Brilon. Brilon wird 800 Jahre alt, Brilon richtet die Internationalen Hansetage aus und Brilon startet mit einem grandiosen Neujahrsempfang ins neue Jahr.

Mit einer großen Überraschung kam Matthias Löb, Direktor des LWL Münster, gestern zum Neujahrsempfang der Stadt Brilon in die Schützenhalle. Er überreichte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch und Hanseleiterin Ute Hachmann einen Förderbescheid des LWL über 100.000 Euro für die Internationalen Hansetage im Juni. „Ich bin froh, von Münster nach Brilon gekommen zu sein, sonst hätte ich diesen stimmungsvollen Empfang verpasst. Ich stehe hier als Vorsitzender der LWL-Kulturstiftung. Wir haben uns entschieden die 40. Hansetage zu fördern.“

Neujahrsempfang Brilon

Die Heiligen Drei Könige kommen zu Besuch.  
Die Heiligen Drei Könige kommen zu Besuch.   © wp | Monika Wiegelmann
Viele Gäste beiim Empfang.
Viele Gäste beiim Empfang. © wp | Monika Wiegelmann
Die Jagdhornbläser spielen auf.  
Die Jagdhornbläser spielen auf.   © wp | Monika Wiegelmann
Tanzmariechen   Paula Kemmerling.
Tanzmariechen  Paula Kemmerling. © wp | Wiegelmann
Ein Ständchen von den Jagdhornbläsern.    
Ein Ständchen von den Jagdhornbläsern.     © wp | Wiegelmann
Blick in den Zuschauerraum.  
Blick in den Zuschauerraum.   © wp | Monika Wiegelmann
Tanzmariechen Paula Kemmerling.  
Tanzmariechen Paula Kemmerling.   © wp | Wiegelmann
Der Schulchor des Petrinums.
Der Schulchor des Petrinums. © wp | Wiegelmann
Dr. Bartsch, Ute Hachmann und LWL-Direktor Löb. 
Dr. Bartsch, Ute Hachmann und LWL-Direktor Löb.  © wp | Wiegelmann
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Die Bürger mit ins Boot genommen

Brilon habe ein großes Projekt angepackt und dafür viel eigenes Geld in die Hand genommen und die Bürger mit ins Boot genommen. „Das sind Aspekte, die uns überzeugt haben“, betonte der LWL-Direktor. „Einen besseren Hanse-Botschafter als Brilon gibt es nicht“. Bürgermeister Dr. Bartsch sicherte zu: „Das ist ein ganz großes Zeichen der Wertschätzung.“ Man werde das Geld nicht nur verwalten, sondern damit gestalten.

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Unterstützt wurde der Festakt vom Vorstand der St.-Hubertus Schützenbruderschaft unter musikalischer Umrahmung durch die Jagdhornbläser (Musikalischer Leiter: Dieter Becker) mit Jagdliedern sowie vom 55-köpfigen Schulchor des Gymnasiums Petrinum (Chorleiterin: Clarissa Gosselke, Pianist: Sönke Schmidt), die u.a. mit Stücken wie „Ich war noch niemals in New York“ begeisterten.

„Schönste Schützenhalle der Welt“

„In der schönsten Schützenhalle der Welt wollen wir gemeinsam in das 800. Jubiläumsjahr starten“, überbrachte Dr. Bartsch Neujahrsgrüße. „2020 werden die Bürger viele Gründe habe, in Brilon zu bleiben, weil Schlag auf Schlag Ereignisse folgen.“

Zu einem Neujahrsempfang gehört immer eine Bestandsaufnahme und die sieht in Brilon überaus positiv aus. „Brilon hat die Zukunft in die Hand genommen“, so Dr. Bartsch. Mit dem Masterplan 2030 entwickele sich die Stadt zu einem „lebenswerten Wirtschaftsstandort im Grünen“, eine Vision, die erreicht werden kann. Neben der Wirtschaft soll auch den Menschen mit konkreten Maßnahmen eine Perspektive und Lebenswertigkeit für alle Generationen ermöglicht werden.

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Brilon werde bunter und älter: die siebte Hundertjährige sei am 12. Dezember hinzugekommen. „Wir stehen in der Verantwortung für die Menschen und die nehmen wir ernst“, erinnerte Dr. Bartsch an wichtige Projekte.

„Wir brauchen unser Krankenhaus“

Das Krankenhaus habe systematische Strickfehler, aber man stemme sich dagegen. Dr. Bartsch: „Wir brauchen unser Krankenhaus.“ Der Förderverein habe bereits einen fünfstelligen Betrag gesammelt und es gebe deutliche Signale für die Zukunft.

Bestens digital und mit neuen Medien aufgestellt seien die Schulen. Die Stadt habe 15 Millionen Euro Schulden in den letzten fünf Jahren ab- und einen soliden Haushalt aufgebaut. Als Stadt des Waldes könne man die Waldbilder durch Stürme und Borkenkäfer nicht akzeptieren, aber man werde sich damit abfinden müssen, bedauerte Dr. Bartsch.

Vertreter von Kirchen, Vereinen und Verbänden

Ausgezeichnet wurden beim Neujahrsempfang auch viele „Botschafter Brilons“, eine repräsentative Auswahl der in Haupt- und Ehrenämtern engagierten Bürger (wir berichten noch).

Viele Ehrengäste konnten begrüßt werden, darunter Dirk Wiese (MdB),Ferdi Lenze (stellv. Landrat), Franz Schrewe (Ehren-Bürgermeister), Matthias Löb (LWL-Direktor), der neue CDU-Bürgermeister-Kandidat Niklas Frigger sowie viele weitere Vertreter der Unternehmen, Kirchen, Vereine und Verbände.

„Die Kalamitäten erfordern Umdenken im Waldbau.“ In Sachen Nachhaltigkeit sei schon einiges umgesetzt worden. An diesem Thema arbeite ein Arbeitskreis aus Bürgerschaft, Wirtschaft und Politik.

Gute Steuerkraft

Was heimische Unternehmen und ihre Mitarbeiter leisten, zeige die Steuerkraft der Einwohner, Brilon liege auf Platz 14 in NRW. Es seien viele Investitionen geplant im Straßenbau, bei Sportanlagen an der Jakobuslinde und in Petersborn, in Kindergärten, Schulen, MINT-Räumen im Petrinum, Feuerwehr-Gerätehäusern oder dem neuen Caritas-Wohnheim im Quartier. Den Lebenswert der Stadt deutlich aufwerten werde auch der Kinoneubau (Eröffnung April 2020).

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Es lohne sich, das Jubiläum 800 Jahre Brilon zu begehen. Damit verbunden seien Erinnerung, Aufarbeitung, Bewusstsein, Identität, Aufstellen für die Zukunft und Zusammenwachsen von Schulen, Unternehmen, Vereinen und Dörfern. Deshalb sollten in in jedem Haushalt der Bildband „800 Jahre Stadt Brilon“ und der neue Kalender 2020 stehen. Höhepunkt seien im Juni die Hansetage „Hanse.heimat.handgemacht“, die für die Stadt und ihre Bürger eine große Chance biete.