Schmallenberg. Lange hatte Schmallenberg versucht, das Schnee-Chaos zu ordnen. Jetzt bleibt der Stadt keine Wahl. Sie sperrt alle zehn Pisten.
Die Stadt Schmallenberg sperrt ab Freitag, 8. Januar, alle zehn Skipisten und Rodelhänge im Stadtgebiet – vorerst bis zum 10. Januar. Sie setzt damit ein wichtiges Signal für die Tages-Touristen: Bitte bleibt zu Hause!
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Nach und nach wurde die Luft dünner: Erst sperrte Winterberg seine Pisten, dann Willingen, es folgte der Kreis Olpe und die Eifel. „Wir hatten einfach Sorge, dass jetzt alle Touristen nach Schmallenberg kommen“, erklärt Bürgermeister Burkhard König. Er sah Schmallenberg schon als Ausweich- oder Ersatzziel und fürchtete die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung nicht mehr einhalten zu können. Trotz der Maßnahmen die Schmallenberg schon in den vergangenen Tagen ergriffen hatte. So hatte die Stadt die Straße nach Schanze gesperrt, am Rimberg ein Tempolimit erlassen und zum Höhenlift eine Einbahnstraßenregelung angeordnet. Auch das Team des Ordnungsamtes war um freiwillige Helfer aus dem Rathaus verstärkt worden.
Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen
„In den vergangenen Tagen war der Ansturm überschaubar“, erklärt König. „Aber wir wissen, nicht, was uns am Wochenende erwartet.“ Schon am vergangenen Wochenende sei es wiederholt zu Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gekommen, insbesondere die Abstandsgebote bzw. das Verbot von Ansammlungen und Zusammentreffen im öffentlichen Raum sei nicht eingehalten worden. König: „Zudem entstanden weitere Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. So wurden wiederholt Rettungswege blockiert, oder weil die entsprechende Infrastruktur fehlt, die Notdurft im öffentlichen Raum bzw. in Vorgärten und Hauseingängen verrichtet sowie Müll illegal entsorgt worden.“ Selbst Schläge waren dem Leiter des Ordnungsamtes angedroht worden.
Polizei im HSK gibt jetzt Amtshilfe
Man habe nun auch die Polizei um Amtshilfe gebeten, so König, „damit wir die Sperrungen auch überwachen können.“ Es gebe nun einen mit der Polizei abgestimmten Einsatzplan.
Wer sich trotzdem auf den Weg macht und Rodelhänge, Pisten und Parkplätze betritt, für den kann es teuer werden. Die in der Verordnung genannte Summe klingt astronomisch: Entsprechende Ordnungswidrigkeiten würden mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet. König spricht von Bußgeldern, aber "mit Augenmaß".
Geschlossen sind jetzt alle Skilifte und das Skilanglaufzentrum in Westfeld jeweils mit den dazugehörigen Parkplätzen. Im Einzelnen geht es um den Schmallenberger Höhenlift, den Schwedenhang in Westfeld Ohlenbach, den Skilift Ochsenkamp in Bad Fredeburg, um die Skilifte in Schanze, Nordenau, Sellinghausen und Harbecke. Geschlossen ist auch der Hunaulift in Bödefeld, der Rimberg-Lift sowie Hohe Lied in Gellinghausen.
Zusätzlich hat die Stadt entlang des Rimbergs ein Parkverbot erlassen.