Altastenberg. . In Winterberg-Altastenberg eröffnet im Sommer die zweitlängste Seilrutsche Europas: Über einem Kilometer geht es mit 70 Sachen ins Tal – ganzjährig.

Es soll zum Sauerland passen, ganzjährig funktionieren und bisher noch nicht da gewesen sein. Christian Mienert und sein Vater Horst Mienert, der seit rund 12 Jahren Türmer auf dem Kahlen Asten ist, überlegten immer wieder, wie man das Freizeitangebot der Ferienwelt Winterberg zusätzlich bereichern könnte. Jetzt steht das Ergebnis ihrer Überlegungen in den Startlöchern: die Seilrutsche oder neudeutsch Mega-Zipline „AstenKick“ – ein Doppelstahlseil, an dem gleichzeitig zwei tollkühne Flieger ab der Altastenberger Bergstation des Westfalenhangs II fast einen Kilometer bergab und bis zu 70 Stundenkilometer schnell ins Tal sausen können.

Flugsimulation der Seilbahnstrecke in Altastenberg

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    Durch eine Fernseh-Reportage über eine ähnliche Anlage in Südamerika kam Christian Mienert die zündende Idee: „So etwas braucht die Ferienwelt Winterberg auch, denn vergleichbare Bahnen gibt es in Deutschland nur im Harz und im Allgäu.“ Christian Mienert fand einen Hersteller aus Südtirol, der in den Dolomiten auch gleichzeitig eine Bahn betreibt. Die Liftgesellschaft Altastenberg und die Stadt Winterberg waren sofort bereit, die Idee zu unterstützen.

    Jetzt stehen sowohl Konzept als auch die Finanzierung des rund 500 000 Euro strammen Projekts.

    An der Bergstation, die unmittelbar an der Straße liegt und einen Parkplatz hat, wird ein rund zwölf Meter hoher Startturm aus Stahl errichtet. In der bereits vorhandenen Hütte ist der Ticket-Verkauf sowie ein Raum zum Ausrüsten geplant. Durch die Doppelseilbahn können zwei Teilnehmer neben- oder hintereinander zuerst über den Skihang, dann ein Waldstück und einen Teich bis zum Landeturm an der Talstation des Westfalenhangs I rutschen.

    Mit 70 Sachen in 70 Sekunden ins Tal

    Der „AstenKick“ ist mit knapp einem Kilometer die zweitlängste Doppelseil-Rutsche Europas.

    Eine Fahrt dauert 70 Sekunden und verläuft in bis zu 14 Metern Höhe. Pro Stunde können 80 Teilnehmer rutschen.

    Die Abenteuerlustigen haben die Wahl, ob sie sich sitzend oder bäuchlings wie Superman ins Tal stürzen wollen, sie bekommen einen Helm sowie ein entsprechendes Gurtsystem und werden dann von einem Helfer mit einer Magnet-Laufrolle und zwei Sicherheitsösen fest am Seil verankert. Die Rolle ist für ein Teilnehmer-Gewicht von 30 bis 150 Kilogramm ausgerichtet. Ein elektronisches Ampelsystem gibt den Start erst frei, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind.

    Fertigstellung im Sommer 2016

    Bange Frage: Wie kommt man bei einer Schussfahrt mit fast 70 Stundenkilometern unten sicher zum Stehen? Die Rolle wird durch ein Umlenk- sowie ein Magnetsystem automatisch gebremst, versichert Mienert.

    Praktische Frage: Wie gelangen die tollkühnen Flieger denn wieder zurück zum Start? An der Talstation, die ebenfalls direkt an der Straße liegt, wartet ein Helfer mit einem Bulli, der alle Flieger zurück zum Ausgang bringt. Insgesamt werden fünf Mitarbeiter beschäftigt.

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    Die Seilrutsche soll schon im Sommer 2016 fertig sein, sie ist wetterunabhängig und kann ganzjährig genutzt werden. Geplant hat Christian Mienert derzeit die Öffnung an sechs Tagen pro Woche. Der Fahrtpreis wird voraussichtlich 39 Euro betragen.

    Lutz Wemhoff, Geschäftsführer der Liftgesellschaft Altastenberg, sieht in der neuen Seilrutsche eine tolle Bereicherung sowohl für die Region als auch den Tourismus: „Die gut einsehbare Lage von der Bundesstraße, die vorhandene Infrastruktur und der Skiliftbetrieb direkt unter der Bahn locken die Menschen in die Rutsche. Unsere Region und vor allem Altastenberg, das noch sehr auf den Wintersport ausgerichtet ist, profitieren wiederum von dieser einzigartigen und zu allen Jahreszeiten nutzbaren Attraktion. Wir finden die Idee von Horst und Christian Mienert deshalb super und freuen uns sehr auf den AstenKick!“

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