Ein Problem gibt es, denn Kalksandsteine besitzen eine hohe Wärmeleitfähigkeit und benötigen daher ebenfalls zusätzliche Dämmung für eine verbesserte Energieeffizienz.
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Anders sieht es bei Porenbetonsteinen aus. Sie werden aus Kalk, Sand, Zement und Wasser unter der Zugabe von Aluminiumpulver und heißem Dampfdruck hergestellt. Das klingt nach einem hohen Energieaufwand und das stimmt auch. Ebenso hoch ist aber auch die Lebensdauer. Porenbetonsteine bieten einen sehr guten Wärmeschutz, wodurch oft ein einschaliger Wandaufbau ohne zusätzliche Dämmung genügt. Demnach entsprechen Porenbetonsteine den Anforderungen der Energiesparverordnung, die seit 2002 wichtige Gebäude-Anforderungen definiert. Für ein energieeffizientes Haus ist Porenbeton also gut geeignet. Gleichzeitig bietet er nur mäßigen Schallschutz und ist anfälliger für Feuchtigkeit.
Bindemittel beim Hausbau
Damit Baustoffe untereinander und mit dem Untergrund verbunden sind, werden Bindemittel genutzt. Man unterscheidet organische Bindemittel wie Kunst- oder Naturharze und mineralische Bindemittel wie Zement, Kalk, Lehm oder Gips..
Kalk und Gips kommen in der Natur vor, wobei man bei Gips heute überwiegend auf industriell hergestellten REA-Gips (Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen) zurückgreift. Ausgangsstoff bei Kalk und Gips ist schadstofffreies Calciumcarbonat. Kalk benötigt bei der Herstellung mehr Energie als Gips, aber weniger als Zement.
Natürliches Bindemittel Lehm
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Das wohl natürlichste und nachhaltigste Bindemittel ist Lehm, zugleich einer der ältesten Baustoffe und ebenfalls aus der Natur stammend. Entscheidender Nachteil von Lehm: er ist nicht feuchtigkeitsbeständig und daher außen schlecht verwendbar.
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Nachhaltig und energieeffizient ein Massivhaus bauen - das ist durchaus möglich. Allerdings wird man immer an der einen oder anderen Stelle Kompromisse machen müssen. Der nachhaltigste Baustoff ist nicht unbedingt der energieeffizienteste und umgekehrt.
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Dass den Bauherren eine ökologische Bauweise immer wichtiger geworden ist, merkt auch Ulrich Schmidt: „Es geht in erster Linie darum die eigenen Wünsche umsetzen zu können und dazu zählt, dass beispielsweise keine schädigenden Baustoffe zum Einsatz kommen. Es ist nicht mehr nur wichtig, dass die Bauweise dem Zeitgeist entspricht und dass es preiswert ist. Nachhaltigkeit und Ökologie sind für die Bauherren ebenso Themen und das lässt sich gut umsetzen.“