Hochsauerlandkreis. Die Agentur für Arbeit veröffentlicht die Juli-Arbeitsmarktbericht für den HSK. Eine Tendenz: Kurzarbeit ist auf dem Niveau der Finanzkrise 2009.

Es liegen erste Hochrechnungen der tatsächlich realisierten Kurzarbeit der Betriebe für den Monat März vor. Im März sind im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest bei 2.268 Betrieben und 17.865 Personen Kurzarbeitrealisiert worden. In der Finanzkrise im März 2009 wurde bei etwa genauso vielen Personen (16.205), aber bei wesentlich weniger Betrieben (375) Kurzarbeit realisiert.

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„Das ist eine enorm hohe Anzahl betroffener Personen und Betriebe, die fast an der Zahl zuvorgestellter Anzeigen liegt. Diese Entwicklung unterstreicht nochmal die Tatsache, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie durchweg alle Branchen getroffen hat“, erklärt Tanja Schubert, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, die aktuelle Hochrechnung. Dennoch positiv sieht Schubert die hohe Zahl an Unternehmen, die in Kurzarbeit gegangen sind, denn: „Ohne die Kurzarbeit und die hohe Bereitschaft der heimischen Betriebe ihr Personal durch den Einsatz von Kurzarbeit zu halten, hätte die Arbeitslosigkeit viel mehr Menschen erreichen können. Im Monat Juli sind für beide Kreisenochmal 62 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Jetzt möchte ich alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ermutigen, diese besondere Zeit für die Qualifizierung der Beschäftigten zu nutzen. Wir beraten und unterstützen Sie dabei gern!“

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Blick in den Hochsauerlandkreis

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Juli 2020 gestiegen. Insgesamtwaren 7.463 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 233 Personen oder 3,2 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres steig die Zahl der Arbeitslosen um 1.517 Personen bzw. 25,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juli 5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4 Prozent (+1 Prozentpunkt).

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„Dass die Arbeitslosigkeit in einem Juli steigt, ist für die Jahreszeit absolut typisch. Dieser betrifft auch während der Corona-Pandemie überwiegend viele junge Menschen unter 25 Jahre, die sich wegen des Schul- und Studienendes oder nach Beendigung ihrer Berufsausbildung übergangsweise arbeitslos melden. Viele Stellen in der Zeitarbeit sowie die Möglichkeiten, eine befristete Anstellung einzugehen sind in den vergangenen Monaten weggefallen - und damit klassische Einstiegswege junger Menschen in das Berufsleben“, so Schubert weiter. „Im Hochsauerlandkreis wurden im Juli mehr neue Stellen gemeldet, als noch im Vormonat. Das lässt uns hoffen, dass der Stellenmarktlangsam wieder in Schwung kommt.“

Blick in den Altkreis Brilon

Im Bereich der Geschäftsstelle Olsberg, die die Städte Brilon, Olsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg betreut, sind 1372 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 66 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,6 Prozent und ist nach Schmallenberg (3,5) die niedrigste im HSK. In Marsberg waren 498 Menschen erwerbslos gemeldet. Das sind 62 mehr als im Juni. Die Quote liegt bei 4,5 Prozent.

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Ältere Arbeitslose

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 26 Personen oder 1 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 422 Arbeitslosemehr (+19,8 Prozent). Insgesamt sind 2.555 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gestiegen.

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2.475 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt,darunter zählen 82,9 Prozent (2.051 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 98 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 408 Personen.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 439 Stellen gemeldet (+43 zumVormonat). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.289 offene Stellen, 2 weniger als imVormonat und 718 weniger als im Vorjahresmonat