Brilon. Als Teil der Strategie für weitere etwaige Infektionswellen von Corona reagiert das Maria-Hilf-Krankenhaus in Brilon. Operationen findet statt.

Das Maria Hilf-Krankenhaus in Brilon verdoppelt seine Intensiv-Beatmungsplätze von sechs auf zwölf. Das ist Teil der Strategie, als Initiator des Corona-Zentrums Hochsauerlan d für weitere etwaige Infektionswellen genügend akut-stationäre Behandlungskapazitäten vorzuhalten. Die Investition, so Maria Hilf-Geschäftsführer Rene Thiemann zur WP, liege bei rund 50.000 Euro pro Platz.

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Im Ticker berichtet die Westfalenpost im Altkreis Brilon täglich über Neuigkeiten zum Coronavirus im östlichen HSK.
Von Jürgen Hendrichs, Jana Naima Schopper, Thomas Winterberg, Jutta Klute, Kevin Kretzler, Annette Dülme, Stefanie Bald, Laura Marie Dicke und Boris Schopper

Tatsächlich haben in der sich jetzt abschwächenden Infektionswelle lediglich zwei an Corona erkrankte Patienten künstlich beatmet und dafür zwei bzw. drei Wochen lang in ein künstliches Koma gelegt werden müssen. In beiden Fällen seien keine der häufig auftretenden Folgen aufgetreten.

Acht Corona-Patientin in Briloner Klinik behandelt

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Das städtische Krankenhaus hatte, wie berichtet, die gesamte erste Etage mit den dort vorhandenen Isolier- und zusätzlichen Intensivbetten ganz auf Corona-Fälle eingerichtet. Insgesamt wurden - Stand Donnerstag vergangener Woche - 138 Patienten behandelt. Dabei habe es, so Pflegedirektor Thomas Pape, insgesamt acht positiv bestätigte Erkrankungen gegeben.

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Das Kreisgesundheitsamt, sagt Maria Hilf-Geschäftsführer Rene Thiemann, habe mit seinen Quarantänemaßnahmen „einen guten Job gemacht". Auf „Nummer sicher" zu gehen, sei ein Stück des bisherigen Erfolges, meint auch Thomas Pape. Solange bei einem Verdachtsfall eine Infektion nicht ausgeschlossen worden sei, werde er als positiv betrachtet.

Operationen waren verschoben worden

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Präventiv hatte mit Ausbruch der Corona-Krise auch das Maria Hilf-Krankenhaus planbare Operationen verschoben, um sowohl Betten- wie auch Personalkapazitäten für etwaige Covid 19-Fälle bereit zu halten. „Langsam und mit Bedacht", die Krankenhausleitung, kehre man nun unter strikter Beachtung der Vorgaben der Bundes- und Landesregierung zum normalen Tagesgeschäft zurück.

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Die planbaren Operationen und Eingriffe würden „nach ärztlicher Priorisierung" wieder aufgenommen. Bei jedem neuen Patienten werde nach einem intensiven Screening und einer sorgfältigen Anamnese eine anamnese-bezogenes Testung auf Corona vorgenommen. Das soll sicherstellen, dass Verdachtsfälle umgehend die erforderliche Isolierung erhalten.

Antikörpertests auch für Mitarbeiter

Intensivabteilung wird verlegt

Die 1974 auf der dritten Etage eröffnete Intensivabteilung wird verlegt. Sie wird auf gleicher Etage in dem bisher noch genutzten Bereich des 2010 fertiggestellten Ost-Anbau neben dem neuen OP-Trakt eingerichtet. Dort stehen rund 500 qm Fläche zur Verfügung. Bisherige Größe: 380 qm.

Auf Höhe der dritten Etage wird dazu eigens als direkte Verbindung eine Brücke gebaut. Das Maria Hilf ist eines von zwei Krankenhäusern im HSK, das über eine separate Isolierstation verfügt; das andere ist das Klinikum Hochsauerland in Arnsberg. Die Station am Schönschede wurde bereits beim Neubau des Krankenhauses im Jahr 1966 eingerichtet.

Sie hält 14 Betten vor und hat den Notfall-Status A+. Die Station soll für weitere infektiologische Bereiche aufgerüstet werden - wie durch eine gefilterte Abluftanlage - und den Status B erhalten.

Darüber hinaus werde derzeit geprüft, ob es weitergehend möglich ist, jedem Patienten, der dies wünsche, einen Antikörpertest anzubieten. Diese Tests sollen auch alle Krankenhaus-Mitarbeiter erhalten. Das Personal auf der Intensivstation besteht aus insgesamt, Ärzte eingeschlossen, 35 Personen, die rund um die Uhr in drei Schichten an sieben Tagen die Wochen der Station zur Verfügung stehen; bei der Isolierabteilung sind es 40.

Wie Geschäftsführer Rene Thiemann sagte, habe das Krankenhaus im vergangenen Jahr nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre „ein positives Ergebnis" erreicht. Wie berichtet, hatten die Stadt als Träger und auch die Belegschaft über einen freiwilligen Gehaltsverzicht das Krankenhaus vor dem drohenden Kollaps bewahrt.

Wirtschaftliche Situation nicht wesentlich verschlechtert

Die Corona-Krise und die damit verbundene geringere Bettenauslastung verschlechtere die wirtschaftliche Situation „nicht wesentlich", sagt Rene Thiemann. Für jedes Bett würden pauschal 516 Euro erstattet. Für Maximalversorger, so Thiemann weiter, seit das eher problematisch.

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Thiemann ist nach gut einjährigem Engagement am Schönschede sicher: „Man kann dieses Haus wirtschaftlich führen." In nächster Zeit soll die Planung der neuen Intensivstation und der Umbau der Isolierstation erfolgen. Dafür hatte das Krankenhaus im vergangenen November rund zwei Millionen Euro Zuschuss erhalten. NRW-Gesundheitsminister Laumann hatte bei der Überreichung des Förderbescheides bei der Bezirksregierung in Arnsberg die Bedeutung des Briloner Krankenhauses für die gesundheitliche Versorgung des östlichen Hochsauerlandkreises betont.