Olsberg. Simon Sabinarz und Jana Potthoff wollen für die CDU in den Stadtrat Olsberg. Warum er für sie ein so wichtiger Bestandteil der Politik ist.
Beim Wort „Politik“ kommen schnell viele Assoziationen zusammen. Gesichter blitzen vor dem geistigen Auge auf, wie beispielsweise von Angela Merkel oder Donald Trump. Aber Politik findet nicht nur auf der großen Weltbühne statt, sondern auch auf kommunaler Ebene. Simon Sabinarz aus Olsberg ist das vollkommen bewusst und darum kandidiert er erstmals für den Stadtrat.
Dass ihn sein politischer Weg einmal dorthin bringen würde, war für den Ingenieur für Elektrotechnik in jungen Jahren noch nicht klar. Zwar interessierte ihn das Geschehen in der Welt schon zu Schulzeiten und er verfolgte es gespannt, aber selbst aktiv wurde er erst, als er der Jungen Union in Olsberg beitrat. Dort war er Beisitzer im Vorstand und fasste auch im Stadtverband Fuß, als er vor zwei Jahren zweiter Vorsitzender wurde. Der Weg Richtung Kommunalpolitik war eingeschlagen.
Anfänge in der Jungen Union Olsberg
„In der Jungen Union fand ich es schon sehr interessant, was man erreichen kann. Ich möchte gerne weiterhin in Olsberg bleiben, mich verwurzeln. Die Frage war für mich, was kann ich machen, damit Olsberg besser wird?“, sagt Sabinarz. Als zweiter Vorsitzender der St. Michael Sportschützen engagiert er sich zwar ehrenamtlich, kann aber bei Entscheidungen über seine Heimat nicht mitbestimmen.
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Während seiner Zeit in der Jungen Union erlangte er Kenntnis von den Ratsmitgliedern und in der Jugendpartei bekam er dann auch mit, welche politischen Möglichkeiten es gibt. Wer Veränderungen sehen möchte, stellt einen Antrag an den Stadtrat. Sabinarz wurde neugierig, beschäftigte sich damit, wie die Gemeinde aussieht und wurde aktiver Wahlbeisitzer. „Ich fand es mit 18 Jahren schon sehr spannend zu sehen, was eine einzige Stimme entscheiden kann und ich wollte etwas bewegen“, erklärt er.
Stadtrat ist unverzichtbar für die Politik
Dabei half ihm auch sein Studium. Er zog weg, lernte das Stadtleben kennen und fragte sich, was eine Stadt überhaupt lebenswert macht. Sabinarz erkannte, dass es auch auf dem Land viele Möglichkeiten gibt, sie aber nicht so präsent sind. Sie müssten besser herausgestellt werden, findet er.
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Aber er gibt auch zu, dass das keine leichte Aufgabe für einen Stadtrat ist, weil dessen Stellenwert nicht so aussieht, wie er sein sollte: „Ohne ihn wird es nicht gehen, aber viele sehen die Arbeit nicht. Sie sehen die Landes- und die Bundespolitik. Hier aber treffen die Räte die Entscheidungen. Wenn in Kneipen gesagt wird, dass sich nichts tut, dann liegt das daran, dass sie es nicht mitbekommen.“
Miteinander statt gegeneinander
Sabinarz aber bekommt mit. Er findet es gut, dass es so etwas wie Einigkeit zwischen den Parteien gibt, trotz Reibereien. Im gefällt, dass jede Partei im Stadtrat die eigenen Punkte ohne Beschimpfungen herausstellt, verschiedene Personen sich einsetzen, aber dennoch versuchen, die Meinung anderer zu verstehen.
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Aber er sieht auch, dass eine jüngere Perspektive fehlt. Der Nachwuchs findet seiner Erfahrung nach Politik in Kombination mit dem Rat nicht interessant genug. „Dabei wohnen wir hier noch eine Zeit lang und gestalten die Zukunft mit. Daher sollten aus allen Altersklassen Vertreter im Stadtrat sein“, findet der 29-Jährige. Aber die Jugend gewinnen ist seiner Meinung nach ein schweres Unterfangen, weil sie, auch jetzt zur Corona-Zeit, von vielen Informationen, Interessen und der Parteivielfalt überflutet werden.
Worauf es in der kommunalen Politik ankommt
Entscheidet man sich dann doch für die Politik, so wie Sabinarz, braucht es seiner Meinung nach vor allem viel Authentizität. Einer Welle hinterherschwimmen und nicht den eigenen Weg zu gehen wäre für ihn ein Fehler. Er möchte sich im Rat beispielsweise für den Breitbandausbau einsetzen. Ein Thema von dem er glaubt, dass es für Stirnrunzeln sorgen könnte. Schließlich stören die dafür nötigen Maßnahmen, sprich die zahlreichen Baustellen. Doch die Wichtigkeit zeigt sich auch jetzt in Zeiten, wo viele Arbeitnehmer von zuhause arbeiten.
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Innerhalb der Partei genießt der Ingenieur viel Rückendeckung. Nahezu einstimmig wurde er als Stadtrat-Kandidat gewählt. Sabinarz: „Das war sehr schön. Es ist einer von vielen Wegen, um etwas in der Stadt zu erreichen. Politik und Demokratie interessieren mich, es ist schön wie das alles aufgebaut ist. Es ist nicht der einfachste Weg, aber ein sehr spannender, der den Bürgern an allem ein Mitspracherecht gibt. Die Leute vergessen oft, dass Politik bis auf die unterste Ebene geht.“
Jana Potthoff will Jugendangebote verbessern
Auch Jana Potthoff möchte in diesem Jahr erstmalig im Rat politisch aktiv werden. Sie möchte sich verstärkt für Bigge einsetzen. Das war so eigentlich nicht geplant. „Ich hatte bisher kein Interesse politisch aktiv zu sein und war es auch nicht. Dann wurde ich von der CDU-Fraktion angesprochen und dachte mir, wieso nicht?“
Ihr ist es wichtig, dass auch junge Menschen die Verantwortung tragen und die Stadt mitgestalten, indem sie sich einbringen. Sie findet es schrecklich, dass viele stattdessen meckern und nur das schlechte sehen, statt die Belange der Stadt zu unterstützen.
Lebensqualität soll steigen
Potthoff ist der Meinung, dass die Stadt Olsberg einen guten Job macht, aber junge Familien mehr gefördert werden müssen. „Die Lebensqualität muss steigen, damit Bigge attraktiv bleibt. Es gibt viele Traditionen und Vereine, aber ein Angebot für Jugendliche fehlt.“
Die 37-Jährige möchte den kommenden Wahlkampf nutzen, um mit dem Wahlkreis in Kontakt zu kommen und die Wünsche der Menschen zu hören.
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Sie hofft, dass die künftigen Mitglieder des Rates gut zusammenarbeiten werden, da sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung, Bürgermeister und den Bürgern darstellen. Aber auch auf einen höheren Frauenanteil schaut sie. „Wir können einen anderen Blick bieten, weil wir in Themen anders involviert sind, wenn es beispielsweise um Familie oder Kinderangebote geht.“