Marsberg. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erklärt, welche Folgen Corona bisher hatte. Auch der LWL in Marsberg gibt eine Einschätzung ab.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Corona-Krise bisher gut überstanden. „Der LWL hat insbesondere in seinen psychiatrischen Einrichtungen und unter seinen Beschäftigten die Infektionszahlen niedrig halten können - also bis jetzt ein glimpflicher Verlauf“, sagte LWL-Direktor Matthias Löb in Münster. Rückblickend zieht auch der LWL in Marsberg eine erste Corona-Zwischenbilanz.
„Wir können uns aus Marsberger Sicht der Feststellung, dass Corona für den LWL glimpflich verlaufen ist, anschließen“, sagt Matthias Hüllen, Pressesprecher der LWL-Klinik in Marsberg. „Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir weder im LWL-Wohnverbund Marsberg noch im LWL-Pflegezentrum Marsberg COVID-19-infizierte Nutzerinnen und Nutzer noch infizierte Beschäftigte.“
Mehrere infizierte Patienten in Marsberg
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Im LWL-Therapiezentrum gab es im Zeitraum vom 18. März bis 22. Juni zwei infizierte Patienten und einen infizierten Mitarbeiter. In der LWL-Klinik gab es fünf infizierte Patienten und keinen erkrankten Beschäftigten. In der LWL-Klinik Marsberg (Kinder- und Jugendpsychiatrie einschließlich der Betriebsstätte Paderborn) hingegen waren es drei infizierte Patienten und vier infizierte Beschäftigte. Alle in diesem Zeitraum festgestellten Infektionen haben einen unkomplizierten, milden Verlauf genommen.
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Nach Einschätzung von Matthias Löb und LWL-Kämmerer Dr. Georg Lunemann ist der LWL auch für eine mögliche zweite Corona-Welle im Herbst gerüstet. „Wir haben ausreichend Schutzausrüstung, die Abläufe sind eingespielt, die Krisenstäbe sind in Bereitschaft. Die finanziellen Folgen aber werden eine große Herausforderung für die kommunale Familie in Westfalen-Lippe“, erklärte Löb.
Finanzlücke beim LWL
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Die Finanzlücke für die Kommunen in Westfalen-Lippe und den LWL taxiert der LWL-Kämmerer auf rund 400 Millionen Euro allein für 2020 - „mit vielen Unwägbarkeiten“. Zwar stünden den Steuerausfällen (rund 1,7 Mrd. Euro in Westfalen-Lippe) und den höheren Sozialausgaben (500 Mio.) Förder- und Rettungsprogramme für die Kommunen gegenüber (1,8 Mrd.).
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Das reiche zwar nach den derzeitigen Schätzungen insgesamt nicht. Gleichwohl begrüße er sehr die strukturelle Anhebung der Kostenerstattung bei den Kosten der Unterkunft durch den Bund.
200 Millionen Euro könnten fehlen
Der LWL sei als Umlageverband auf Grund seiner zeitversetzten Finanzierungssystematik 2020 kaum von den Steuerausfällen betroffen. Dafür belaufe sich das „Corona-Delta“ im kommenden Jahr allein für den LWL auf „derzeit über 100 Millionen Euro“, schätzt der LWL-Kämmerer.
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Falls die angekündigten Mittel von Bund und Land den LWL nicht erreichten, würden 2021 „sogar weit über 200 Millionen Euro“ in der Kasse des LWL fehlen. Somit komme dem Gemeindefinanzierungsgesetz 2021 eine ganz besondere Rolle zu, so Lunemann weiter.