Marsberg. Gleich zweimal musste die Feuerwehr am Vormittag in Marsberg raus: zur LWL-Klinik in der Weist und zur Flüchtlingsunterkunft am Rennufer

Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst wurde heute Vormittag auf das Gelände der LWL-Kliniken in der Weist in Marsberg alarmiert: In einem Patientenzimmer war ein Feuer ausgebrochen, wodurch die gesamte Station verrauchte. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand. Die Patienten der betroffenen Station waren von Pflegepersonal bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie gebracht worden.

Um 9.07 war zuerst der Löschzug Marsberg zu einer aufgelaufenen Brandmeldeanlage zum Klinikgelände alarmiert worden, nur wenige Minuten später wurde das Alarmstichwort erhöht: Bestätigter Brand in Klinik. Neben den Löschgruppen aus Erlinghausen und Obermarsberg wurden auch zahlreiche Einheiten des Rettungsdienstes alarmiert. Auch Wehrleiter Alfons Kleffner war vor Ort.

Schwerer Atemschutz erforderlich

Unter der Leitung von Frank Steker vom Löschzug Marsberg konnte der Brandort schnell lokalisiert werden: In einem Patientenzimmer brannte die Matratze eines Bettes. Obwohl es sich bei dem Brand selbst nur um ein kleines Feuer handelte, war die Rauchentwicklung enorm: Die gesamte betroffene Station war verraucht, über offene Fenster hatte sich der Rauch bereits in eine überliegende Station ausgebreitet. Daher wurden auf Anordnung der Einsatzleitung zwei weitere Stationen der Klinik vorsorglich evakuiert.

Eine brennende Matratze löste Samstagvormittag in der LWL-Klinik in der Weist in Marsberg einen Großalarm aus.
Eine brennende Matratze löste Samstagvormittag in der LWL-Klinik in der Weist in Marsberg einen Großalarm aus. © Feuerwehr Marsberg

Unter Atemschutz und Vornahme eines Hohlstrahlrohrs konnten Einsatzkräfte der Feuerwehr das Feuer binnen kürzester Zeit löschen, die Belüftungsmaßnahmen konnten somit zügig eingeleitet werden. Das Belüften erwies sich allerdings als sehr aufwändige Maßnahme, da betroffene Flure, Zimmer und angrenzende Treppenhäuser einzeln kontrolliert und belüftet werden mussten. Dazu mussten immer wieder Trupps unter Atemschutz in die betroffenen Gebäudeteile vorgehen. Unter Vornahme entsprechender Hochdrucklüfter zeigte diese Maßnahme schnell die gewünschte Wirkung.

Zügig lief auch die Evakuierung der Stationen ab. Mehr als 50 Patienten mussten infolge des Einsatzes ihre Unterkünfte verlassen und in andere Stationen untergebracht werden. Die insgesamt 25 Personen, die von der betroffenen Station selbst evakuiert werden mussten, wurden notärztlich auf eine Rauchgasvergiftung untersucht. Bei niemandem wurde dies festgestellt, so dass keine verletzten Personen zu verzeichnen waren. Dies war sicherlich der raschen Evakuierung der Station durch das Personal zu verdanken. Die Einheiten des Rettungsdienstes, die in einem Bereitstellungsraum in der Nähe des betroffenen Gebäudes warteten, konnten somit zeitnah zu ihren Standorten zurückkehren.

Rettungskräfte aus fünf Städten im Einsatz

Die Polizei nahm noch an der Einsatzstelle Ermittlungen zum Unfallhergang auf. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt bleibt die betroffene Station vorerst geschlossen, die Patienten werden in andere Stationen verlegt. Die darüberliegenden Stationen konnten nach Abschluss der Lüftungsmaßnahmen wieder bezogen werden.

Insgesamt ca. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Marsberg, Obermarsberg und Erlinghausen waren im Einsatz. Insgesamt acht Trupps aus den beteiligten Einheiten mussten zur Brandbekämpfung oder im Rahmen der Belüftungsmaßnahmen unter Atemschutz vorgehen. Nach einer knappen Stunde konnten die ersten Einsatzkräfte bereits wieder abrücken.

Neben der Feuerwehr waren Rettungskräfte aus fünf Städten der Umgebung im Einsatz.
Neben der Feuerwehr waren Rettungskräfte aus fünf Städten der Umgebung im Einsatz. © Feuerwehr

Seitens des Rettungsdienstes waren Rettungswagen aus Marsberg, Adorf, Bad Wünnenberg, Warburg sowie Notärzte aus Marsberg, Warburg und Büren vor Ort.

Auch ein leitender Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst waren in den Einsatz eingebunden, weitere auf Anfahrt befindliche Einsatzkräfte konnten ihren Einsatz abbrechen.

Wasserdampf in Dusche löst Brandmelder aus

Letzten Endes lief der Einsatz glücklicherweise glimpflich ab: Das Feuer blieb auf den Entstehungsraum begrenzt. Personen kamen nicht zu Schaden, dies - so die Feuerwehr Marsberg - war sicherlich der zügigen Evakuierung zu verdanken, so das Fazit der beteiligten Einsatzkräfte.

Noch während der abschließenden Lüftungsmaßnahmen kam es einem zweiten Einsatz für die Feuerwehr: In einer Flüchtlingsunterkunft in Obermarsberg war eine Brandmeldeanlage aufgelaufen; hier war allerdings kein Schadenfeuer zu vermelden. Kurioser Grund: Wasserdampf in einer Dusche hatte den Alarm ausgelöst.

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